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Defant, A.: Die Lage des Forschungsschilfes „Altair“ auf der Ankerstation usw.
Stromrichtung und -stärke herrühren mag, der Zusammenhang beider Elemente
eindeutig ist, Die in Abb. 2 eingetragenen zwei Geraden geben zwei Fälle an,
in denen einmal das Schiff gerade im Winde steht, das andere mal der Wind
das Schiff 45° von Backbord trifft. Die Hauptzahl der Punkte liegt zwischen
beiden Geraden, d.h. das Schiff steht schief zum Wind, im Mittel etwa 35° nach
linke von der Windrichtung. Es ist beachtenswert, daß kein Punkt (bis auf
einen} unterhalb der unteren Geraden liegt. Abweichungen der Schiffsrichtung
Windpkhäung —> SU - - n - nach rechts kommt somit
aindkurs => 20° | 240° _ 230° 300° | 330° 8 30° | 60° Sopgeinen Punkte sind in
Fa der Abb. 2 nach der Wind-
stärke unterschieden wOr«
60° den; es scheint nicht, daß
diese einen wesentlichen
Einfluß auf den Winkel
zwischen Windrichtung und
Schiffskurs ausübt,
Da der Schiffskurs, wie
man aus Abb. 2 entnehmen
kann, während der Ver-
ankerung Werte etwa
zwischen 60° und 250° an-
nimmt, also auch konträre
Schiffsstellungen vorkom-
men und aus der Länge
der ausgelegten Trosse
(5000 m) man demnach
während der Verankerung
mit voneinander weit ab-
stehenden Schiffspositionen
rechnen kann, ist bei dem
uanruhigen Bodenrelief zu
erwarten, daß die Echotiefen
während der Verankerung
recht stark schwanken, Das
ist auch tatsächlich der
Fall, denn die Meerestiefe schwankt während der Verankerung zwischen 1110
und 2890 m. Man könnte erwarten, daß ein Zusammenhang zwischen Meerestiefe
und Schiffskurs vorhanden ist; deshalb wurde in Tab. 2 den Schiffskursen zur
Zeit des Fallgewichtsabwurfes die gleichzeitig ermittelte Echotiefe beigegeben.
Abb. 3 (siehe S, 9} gibt nun den Zusammenhang zwischen beiden Größen von
dem Augenblick ab, von dem. das Schiff mit 5000 m Trosse festlag. Die Ab-
hängigkeit der Echotiefe ist eindeutig und klar. Das Schiff muß über sehr
unruhigen Boden hin und her geschwojt haben und aus der Tiefenkarte des
Ankerplatzes ersieht man, daß damit rasch wechselnde Tiefen angetroffen werden
müssen.
Es wurde im folgenden der Versuch gemacht, auf Grund der in Abb, 2
und 3 gegebenen engen Verknüpfung von Schiffskurs, Meerestiefe und Wind-
richtung in Verbindung mit der Tiefenkarte der „Altair“-Kuppe und der Kenntnis
der Länge der ausgelegten Ankertrosse über den Weg, den der „Altair“ während
der Verankerung zurückgelegt hat, etwas auszusagen, Die Tiefenkarte der
„Altair“-Kuppe befindet sich im Maßstab 1:250000 und in IXsobathen von
100 : 100 m im „Bericht über die özeanographischen Untersuchungen im zentralen
und östlichen Teil des Nordatlantischen Ozeans im Frühsommer 1938“) und
ist in ferbiger Ausführung noch einmal in der 2, Lieferung der vorliegenden
+) Sitzb. der Preuß, Akad, d. Wiss, 1939, Phys,-math, Kl. Nr. 5, Aulage 3: A, Defant: Die
„Altair“-Kuppe.