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Full text: 68, 1940

Löhle, F,: Über Fernsichten, 
199 
In das skizzierte Bild von der Kopplung einer hohen an eine tiefe Druck- 
welle läßt sich auch die Himmelsblaubeobachtung zwanglos einordnen. Bei einer 
Phasendifferenz von — A/4 zwischen hoher und niedriger Druckwelle dringt vor 
sinem Höhentief in der Stratosphäre bei NW-Winden Luft arktischen Ursprungs 
und hohen Reinheitsgrades vor; gleichzeitig werden in die obere Troposphäre 
ron dem nachfolgenden unteren Tief Luftmassen hochbefördert, welche infolge 
des Verbrauchs der Kondensationskerne zur Wolkenbildung einen natürlichen 
Reinigungsprozeß durchgemacht haben, Diese übereinander geschichteten dunst- 
freien Luftschichten. weisen in der Projektion auf den schwarzen Himmelsgrund 
halt tn ae ma Wechselwirkung zwischen hoher und niedriger Druckwelle, 
bung auf und lassen an T H T 
dieser Stelle die Schwarz- Az. 
und Violettsichtigkeit des ax 
Himmelsblaus zustande- 
kommen. 
Die grundlegenden 
Beobachtungstatsachen, 
nämlich die ruckartige 
Auflösung der Dunst- 
schichten, der große 
Schwarzgehalt und die 
auffällige Violettsichtig- 
keit des in 5000 m Höhe 
geschätzten Himmelsblaus 
lassen sich mit dem neben- 
stehenden Bild von der 
Kopplung einer hohen an 
eine niedrige Druckwelle 
vereinbaren. Abb, 3 zeigt 
jenen Zustand der Wech- 
selwirkung zwischen einer 
hohen und niedrigen 
Druckwelle, welcher die 
in Abb, 1 skizzierten Vor- 
gänge im Gefolge hat. 
Abb. 4 gibt die Erklärung 
Für den trägen Ablauf des 
Zerfalls einer Schönwet- 
ter-Dunstschichtung. Bei H 
einer Phasendifferenz von - . 
— 2j4 zwischen hoher und Abb. 4. Phasendifferenz: + Alt. 
niedriger Druckwelle wird die Fortbewegung der oberen Druckwelle beschleunigt 
und im Zusammenhang damit die Vertikalbewegung in der Troposphäre verstärkt, 
weil diese Vorgänge sich gegenseitig begünstigen. Umgekehrt hemmen im Falle 
einer Phasendifferenz von -} A/4 die Vertikalbewegungen die Fortpflanzung der 
oberen Druckwelle und verringern gleichzeitig ihre Amplitude, Der Zerfall der 
Schönwetter-Dunstschichtung erfolgt im Schritt der Änderung der Bodendruek- 
verteilung und parallel zu dem allmählichen Abbau des Hochdruckgebietes, Bei 
diesem Zustand der Kopplung der hohen und niedrigen Druckwelle kann das 
Himmelsblau keine auffällige Veränderung zeigen, weil in diesem Fall in der 
Hochtroposphäre mit SW-Winden Luftmassen zunehmenden Dunstgehaltes heran- 
geschafft werden, wie das Abb. 4 zeigt. 
Als Endergebnis der in den Hohen Tauern [Hoher Sonnblick, 3106 m NN]9, 
im Hochschwarzwald?) und auf Höhenaufstiegen bei der Luftwaffe?) durchgeführten 
1) F. Löhle, Ztechr. f. Physik 57, 770, 1929. Beitr. z. Phys. d. fr. Atm., Jahrg, 1940, im Druck. — 
N Sa Z, Phys, d. fr. At, 23, 129, 1936. — % Ders., Met, Ztschr., Jahrg. 1940, Februar- und
	        
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