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Full text: 68, 1940

50 Die ozeanographischen Verhältnisse an der Meeresoberfläche im Golfstromsektor usw. 
Die durch den Niederschlag am 8, Juni 1938 hervorgerufene starke Salz- 
gehaltserniedrigung an der Meeresoberfläche gab die Anregung zu einer theore- 
tischen Behandlung des Problems durch A. Defant und H, Ertel (s), Die 
theoretischen Ergebnisse dieser Untersuchung werden durch die Beobachtungen 
der „Carimar6“ in ausgezeichneter Weise bestätigt; insbesondere deckt sich der 
Ausgleichsvorgang der Salzgehaltsstörung (Beispiel 2, Abb, 29) vollkommen mit 
der theoretisch berechneten Kurve, 
Der Einfluß des Regens auf die Temperatur der Wasseroberfläche scheint 
in unserem Untersuchungsgebiet nur gering zu sein. Die Temperaturen sind in 
«Hunden vor dem Regen Stunden nach dem Regen den drei angeführten Beispielen 
; „A021 0.+1 +2 +3 +4 +5 +P «7 (Abb. 30) im Durchschnitt nach 
dem Regen etwas geringer als vor 
dem Regen. Am deutlichsten kommt 
dies im Beispiel 1 zum Ausdruck, wo 
die Temperaturdifferenz zwischen 
der Beobachtung eine Stunde vor 
dem Regen und eine Stunde nach 
dem Regen 0.8° beträgt. Bei den 
anderen beiden Beispielen treten 
aber vor und nach dem Regen 
starke Schwankungen der Tempe- 
ratur auf, Doch sind im Mittel 
auch hier die Temperaturen nach 
dem Regen etwa 0.1° bis 0,3° ge- 
ringer als vorher, 
Der Einfluß, den die Nieder- 
schläge auf die Wassertemperatur 
ausüben, ist also nach den vor- 
liegenden Beobachtungen nur ge- 
ring. In den tropischen Meeren 
könnte allerdings ein etwas größerer 
Einfluß erwartet werden, doch 
kommt S. W, Visser (ss) für die 
Gewässer zwischen den östlichen 
Inseln Niederländisch -Indiens zu 
ähnlichen Ergebnissen, Die Tempe- 
ratur der Meeresoberfläche er- 
reicht etwa 1 bis 2 Stunden nach 
dem Regen ein Minimum, und die 
Schwankung beträgt etwa 0.4°. Auch nach den Messungen von G. Schott (ss) 
in tropischen Meeren können wir den Höchstbetrag, der durch Niederschläge 
bewirkten Abkühlung des Wassers, zu 0.3° bis 0,5°, höchstens zu 0.7° annehmen, 
Sehr viel deutlicher ist der Einfluß der Niederschläge auf die Luft- 
temperatur (Abb. 31). In den Beispielen 1 und 2 beträgt die Abkühlung der 
Luft durch den Regen etwa 1.5°, wobei die geringste Temperatur zur Zeit des 
Niederschlages zu finden ist. Im dritten Beispiel ist dieser Abkühlungseffekt 
durch eine fortschreitende Temperaturabnahme völlig verdeckt. Wahrscheinlich 
handelt es sich in diesem Beispiel um den Durchgang einer Kaltfront, wofür auch 
der Windsprung von WSW 2 Beauf, auf NW 4 und später N 4 bis 5 zu sprechen 
scheint, Auch die Wetterkarten der Deutschen Seewarte zeigen am 16, Juni 2% 
M.G.Z. in etwa 41° N 41° W ein Tiefdruckgebiet an, von dem eine Kaltfront 
westsüdwestwärts verläuft, die etwa um 7h die „Carimare“ passiert haben kann. 
Während der Zeit der Messungen am 6, bis 7, Juni und am 8, Juni (Beispiel 1 
and 2) war die Wetterlage verhältnismäßig ungestört. Das Beobachtungsgebiet 
liegt während dieser Zeit in einem einheitlichen Strömungsfeld nördlich des 
ausgedehnten Hochdruckgebietes, das in etwa 30° N den ganzen mittleren Teil 
U Nordatlantischen Ozeans bedeckt. Ein Tief westlich von England ist ohne 
influß. 
. SP
	        
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