30 Die ozeanographischen Verhältnisse an der Meeresoberfläche im Gollstromsektor usw.
Die Lage der Fünfgradfelder, für die der Jahresgang des Salzgehaltes aus
den Mittelwerten des Böhneekeschen Tabellen bandes bestimmt wurde, ist die-
selbe, wie die der Fünfgradfelder des jährlichen Temperaturganges. In Tab, 4
sind neben den Mittelwerten des Salzgehaltes für jeden Monat auch. die Zahl
der für die Berechnung dieses Mittelwertes zur Verfügung gewesenen Beobach-
tungen. angegeben. Die meisten Salzgehaltsbeobachtungen sind in. den Feldern 4,
5 und 6 gemacht worden; nach Süden und Südosten nimmt die Beobachtungs-
zahl sehr stark ab. Da wegen der geringen Zahl von Einzelbeobachtungen in
einigen Feldern mit Zufälligkeiten bei den Monatsmittelwerten gerechnet werden
muß, wurden die berechneten Werte nach der Formel S =", (a + 2b + c) aus-
geglichen, was bei den Temperaturmittelwerten nicht nötig war. Die aus-
geglichenen Werte, die der harmonischen Analyse des jährlichen Salzgehalt-
ganges zugrunde gelegt wurden, sind ebenfalls in Tab, 4 angegeben.
Der jährliche Gang des Salzgehaltes ist sowohl in Amplitude wie Phase
in den einzelnen Fünfgradfeldern außerordentlich verschieden. Am größten
ist die Jahresschwankung im Feld 6 mit 0 %0« Im Feld 5 beträgt sie noch
aa Ru am uw, 0.62%. nimmt dann aber sehr schnell
ya ERRANG Y ASEA auf etwa 0,28%, und weiter nach
200 Osten auf etwa 0.10%, ab. Auch in
den südlicher gelegenen Feldern ist
die gesamte Jahresschwankung nur
gering; sie beträgt in den Feldern 11
and 12 0.22%, bzw. 0.14% In der
Abb, 15 sind die Jahresgänge des
Salzgehaltes für die verschiedenen
Fünfgradfelder graphisch dargestellt.
Die Kurven sind nach den ausge-
glichenen Werten der Tab. 4 (8. 5,31)
gezeichnet, doch sind auch die unge-
glätteten Mittelwerte angegeben, um
das Ausmaß der Glättung erkennen
zu lassen. Die Kurven zeigen die
starke Verschiedenheit der Jahres-
schwankung des Salzgehaltes in den
einzelnen Feldern sehr deutlich, So
groß wie die Unterschiede in der
Amplitude der einzelnen Fünfgrad-
felder sind auch die Unterschiede
in den KEintrittszeiten der Extreme,
Ganz allgemein muß eine Verspätung
der Eintrittszeit des Salzgehaltsmaxi-
mums in den östlichen Feldern fest-
gestellt werden, Der in einigen Feldern auftretende Jahresgang mit anscheinend
doppelter Periode läßt die Verhältnisse noch bedeutend komplizierter und unüber-
sichtlicher erscheinen. Besonders in den Feldern 4, 3, 8 und 9 treten deutlich im
Jahresgang zwei Maxima und zwei Minima auf. In Feld 4 finden wir das eine
Maximum zwischen April und Mai und das andere im Dezember, In den übrigen
Feldern verschiebt sich, wenn wir nach Osten fortschreiten, das Maimaximum
immer mehr zum Sommer, sO daß es z.B. in Feld 9 erst im Juli anzutreffen
ist. Die Lage des Wintermaximums scheint dagegen in allen vier Feldern ange-
nähert konstant zu bleiben oder nur eine sehr geringe Verschiebung durch-
zumachen.
Die Kurven der Jahresgänge des Salzgehaltes in den einzelnen Fünfgrad-
feldern erwecken den Eindruck scheinbar sehr verwickelter Verhältnisse. Die
Jahresschwankung‘ des Salzgehaltes zeigt bei weitem nicht die Gleichmäßigkeit,
wie wir sie in demselben Gebiet für die Temperatur angetroffen haben, wo nur
in der Amplitude größere Abweichungen in Feld 6 auftraten, während die Ein-
trittszeiten der Extreme in allen Feldern praktisch die gleichen waren.
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