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Full text: 68, 1940

Neuere Veröffentlichungen, 
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dem Geflecht der Flußarme von Maas und Waal 
oberhalb des Hollandsch Diep vermag er zu zeigen, 
daß sein Verfahren sich den Beobachtungen gut 
anpaßt. Das bestätigt die Zulässigkeit des ein- 
geschlagenen Weges, wenn es auch natürlich 
anmöglich ist, vorherzusagen, ob eine Sturmflut 
in Zukunft gerade diesen zeitlichen Verlauf nehmen 
wird, Immerhin wird man auch hier zu einer 
Schätzung der zu erwartenden Höhen gelangen 
können, wenn man mehrere verschiedene ve 
nahmen durchrechnet, VÜberblickt man die er- 
haltenen Ergebnisse, so kann man feststellen, daß 
der Verzicht auf die Öbertiden und damit auf 
den genauen Verlauf der Tidekurve es dem Ver 
jasser ermöglicht bat, die Höhen und. mit aller 
dings geringerer Genauigkeit, die Zeiten des 
Hochwassers entlang dem Flusse auf einem ver 
hältnismäßig einfachen Wege zu berechnen, 
H. Thorade. 
Günther Böhnecke. Die Temperatur. Wissensch. 
Ergebn. d, Deut. Atlant.-Exped. a. d, Forsch,- u. 
Verm.-Sch, „Meteor“ 1925—1927, Bd. V. Tempe- 
ratur, Salzgehalt und Dichte an der Öberiläche 
des Atlantischen Ozeans, Zweite Lieferung, 
S. 187-—249. Mit 21 Abb, i, Text, Verlag von 
Walter de Gruyter & Co., Berlin 1988, 
Mit der textlichen Darstellung der Oberflächen- 
rerhältnisse des ganzen Atkantischen Ozeans in bezug 
auf seine Temperaturverteilung ist nunmehr be- 
zonnen worden. In dem zu diesem Meteorband 
zehörigen At'as sind bekanntlich 12 Karten für 
ae Temperaturmopnatemittel, Karten für das Jahres- 
mittel, die Jahresanomalie und für einige Monate 
auch die Monatsanomalien wiedergeyeben. Lie 
Monatskarten sind auf Grund der Monatsmittel 
der Eingradfelder, die Karten für das Jahresmittel 
and die Anomalien aus Temperaturmitteln für 
Zweigradfelder (Tab, IIL am Schluß dieser Liefe- 
rung) berechnet. Die Temperaturmittel der Zwei- 
gradfelder bildeten weiter die Grundlage für die 
Berechnung der Mittelwerte für die Zonen von zwei 
Grad Breite (Zonenmittel) für die einzelnen Monate 
sowie das Jahr (Tab. 9), zur Ermittlung des jähr- 
jchen Ganges der Temperatur und zur Aufstellung 
der Jahresanomalien des Atlantischen Ozeans gegen 
das Weltmeer für diese Zweigradzonen (Tab. 10} 
An Hand dieser Kartenübersichten wird die regionale 
Temperaturverteilung an der Oberfläche besprochen, 
Aufschlußreich jst der Vergleich der Zweigradfeld- 
Jahresmittel des Atlantischen Ozeans mit denen 
‘ür das Weltmeer aus Fünfgradfeldern berechneten 
Abb. 5). Das ganze Gebiet des Nordatlantischen 
Ieeans nördlich des 20. Grades n, Br. ist pegen- 
iber dem entsprechenden auf der Südhemisphäre 
‚hermisch bevorzugt. Der Wärmeüberschuß geht 
zesonders aus den für Februar, Mai, August und 
November dargestellten Zweigradzonenmitteln der 
Iberflächentemperatur des Atlantischen . Ozeans 
21ervor (Abb, 6). Sehr deutlich treten die Grenz- 
sehiebtlinien zwischen Tropo- und Stratosphäre 
Jurch Ausbildung starker Temperaturgradienten an 
der Oberfläche dieses Ozeans ın Erscheinung: die 
antarktische und arktische Polarfront (Abb. O Es 
wird weiterhin versucht, den Atlantischen Ozean 
n natürliche Regionen auf Grund der Overflächen- 
yassertemperaturen einzuteilen. Zunächst wird eine 
\bgrenzung zonaler Gebiete vorgenommen, und 
‚war auf Grund der Methode, daß die Temperatur- 
sradienten {ür Breitenunterschiede von 1*° Breite 
ın Hand nordsüdlich verlaufender Linien festge- 
stellt werden (Tab. 11}, Zonen mit maximalen 
Temptraturgradienten bezeichnen Lagen bestimmter 
Fronten, die sich durch Zusammentreffen ver- 
schieden temperierter Wasserkörper herausbilden, 
Die mittleren Lagen der südlichen Polarfront und 
ler subtropischen Grenze und die Mitteltempera- 
huren an diesen Fronten werden in Tabellenform 
wiedergegeben (Tab. 12 u. 13), Die Kennzeichnung 
der antarktischen Konvergenz als gemeinsame nörd- 
liche Grenze für polares und subpolares Wasser 
and als durch Wind und thermohaliner Zirkulation 
rerursachte Front wird in eindeutiger Weise durch 
Vertikalschnitte der bis zu 1000 m reichenden 
oberen Wasserschicht (Abb. 8 u, 11) und durch 
Bilder mit Oberflächentemperatur-Regietrierungen 
"Abb. 9 u. 210) dargestellt. Während sich die von 
andeı:en Forschern für die antarktische Polarfront 
angegebenen Linien mit der auf Grund der Ver- 
teilung der Oberflächentemperatur ermittelten sehr 
gut decken, weicht für die Festlegung der sub- 
tropischen Grenze die in dem Monatskarten der 
van Veen, Joh.: Water movements in the Straits 
of Dover, Cons, Perm. Expi, de la Mer, Journal 
du Conseil XIIl, Kopenhagen 1938, S. 7 bis 36, 
\7 Abb. L Text. 
Die aus Beobachtungen des holländischen 
Rijkswaterstaat hervorgegangene Arbeit verfolgt ein 
Aoppeltes Ziel, indem sie einmal die Abnahme der 
Stromgeschwindigkeit von der Oberfläche zum 
Boden hin feststellt, und sodann das zeitliche und 
Srtliche Verhalten des Stroms in der Straße von 
Dover untersucht. Als Grundlage dient ein sehr 
'eiches und gründlich verarbeitetes Material von 
fast 700 Reibenmessungen des Stroms, die in den 
Jahren 1934 bis 1936 mit dem Ött-Strommesser 
zur Messung der Geschwindigkeit und mit dem 
Facobsen-Strommesser zur Ermittlung der Rich: 
yung in der Straße von Dover ausgeführt wurden 
Was die er-te der beiden behandelten Fragen an- 
geht, so entscheidet sich der Verfasser auf Grund 
zahlreicher . Diagramme dafür, daß die Strom- 
zeschwindigkeit, am Boden selbst Null, mit der 
5.3ten Wurzel aus dem Abstande vom Boden 
wachse und somit ihren größten Wert in, nicht 
anterhalb der Oberfläche erreiche. 
Die Geschwindigkeit des stärksten Fiut- und 
Ebbstroms ergibt sich in einer graphischen Dar- 
stellung als linear abbängig von der Größe des 
Tidenhubs in Dover, doch ist die halbmonatliche 
Ungleichheit des Stroms größer als die des Hubs, 
Indem der Verfasser mit Hilfe dieser graphischen 
Darstellung alle Strommessungen auf mittlere Tide 
ımrechnet, findet er, daß der normale Flutstrom 
während einer Tide 2.239 cbkm Wasser mehr in 
die Nordsee fördert, als der Ebbstrom zurück- 
ringt, eine Wassermenge, die allerdings binter 
ler von Carruthers aus Flaschenposten berech- 
seten zurückbleibt, Kine kritische Betrachtung 
der von Carruthers benutzten Flaschenposten 
ergibt als Grund hierfür die Tatsache, daß im 
Querschnitt South Foreland—Gris Nez das Ver- 
hälteis von Flut- und Ebbstrom wechselt; etwa in 
der Mitte ist der Flutstrom viel stärker als der 
Ebbstrom, während sonst meistens das Umpgekehrte 
der Fall ist: die Vertriftung der Flaschen hängt 
also erheblich von dem Örte ihrer Aussetzung und 
von ihrem Wege ab. Die tatsächliche Verfrachtung 
zon Wasser in die Nordsee ist danach haupt 
sächlich eine Folge davon, daß bei Flutstrom der 
rasserführende Querschnitt größer ist als bei Ebb- 
strom. Zahlreiche Diagramme und 12 Stromlinien- 
karıen, bezogen auf Hochwasser in Dover, sind 
der Arbeit beigegeben, H, Thorade,
	        
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