Defant, Ä.: Die Lage des Forschungsschiffes „Altair“ auf der Ankerstation usw. 9
Veröffentlichungsreihe abgedruckt!). Zunächst ermittelt Abb, 4 oben schematisch
die Lage des verankerten Schiffes bei verschiedenen Windrichtungen, wobei an-
genommen wurde, daß das Schiff stets genau im Winde steht; unten sind die
möglichen Lagen des verankerten Schiffes zum Aufliegepunkt der Trosse ver-
anschaulicht, Der Radius des Cierkreises*) ergibt sich zu 1.13 km 2 0.6 sm
Man kann deshalb wohl annehmen, daß der „Altair“ durch die wechselnde Wind-
richtung angenähert eine Kreisbewegung mit einem Radius von ungefähr 4 bis
maximal 5 km ausgeführt haben wird. Die Position des Ankers läßt sich aus
der Reihenfolge der Lotungen beim Abwurf desselben und bei der Bodenberüh-
rung feststellen und ist in Abb, 5 durch x angegeben, Das Auslegen der
weiteren Trosse erfolgte bei gestoppten Maschinen, wobei das Schiff durch Strom
Echotiefe —-1900 1800 1700 1800 1500 400 4300 1200 1100 m
Schiffes "
kurs
| ap®
8°
gi
230°
300°
270°
2
210°
Abb. 3.
Schiffakurs und Echotiefe während der Verankerung des „Altair‘“.
und Wind wahrscheinlich in der Richtung nach SW abgetrieben wurde, Da von
der Trosse bei feststehendem Schiff etwa 2 km 1.2 sm am Boden liegen, wird
der „Aufliegepunkt“ der Trosse, der als ungefährer Drehpunkt für das Schiffs-
schwojen in Betracht kommt; auf die in Abb. 5 durch ein Kreuz -} markierte
Stelle fallen. Wenn wir nun von dieser Stelle aus, die in Tab, 2 bzw. in Abb, 3
angegebenen Meerestiefen in dem jeder Tiefe zukommenden Kurse in der Tiefen-
karte aussuchen und festlegen, dann liegen sie auf der in Abb, 5 eingezeich-
neten Kurve, auf der sich der „Altair“ während seiner Verankerung bewegt
haben muß,
Wir haben die Möglichkeit, dieses Ergebnis zu prüfen, Die Entfernung
Liegeplatz des Ankers und Schiffsposition (projiziert auf die Meeresoberfläche)
gleich zu Anfang, als der „Altair“ mit 5000 m Trosse festlag, beträgt nach der
Abb. 5 2.2 sm m 4100 m, Nach Abb. 4 (unten) ist dies bei mittleren Windstärken
and bei 5000 m ausgelegier Trosse ein sehr guter und plausibler Wert, Gegen
Ende der Verankerung, wo das Schiff sich im Nordosten des Aufliegepunktes
-4 G. Wüst: Das Relief dıs Azorensockels und des Meeresbodens nördlich und nordwestl, der
Azoren, Ann. d. Hydr, usw, 1940, August-Beiheft Tafel V,
2) Siehe dazu die Ausführungen in: A. Defant, Die Gezeiten und ijuneren Gezeitenwellen des
Atlantischen Ozeans, Erg, der Strom- und Serienmessungen auf den Ankerstationen des „Meteor“,
Bd. VII, 2. Teil des „Meteor“-Werkes, 5,7 und 118,