Lotz, K.: Über Trajektorien der Luft und deren Divergenz, 241
Die nächste Abb. (17) zeigt die Verteilung von Konvergenz und Divergenz
am 1. Dezember 1935, 6.30 Uhr. Die Wetterlage (Abb, 18) war gekennzeichnet
durch die Entwicklung einer sehr intensiven Randstörung, die innerhalb 24 Stunden
von England bis Norwegen wanderte, Auf der Vorderseite erstreckte sich ein
großes Regengebiet. Vergleicht man die Abb. 17 und 18, dann ergibt sich auch
hier ein deutliches Zusammenfallen von Regen und Konvergenz, Selbst-
verständlich muß nicht immer da, wo Konvergenz der Strömung vorhanden ist,
auch notwendigerweise Niederschlag 2.12.35 1 3.12.35
lallen. Sehr wesentlich ist dabei
natürlich auch noch die Anordnung
der Luftmassen. Im Divergenzgebiet
dagegen darf kein Regen fallen, wenn
auch lokale Erscheinungen eintreten
können, die bei dieser mehr groß-
räumigen Übersicht natürlich nicht
erfaßt werden. So verlief der Ver-
such, den zeitlichen Ablauf von Kon-
rergenz und Divergenz für die deut-
schen. Nordseestationen mit dem Be-
wölkungsablauf zu vergleichen und
dort Parallelitäten festzustellen, im
großen und ganzen negativ, wenn
auch die Tagesmittel eine gewisse
Übereinstimmung zeigten. An Abb, 19
ist dies auszugsweise für zwei Tage
(2. und 3, Dezember 1935) dargestellt.
Auf Grund der Tatsache, daß ein Abb. 19
solcher Versuch mißlingt, kann man \
annehmen, daß vielleicht noch eine andere Größe für das Zustandekommen der
Bewölkung maßgebend ist, die durch den Wind erster Näherung nicht erfaßt
wird, die aber gerade für die Bodenströmung von großer Bedeutung ist: Die
Reibung der Luft an der Erdoberfläche.
6. Der Einfluß der Reibung auf die Divergenz der Strömung.
Für die folgenden Rechnungen soll der geostrophische Wind benützt werden,
der in Richtung der positiven x-Achse wehen möge, Dann lautet die Gleichung
für den durch die Reibung beeinflußten geostrophischen Wind:
(6) Yes O7 az 0) + Var
(7) = — 0,07 **- ein (az +, SZ
wo C, und c, Konstanten sind, die noch bestimmt werden müssen, a = Ve
=83,548:107° em”*, u = Äustauschkoeffizient. Dann wird aus (6)
CC (x — [da ]) 09
27 0o8(2-+ ce)
— „>*
und aus (7): Co = anaz pe
Nach F. Baur und H. Philipps gelten für 10 m Höhe
und 50° Breite für Land folgende Windwerte: |»,
= 0,4 |va], € = X (b, be) = 39°, (Abb. 20.) (Bis zu dieser
Höhe möge der Wind durch lineare Zunahme auf
obigen Wert anwachsen, so daß am Boden v = 0). Setzt
man z= 1000 em und diese Werte in die Gleichungen
für C, ein, dann ergibt sich daraus, wie sich leicht
zeigen 1äßt, tg (1000 a + 6) = a und daraus c, = 20° 4’ — 1000 a. Setzt
man das in eine der Gleichungen Br C, ein, erhält man
_ (1— 0,4 cos 39%). ee 3 _—_- 10004
Ca 00a Fe — 0,7837 |val-e