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Full text: 68, 1940

589 Annalen der Hydrographie and Maritimen Meteorologie, August 19410, 
feststellen, die sich an den Stirnkanten von Flugzeugen beim Flug durch unter- 
kühlte Wasserwolken. bilden, Man kann beobachten, daß die Schichtung des 
Eises auch hier‘ durch den Wechsel der Wolkenbeschaffenheit hervorgerufen 
wird. Vor allem zeigt sich, daß ein mehrfacher Höhenwechsel des Flugzeuges 
um die 0°-Grenze herum dabei durchaus nicht nötig ist, 
Besonders dies Letzte entscheidet meines Erachtens die von Herrn Roß- 
mann aufgeworfene Streitirage mit aller Klarheit. Aus dem schalenförmigen 
Aufbau darf man nicht auf „mehrfache Auf- und Abwärtsbewegungen um die 
0°.Grenze herum“ schließen; noch weniger darf man weitergehende Schlüsse auf 
die Dynamik der Cumulonimben ziehen. 
Vom heutigen Stande der Wissenschaft aus gesehen, erscheinen mir die 
Ausführungen des Herrn Roßmann in vieler Hinsicht überholt, Ich halte es 
für meine Pflicht, darauf hinzuweisen, um zu vermeiden, daß diese Gedanken- 
yänge in Lehrbücher aufgenommen werden, aus denen sie erfahrungsgemäß nur 
schr schwer wieder zu entfernen wären, 
Die Kartenbeschickung der Funkpeilung in der winkeltreuen Kegelkarte. 
Von Prof, W. Immler, Berlin. 
{Hierzu Tabellentafel 21 mit Tabellen 13 bis 14 uud Tafel 22 mit. Abb, 1 bis 7} 
As 
Eine wichtige navigatorische Aufgabe ist es, aus der berichtigten recht- 
weisenden. Funkpeilung auf möglichst einfache Weise in der Karte eine Gerade 
zu ermitteln, welche eine der Peilung entsprechende Standlinie ergibt. Dies ist 
ein Stück der Azimutgleiche in der Nähe des Beobachtungsortes. Diese Stand- 
linie kann als ermittelt angesehen werden, wenn von ihr ein Leitpunkt und ihre 
dortige Richtung vorliegt, Für die Richtung der Standlinie am Beobachtungsort 
gibt es die einfache Formel tang # = sing taängl, wobei @ die Breite des Beob- 
achtungsortes, | der Längenunterschied zwischen Beobachtungsort und Sender- 
meridian ist und ı& der gesuchte Winkel wird, der an die Peilung äquatorwärts 
anzubringen ist, um damit die Richtung der Standlinie anzuzeigen. Wichtiger 
erscheint es zunächst, einen Leitpunkt der Standlinie zu erhalten, Dazu dient 
im allgemeinen eine gerade Linie, welche durch den koordinatenmäßig bekannten 
Sender zu legen ist und einen gewählten Meridian in der Nähe des Beobachtungs- 
ortes im Leitpunkt der gewünschten Standlinie treffen soll. Für dieses Verfahren 
gibt es verschiedene Methoden, die zuerst von Prof. Wedemeryer für die Merkator- 
karte entwickelt und ausgearbeitet worden sind und später von verschiedenen 
Autoren nach einigen Richtungen hin ergänzt wurden. In der Praxis begnügt 
man sich meist mit Annäherungsmethoden, deren Geltungsbereich stark von der 
Entfernung zwischen. Beobachter und Sender abhängig ist. Sie sind für den 
praktischen Gebrauch möglichst einfach gehalten und manchmal ziemlich roh 
und verlieren somit mit wachsender Entfernung mehr und mehr an Zuyerlässig- 
keit, Solche Methoden bedienen sich meist einiger Tabellen oder Diagramme, 
die der Karte beigegeben werden, Tabellen erfordern in erster Linie Kürze, 
sollen höchstens einfache Rechnung verlangen und natürlich den wahren Werten 
möglichst nahe kommen, Kürze und Genauigkeit widersprechen sich dabei, und 
es kommt darauf an, nach einem Kompromiß zu suchen, um die Tafeln nicht zu 
umfangreich zu gestalten und trotzdem das Bestmöglichste herauszuholen und 
dem Gebraucher nicht zuviel Rechnung zuzumuten. 
IL 
Das Problem läuft in. der winkeltreuen. Kegelkarte für die Ermittlung eines 
Leitpunktes der Standlinie darauf hinaus, den Winkel u zwischen dem Großkreis 
Sender— Empfänger (Abb. 1) und der Kartengeraden Sender— Empfänger am 
Beobachtungsort (oder einem Hilfspunkt in der Nähe desselben) zu ermitteln, 
Dann. ergibt sich als Richtung der einzuzeichnenden Geraden am Sender die 
entgegengesetzte Richtung zu &-}u-|-y, worin a die rechtweisende Großkreis- 
peilung am Beobachtungsort, u der eben erwähnte Winkel zwischen Großkreis
	        
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