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Full text: 68, 1940

292 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1940, 
ineinander überfließen und daß eine Methode trotz geringeren Aufwandes an 
Platzbeanspruchung der Tabellen und Rechenarbeit nicht schlechter ist, als eine 
mit größerem Tabellenumfang und mehr Rechenarbeit, So ist es durchaus denk- 
bar, daß die Methode 8 bei geringer Breitenausdehnung einen Verzicht auf die 
zweite Tabelle für Breitenunterschied b zu leisten. vermag und damit in die 
zweite Methode einmünden kann, wenn der Fehler auf eine bestimmte Grenze 
vorgeschrieben wird, Das ist aber nur von Fall zu Fall zu entscheiden, 
Berlin, April 1940, 
Dr. ing. Anton Endrös +. 
Äm 23, September 1989 starb unerwartet für die Seinen und den Kreis seiner 
Freunde und Berufskameraden, noch zu früh für die geophysikalische Wissen- 
schaft, der Öberstudienrat i.R. Dr. ing. Anton Endrös in München. Mit ihm ist 
ein treusorgender, herzensguter Vater seiner Familie, ein väterlich wohlwollender 
Freund und Erzieher der deutschen Jugend, ein edler, liebenswürdiger Mensch 
von sonniger Natur, ein auf dem von ihm gewählten Sondergebiet der Geophysik 
bahnbrechender Forscher und Gelehrter von uns gegangen, — Fast vier Jahr- 
zehnte seines Lebens hat,Endrös sein wissenschaftliches Können der hydro- 
graphischen Seenforschung gewidmet und ist ob der Gründlichkeit und durch 
das Ausmaß seiner wissenschaftlichen Arbeiten einer der bedeutendsten Seiches- 
forscher geworden. Der „geschickte und erfahrene Beobachter“ und seine 
„bewunderungswürdigen und richtungweisenden Untersuchungen“ haben in den 
Fachkreisen volle Anerkennung‘ gefunden, 
Schon in seiner Dissertation (1903) über die Seeschwankungen des Chiemsees 
ist Endrös neue Wege der Forschung gegangen, sowohl bezüglich des Beob- 
achtungsplanes und der Methodik wie auch hinsichtlich der von ihm neu kon- 
struierten instrumentellen Hilfsmittel, Diese „klassische Schrift“ ist daher in 
mancher Beziehung Muster und Vorbild geworden für die Untersuchungen 
anderer Forscher auf dem gleichen Gebiet. Seiner Erstlingsarbeit ließ Endrös 
weitere Untersuchungen an mehr als 20 Seen der verschiedensten Größe und 
Beckenform folgen, auf Grund deren er erstmals die viel umstrittene Frage der 
Querschwingungen einer abgeschlossenen Wassermasse endgültig im bejahenden 
Sinne entscheiden konnte. Ferner hat Endrös die kurzdauernden Schwankungen 
der Wasseroberfläche, die Vibrationen, einer eingehenden, ergebnisreichen Unter- 
suchung unterzogen, Auch zur Klärung der unregelmäßigen Strömungsvorgänge 
am Euripus — eines über 2000 Jahre alten Problems der Ozeanographie — hat 
gr insofern wesentlich beigetragen, als es ihm gelang, die dabei physikalisch 
wichtigste Frage zu lösen, nämlich die Herkunft des dort beobachteten anomalen 
Flutwechsels auf Grund einer Analyse der wertvollen Beobachtungen des grie- 
chischen Seeoffiziers A, Miaulis klar und eindentig aufzuzeigen. Schließlich hat 
Endrös in einer grundlegenden Arbeit über die Dämpfung der Seiches in Seen 
den entscheidenden. Anstoß gegeben zu einer neuen Auffassung über das Wesen 
der Seichesbewegung, 
Der Kernpunkt der wissenschaftlichen Betätigung des Gelehrten und Forschers 
Endrös liegt somit in der besonderen Geschicklichkeit experimentellen Arbeitens, 
noch mehr aber in der theoretischen Durcharbeitung und richtigen Deutung 
seiner Beobachtungen. Ein plötzlicher Tod hat dem verdienstrollen. Forscher 
Schreibstift und Beobachtungsheft aus den Händen genommen, doch in seinen 
ergebnisreichen wissenschaftlichen Arbeiten, die er der deutschen hydrographischen 
Forschung geschenkt hat, lebt Endrös fort. Jos. Wimmer, 
Verzeichnis der Veröffentlichungen A. Endrös”, 
"4. See KDE (Seiches) beobachtet. am Chiemsee, Dies, Techn, Hochschnle München, Tram- 
stein 1903. 
2. Seiches kleiner Wasserbecken. Petermanns Geogr, Mitt, 1904, Sn 
3, Die Seiches des Waginger-Tachingersees, Sitz,-Ber. d, math.-phrs. Klasse d, Bayer, Akad, d, Wissen- 
schaften, Bd. 55, München 1905, 
4, Die Seiches des Chiemsees (Forts,), Ebenda Bl. 36, München 1906. 
5. Seichesbeobachtungen an den größeren Sem des Salzkammerzutes, Peter, Mitt, 1906,
	        
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