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Full text: 68, 1940

Kleinere Mitteilungen. 
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Neigung von S nach N, Am Cerro Tesoro reicht sie bis 500 m herab, Bei 
untergehender Sonne färben sich die blaugrauen Wülste unterseits ziegelrot, 
Der Wind, der 185 noch aus S wehte, hat auf SW gedreht und seine Stärke (2) 
noch beibehalten, In der nächsten Stunde flaut er dann bis zu völliger Stille 
ab, bis gegen 21h der nächtliche NNE mit Stärke 1 einsetzt, Der Jacaf-Kanal 
ist um diese Stunde am dunkelnden Himmel durch eine wolkenfreie Spalte 
zwischen düsteren Steu und Schlechtwetterwolken gekennzeichnet. Obwohl die 
Bedeckung um 23h noch immer Lücken aufweist (9), ist es sehr finster. Wind 
und wohl auch Bewölkung sind unverändert. Die Nacht ist nur wenig kühler 
als die vergangene und bringt 0.0 mm Niederschlag, der wahrscheinlich als 
feines Nieseln gefallen ist, 
15. Februar 1940: Am Vortage gegen 16h beginnt in mächtig aufgetürmten 
Gewitterwolken, die den Himmel im W und N belagern, überall lebhafte Amboß- 
bildung. Daneben beherrschen über die ganze Fläche verstreute Acu-Schollen 
in verschiedenen Schichten das Bild, Der Abend wird drückend schwül. Nach- 
dem der sehr schwache Wind (Stärke 1) gegen 20h von SSW auf N gedreht 
hat, füllt sich die Talniederung ebenso wie die südlich anschließende Fjordsenke 
mit dem graublauen Rauch ausgedehnter Waldbrände, Um das ungewöhnlich 
günstige Weiter zu nutzen, sind an diesem Tage wohl von fast allen Kolonisten 
des über 100 km langen Fjords Rodungsfeuer angelegt worden, — Um 21h ist 
die Bewölkung nur noch im Scheine der Blitze des eben beginnenden Gewitters 
zu erkennen. Der scharfe und tief ausgebuchtete Rand einer Gewitterwolken- 
decke zieht sich ungefähr über der Mitte des Tales nach N. Die E-Hälfte des 
Himmels scheint nur wenig bedeckt zu sein. Die Entladungen erfolgen häupt- 
sächlich hinter der 400 bis 600 m hohen Bergkette im NW, deren Umrisse im 
Scheine der Blitze bis 15km Entfernung eben noch auszumachen sind, Der 
Donner ist nur schwach, Das Gewitter hält bis nach 22h an. — Bei einer 
Tiefst-Temperatur von 16.0° bringt die Nacht nur geringe Abkühlung und 
schwachen Tau. Niederschlag fiel nicht. 
74; Die Oberflächentemperatur des Wiesenbodens im Hausgarten beträgt 
noch 16.8°. Wahrscheinlich hat der Brandrauch eine stärkere Ausstrahlung 
verhindert. Noch schwelen stellenweise am den Waldhängen die Feuer. Im 
Graublau der trüben Luft verschwinden in 40 km Entfernung die Bergumrisse. 
Der Horizont ist von grau-weißem Dunst verschleiert, der fast unbedeckte 
Himmel blaß, Einige zarte Ci, fil. stehen in der Höhe über dem Beobachtungs- 
orte. Lockere weiße Flöckchen ziehen in etwa 3000 m Höhe ostwärts über den 
Cerro Tesoro-Kamm. Sie sind wohl aus den eine Stunde früher beobachteten 
Steu eug., die sich inzwischen aufgelöst haben, hervorgegangen. Über der be- 
reits sonnenbeschienenen E-Seite des Bergmassivs werden die kleinen Flocken 
aufquellend emporgerissen und verändern rasch ihre Formen, Insgesamt ist um 
diese Stunde kaum ein Zehntel des Himmels bedeckt. Ein leiser Hauch, der 
kaum spürbar ist und nur eine schmale Zone des Fjordspiegels beim Auftreffen 
kräuselt, weht aus NE. — Gegen 9b erscheinen über der Bergkette im W all- 
mählich an Ausdehnung zunehmende Schönwettercirren, Aus NE, vom Cerro 
Tesoro herab, weht ein warmer unruhiger Wind, der in der nächsten Stunde 
zeitweilig bis Stärke 3 anschwillt, Nun erscheinen auch am südlichen Himmel 
fädige Cirren, die von dort her 10%b% bereits den Scheitel erreichen. Die zarten 
geraden Fäden scheinen aus SW steil nach E aufwärts zu streichen. Die 
Bewegung der Cirren erfolgt vorwiegend in östlicher Richtung. Über dem Cerro 
Tesoro-Cipfel hängt in etwa 3000 m Höhe eine schwer zu beschreibende lockere 
weiße Wolke mit zerrissenen Rändern. — Mehr und mehr treten die ursprüng- 
lich geraden Ci-Fäden gegenüber unregelmäßig verworrenen, manchmal strahlig 
nach oben auseinanderstrebenden Cirren in den Hintergrund. Im W erscheinen 
kleine runde Cu-Köpfe, die durch etwas verblaßte Rauchtrübung gelblich aus- 
sehen. Im Laufe der nächsten Stunden überzieht sich der ganze Himmel mit 
einem zarten ungleichmäßig dichten Ci-Schleier, Aufgetürmte und zerrissene 
Cu, die vom W heraufziehend gegen 11% kaum 7, bedeckten, stehen 13% auch 
im N und S und bedecken mehr als %. Der böige Wind aus N bis NE frischt
	        
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