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Full text: 68, 1940

Das Relief des Azorensockels und des Meereshodens nördlich und nordwestlich der Azoren, 15 
darstellt, stehen für die Isobathenkonstruktion im Bereich des Atlantischen Rückens 
nur wenige, noch dazu in Richtung desselben verlaufende Echolotprofile zur 
Verfügung. Das erhaltene Bild erscheint daher wieder stärker ausgeglichen, 
Die Inseln Corvo und Flores gehören dem Hauptkamm an, dem weiter westlich 
ein flacherer Nebenkamm (< 2000 m) vorgelagert ist. Weiter südlich sind an 
einer neuerlichen Umbiegungsstelle des Zentralrückens wieder zwei parallele 
Kämme (von weniger als 1000 m) angedeutet. 
3. Der Tiefseeboden. 
a) Die Vorfelder des Atlantischen Rückens und die Altair-Kuppe. 
In einem ausgesprochenen Gegensatz zu dem Formenreichtum des Atlantischen 
Rückens, der im allgemeinen durch die 3000 m-Isobathe, nur im SW durch die 
3500 bzw. 4000 m-Linie begrenzt wird, stehen die weiten Verebnungsflächen seiner 
„Vorfelder“ (3000 bis 4000 m) und des eigentlichen Tiefseebodens (> 4000 m). 
Naturgemäß werden hier weitere Lotprofile auch noch weiteres Detail bringen. 
Jedoch diese werden, was auch die vorhandenen Echolotprofile bereits belegen, 
nichts Wesentliches an dem prinzipiellen Gegensatz zwischen Rücken und Tiefsee 
ändern, 
Aus den fast ebenen Gebieten zwischen 3000 und 3500 m tauchen gelegentlich 
noch Vorhöhen des Zentralrückens (<< 3000 m) auf, denen wir meist eine ellip- 
tische Form mit der Längsachse in Richtung desselben gegeben haben. Ein 
besonders kompliziertes Gebilde dieser Art («12500 m) tritt in etwa 47° N und 
31° W aul 
Weite Flächen mit geringen Böschungswinkeln werden auch von den Tiefen 
zwischen 3500 und 4000 m eingenommen. Diesen sind zwischen 44° und 46° N 
und 33° bis 35° W drei steilere Kuppen aufgesetzt, von denen bisher nur die 
„Altair-Kuppe“ mit der flachsten Stelle von 973 m in 43° 33° N und 33° 58’ W 
durch eine systematische Aufnahme (über 400 Lotpunkte) des Forschungsschiffes 
„Altair“ näher bekannt ist. In Taf, V wird die kritische kartographische Bear- 
beitung dieser Lotungen durch A, Defant, welche bereits in dem erwähnten 
Akademie-Bericht!) mit einer Diskussion von A. Defant veröffentlicht worden 
ist, noch einmal, jedoch diesmal farbig, wiedergegeben. Bezüglich des morpho- 
logischen Baues dieser Steilform äußert sich Defant in dieser Abhandlung, auf 
die im übrigen verwiesen wird, wie folgt; ' 
„Die aus ziemlich ruhigen Umgebungstiefen von rund 3500 m aufragende 
unterseeische Erhebung erweist sich als eine ziemlich ausgedehnte Bank aus drei 
Kuppen bestehend, von denen die zwei niedrigeren im Norden und Nordwesten 
1600 bzw. 1500 m Tiefe nicht wesentlich überschreiten dürften, also die Umgebung 
um rund 2000 m überragen, während die dritte im Südwesten sich als ein über- 
aus steiler Kegel, der bis über 1000 m Tiefe emporragt, herausgestellt hat, Auf 
dessen Spitze hatte sich der „Altair“ vorher verankert. Es ist wohl kein Zweifel, 
daß wir es mit einem unterseeischen Vulkankegel zu tun haben, der im Nordosten 
über Südwesten von 3500 m Umgebung um 2500 m gleichmäßig in Kegelform 
emporsteigt!), — Die Abb. 6 zeigt zwei morphologische Profile durch diese Kuppe; 
das erste, von Westen nach Osten, geht knapp südlich der Vulkanspitze vorbei, 
das zweite geht senkrecht zum ersten, von Süden nach Norden gerade darüber 
hinweg. Im oberen Teil der Abbildung sind die Profile ohne, im unteren in 
vierfacher Überhöhung gezeichnet. Die mittlere Neigung zwischen der 1000- und 
3000 m-Isobathe im Süd-, Südost- und Nordostabfall (hier bis 2500 m) beträgt 
1:3.4, 1:32, 1:26, was Böschungswinkeln von 223°, 17° und 21° entspricht, 
Das sind Werte, wie sie bei unterseeischen, aber auch bei festländischen Vulkan- 
kegeln vorkommen. Aber man findet Stellen, die viel gteiler sind, An der 
‘) A, Defant: Die Altair-Kuppe (im Bericht über die ozeanographischen Untersuchungen im 
zentralen und östlichen Teil des Nordatlantischen Ozeans im Frühsommer 1938 von A. Defant u. 
Bi. DE nd-Hansen). Abh, Preuß, Akad, d. Wiss. Jahrgang 1939, Phys,-math, Kl. Nr. 5, Berlin 1939, 
3. 40 bis 45, 
Dieser Abhandlung sind auch die verschiedenen Bestimmungen der von der Altair-Kuppe herauf- 
yebrachten Grundprobe (Korallenstock) beigefügt.
	        
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