Skip to main content

Full text: 68, 1940

(80 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1940. 
Lockyer (8) und Goldie (c) zu vermutende Periode von etwa 3.8 Jahren nach- 
weisen könnte. Zum Beispiel sicht die Reihe 1820-—1846 mit Maximen (1820), 
1824, 1828, 1831, 1835, 1839, 1843, 1846 jedenfalls sehr bestechend aus. [An 
einigen Stellen der Kurve ist aber eine solche Periode nicht augenscheinlich.] 
Das wäre auch für Zoologen interessant, weil eine Periode von annähernd dieser 
Länge in der Populationsdichte der Mäuse und Lemminge stark hervortritt, 
Was den oben erwähnten biologischen Zyklus von etwa 9.7 Jahren betrifft, 
so wird selbstverständlich der Nachweis einer gleichlangen Klimaperiode wieder 
eine Beeinflussung von seiten der Klimaschwankungen als sehr wahrscheinlich 
erscheinen lassen. Äuf die schwierige Frage einzugehen, wie man sich eine 
solche Beeinflussung denken kann, würde hier zu weit führen. Es ist nur die 
Absicht gewesen, darauf aufmerksam zu machen, daß eine Revision der angeb- 
lichen Widerspiegelung der Fleckenperiode in den meteorologischen Vorgängen 
erwünscht ist, In Anbetracht des wohl allgemein anerkannten Wertes dieser Eis- 
daten als Symptom der allgemeinen Luftzirkulation und des von Mecking an- 
geführten Parallelganges auch mit gewissen Temperaturschwankungen ist es wohl 
nicht ganz grundlos, die Frage aufzustellen: beziehen sich etwa überhaupt 
alle mit der elfjährigen Fleckenperiode identifizierten Klimä- 
schwankungen tatsächlich auf eine etwas kürzere Periode, die mit 
Sonnenflecken nichts zu tun hat? 
F, W. Braestrup, Zoologisches Museum, Kopenhagen. 
Schrifttum. 
1. D. A. MacLulich: Sunspots and aboundance of animals, Journ, Royal Astron, Soc, Canada. 
Toronto. 30, p. 253. 1936. . 
2. ©. 8. Elton: Periodie fuetuations in the numbers of animals: Their enuses and effects, Brit, 
Journ, Experim. Biol. 2, p 119. 1924, 
3. Ludwig Mecking: Die Periodizität der Eis%bedeckung In der Davis-Straße, Ann. d, Hydr, usw. 
Hamburg 1939, p. 23—26, 
4. C. I. H, Speerschneider: Tbe state of the ice in Davis-Strait 1320—1930, Det Danske Met. 
Institut. Meddelelser Nr, 8, Kobenhaen 1931, 
5. Sir Norman Lockyer and William J. S. Lockyer: On some phenomena which suggest & 
short period of solar and meteorologieal changes, Proe, Royal Soe. London. 70, p. 500. 1902, 
Auch ibid, 71, p. 134. 1903; 73, p. 457. 1904 und 784, p. 43. 1907. 
6. A. H. R. Goldie: Some characteristics of the mean annual ecireulation over the British Isles, 
Quarteriy Journ. Roval Met. Soc. London. 62, Nr. 263, p. 81. 1936. 
2. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 145: Angola, — Aus 
der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der Deutschen See- 
warte. — Werterverlauf an einem Tage der „Windzeit“ zu Beginn der 
Trockenzeit in N’Danga'!). Beobachtungstag: 24. Juni 1938. 
Schon während der Nacht, etwa von 4b an, hört man, erst aus der Ferne, 
dann allmählich stärker werdend, den Wind aus SSE brausen. Türen und Fenster 
klappern. Gegen 6b wird es hell; der Himmel ist wolkenlos. Die Luft ist sehr 
dunstig; sie riecht und schmeckt nach Staub. Der östliche Himmel ist rötlich- 
gelb gefärbt. Es ist kein Tau festzustellen, und die Luft weist nicht die sonst 
um diese Jahreszeit auffallende morgendliche Frische auf, 
Es ist heute wärmer als an den vorangegangenen Tagen: Das Minimum- 
Thermometer zeigt 16.3° an, während die Tiefsttemperatur am 22, Juni 12.9° und 
am 20. nur 9.9° betrug. Das Maximum-Thermometer war am 23. Juni (dem ersten 
„Windtag“) schon auf 29,.1° gestiegen, während es am 22. nur 23.9” erreichte. 
Gegen 9b scheint die größte Windstärke erreicht zu sein: Alle Baumkronen 
schwanken; es ist für einen Erwachsenen mühsam, gegen den Wind zu schreiten, 
und an den Ecken der Dächer — wir haben fast durchweg Gras- und Stroh- 
dächer — wird bei den dem Winde besonders ausgesetzten Häusern das Gras 
bündelweise herausgerissen. Nur bei vollkommen geschlossenen Türen und 
Fenstern ist es im Hause auszuhalten. Der Staub dringt überall ein. 
Der Wind weht in gleicher Stärke den ganzen Vormittag. Gegen 13b Jäßt 
er etwas nach, doch sind immer noch einzelne heftige Windstöße zu spüren. 
1 Wegen der Lage der Pflanzung N’Danga und weiterer klimatogr. Wittrgsschldrg, d. Verf. s, 
Ann. d. Hrdr, usw. 1940, 8. 137.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.