Lotz, K,: Über Trajektorien der Luft und deren Divergenz. 947
Ist die durchschnittliche Strömung schneller als die Bewegung der Fall-
and Steiggebiete (in Richtung der Strömung), dann ergibt sich folgendes: Die
Relativgeschwindigkeit ist nach rechts gerichtet (Abb. 30). Die wirkliche Strömung
simmt im oberen Teil des Druck:
feldes erst ab, dann wieder zu,
bis sie die allgemeine Strömungs-
zeschwindigkeit wieder erreicht.
Im unteren Teil (nach dem Hoch
zu) des Feldes ist es entsprechend
den Gradienten umgekehrt. Ge-
naw so verhalten sich auch die
Relativgeschwindigkeiten, Folg-
lich muß sich, wenn man wieder Abb, 30, .
auf die Konstruktion des Windes — zz + Geschwindigkeit. des Drucksnderungsgebietes,
erster Näherung zurückgreift, im ie
Steiggebiet Konvergenz, im
Fallgebiet Divergenz und damit ab-
steigende Luftbewegung ergeben, wie
es dem subtropischen Wettertyp
eigen ist (Abb. 31).
Bei gekrümmten Isobaren verhält sich
die Sache ähnlich, Grundsätzliche Ände-
rungen treten dabei nicht ein, wenn das
Druckänderungsgebiet parallel zu den Iso-
baren wandert.
48 bleibt noch zu erörtern, was ge-
schieht, wenn das Änderungsgebiet dieselbe
Geschwindigkeit hat wie die allgemeine
Strömung. Dann wirkt die Druckänderung
dauernd auf dieselbe Luftmasse, Die Ge-
schwindigkeitsverteilung ergibt sich wieder
aus dem Isobarenabstand. Die Geschwin-
digkeit ist im oberen Teil des Druckfeldes
{nach dem Tief zu) von links nach rechts
betrachtet, erst genau so groß wie die des
Änderungsgebietes, dann geringer und er-
reicht sie schließlich wieder, Von der
Mitte des Feldes nach der Isobare 5 zu
ist es umgekehrt. Hieraus ergibt sich so-
fort die Verteilung‘ von Konvergenz und
Divergenz, wie es die Abb. 32 zeigt.
Ähnlich ist es auch in diesem Falle
bei gekrümmten Isobaren, wie man sich
leicht überlegen kann, wenn man wieder
annimmt, daß das Änderungsgebiet parallel
den Isobaren wandert. Auf jeden Fall liefert
eine derartige Überlegung nichts Neues.
Damit wurden aus der Anwendung des
Windes erster Näherung noch einige allge-
meinere Tatsachen herausgeschält, die die
enge Verbundenheit zwischen Druckände-
rung und Strömungsdivergenz erkennen
j@ießen.
8.
8, Zusammenfassung,
Im ersten Teil der Arbeit wurde mit Hilfe von Trajektorien des geostro-
phischen Windes an einigen Beispielen gezeigt, welche Luftbahnen bei verschie-
denen Wetterlagen vorkommen, welche Wege also die Luftmassen zurücklegen,
Insbesondere konnte man daraus entnehmen, daß die energiereichsten Zyklonen