52 Die ozeanographischen Verhältnisse an der Meeresoberfläche im Golfstromsektor usw.
Temperaturschichtung der obersten Wasserschichten vorausgesetzt werden muß,
am Einzelfälle. behandeln zu können, ist. es leider nicht möglich, aus den
„Carimar&“- Beobachtungen etwas über diesen Einfluß aussagen zu können,
P, M, van Riel findet bei statistischer Bearbeitung einer sehr großen Zahl von
Einzelbeobachtungen für die gemäßigte Zone im Atlantischen Ozean (45° bis
50° N; 10° bis 30° W) während der Sommermonate eine Erniedrigung der Ober-
Mächentemperatur um etwa 0,5°C, wenn der Seegang von 2 auf 4 (Seegang-
Skala bis 9) zunimmt, Dieses stellt natürlich nur einen Mittelwert in großer
Annäherung dar; in jedem einzelnen Fall wird dieser Wert je nach der
Temperaturschichtung ganz verschieden ausfallen, In den meisten Fällen wird
man aber im Sommer im Nordatlantischen Ozean an der Oberfläche sowohl ein
Temperatur- wie ein Salzgehaltsmaximum vorfinden, wenn auch der Temperatur-
gradient in den obersten 10 bis 25 m manchmal nur sehr klein ist. Bj}. Helland-
Hansen (40) kann nach den Beobachtungen dies „Michael Sars“ im Nordatlan-
tischen Ozean ebenfalls eine geringe, aber regelmäßig auftretende Erniedrigung
der Temperatur und auch des Salzgehaltes bei zunehmender Windstärke, unab-
hängig von der Windrichtung, feststellen.
Die stärksten unperiodischen Veränderungen an einem festen Ort der Meeres-
sberfläche sind wohl im den meisten Fällen auf Advektion ortsfremder
Wassermassen zurückzuführen. Solche Wasserverschiebungen lassen sich auch
an der Oberfläche leicht daran erkennen, daß die Temperatur- und Salzgehalts-
schwankungen in gleichem Sinne erfolgen, so wie es die Beziehung S = F(T)
erfordert. Von den Verschiebungen tiefer reichender Wassersäulen, wie sie bei
den Gradientströmungen durch Störungen des Kräftegleichgewichtes entstehen
können, sind die Wasserversetzungen durch Triftströmungen zu unterscheiden,
deren Einfluß immer auf die obersten Wasserschichten beschränkt bleibt. Zu
den unperiodischen Veränderungen dieser Art müssen wir nun auch die Inten-
sitätsschwankungen der Meeresströmungen rechnen. Würde z. B. der Golfstrom
mit bedeutend geringerer Geschwindigkeit in unserem Untersuchungsgebiet ost-
nordostwärts setzen, dann müßten wir bei sonst gleichen Verhältnissen eine ge-
ringere Temperatur und wahrscheinlich ch einen geringeren Salzgehalt an
8 ©)
der Oberfläche erwarten. Es ist „bie Bleibt das Gefälle der Eigen-
dn
schaft s auf der Strecke % dasselbe, dann muß bei Abnahme von v7. auch der
Zähler HE kleiner werden, (— De wird positiv, wenn ein Gefälle der Eigen-
schaft s in der positiven n-Richtung besteht.) Wegen der Konstanz der indivi-
duellen Änderung a: (z. B. bei der Temperatur konstante Strahlung) muß Ss an
einem festen Ort der Meeresoberfläche kleiner werden, also z. B. die Temperatur
sinken.
Bj. Helland-Hansen und F. Nansen (41) haben die Temperaturschwan-
kungen der Meeresoberfläche und der Luft mit Hilfe eines sehr großen Beob-
achtungsmaterials eingehend studiert. Sie haben feststellen müssen, daß die
Temperaturschwankungen der Meeresaberfläche an einem festen Beobachtungs-
orte hauptsächlich die Folge von Wasserversetzungen in den Oberflächen-
schichten sind. Die direkte Erwärmung oder Abkühlung des Wassers durch
die Luft spielt nur eine ganz untergeordnete Rolle. Dieses Ergebnis findet
Bj. Helland-Hansen (zo) in jeder Weise durch die Beobachtungen der „Michzel
Sars“-Expedition bestätigt, wo zwischen den Temperatur- und Salzgehalts-
schwankungen immer eine hohe positive Korrelation festzustellen ist.
An die Möglichkeit einer solchen Verschiebung kälteren und salzärmeren
Wassers nach Süden bzw, nach Südwesten wäre im Bereich der „Altair“.
Stationen 47 bis 50 zu denken. In der mittleren Temperatur- und Salzgehalts-
verteilung (s, Abb. 3, 5) ist wohl im Bereich der Ankerstation eine kleine Aus-
buchtung der Isolinien nach SW festzustellen, diese liegt aber südlicher als der
Kaltwasservorsioß zwischen 46° und 48° N in Abb, 8, 9. Auch die Anomalienkarten