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Full text: 68, 1940

(72 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1940, 
daß das Maximum der größten absoluten Unterschiede 14° beträgt, d,h, würde 
man die Deviationsuntersuchung z.B, des Jahres 1933 für die Berichtigung der 
in der Zeitspanne von 1933 bis 1938 gemessenen Strömungsrichtungen benutzen, 
dann würde im ungünstigsten Falle die größte Abweichung 14° betragen. Im 
Durchschnitt aber sind die Abweichungen viel geringer, wie die Tabelle 5 zeigt, 
die die unter dieser Annahme berechneten größten Abweichungswerte enthält. 
Im Gesamtdurchschnitt beträgt die Abweichung nur 5,9°, also abgerundet 6°. 
Weiterhin gibt die Tabelle 4 Auskunft über die Beträge der größten Unter- 
schiedswerte für die verschiedenen Tauchtiefen und Kurse, Auf die Tauchtiefen 
sind die Mittelwerte (unterste Spalte der Tabelle 4) unregelmäßig verteilt. Den 
größten Wert (9.9°) weist die 4 m-Tauchtiefe auf; der kleinste Wert (5°) liegt 
in der 14 m-Tauchtiefe, Das Gesamtmittel errechnet sich zu 7,3% Anders ist 
es dagegen bei den Kursen (Tabelle 4 letzte Spalte rechts), wo eine auffallende 
Regelmäßigkeit in der Zu- und Abnahme der gemittelten Unterschiedswerte 
erkennbar ist. Das Maximum mit 9.1° liegt auf den Kursen von 20° bis 40°; 
dann nehmen die Werte allmählich ab, erreichen mit 4.5° ihr Minimum auf den 
Kursen 260° bis 270°, und nehmen danach wieder größere Werte an. Auf den 
Kursen von 10° bis 60° wirken sich hiernach die Veränderungen der Deviations- 
beiträge stärker aus als auf den Kursen von 250° bis 270°, Auf diese auffallende 
Erscheinung wird später noch näher eingegangen werden, 
Die Genauigkeit, mit der die einzelnen Deviationswerte einer jeden Unter- 
suchungsreihe gemessen worden sind, läßt sich nach Thorade (11,8. 12) zahlen- 
mäßig durch die Größe ihrer Streuung E=|S#:(n—1) ausdrücken, Hierin 
sind „od“ die Abweichungen der Einzelwerte von der graphisch ermittelten Soll- 
deviation und „n“ die Anzahl der Einzelwerte, In Tabelle 6 sind die Ergebnisse 
dieser Berechnung für sämtliche Untersuchungsreihen zusammengestellt, Mit 
großer Gesetzmäßigkeit hat die für jede Untersuchungsreihe berechnete mittlere 
Streuung einen um + 3° liegenden Wert ergeben. Bei Berücksichtigung aller an 
Bord beobachteter Deviationswerte (6248 Werte in 10 Jahren) beträgt die mittlere 
Streuung + 3.19%, Scheidet man diejenigen Streuwerte, die größer als +-12° sind 
(= fehlerhafte Werte), von der Berechnung aus, dann ergibt sich als mittlere 
Streuung der verbleibenden 6199 Werte der Betrag +3.01°. Berücksichtigt man, 
daß das Gerät die Strömungsrichtungen in Stufen von 2° anzeigt, so erhellt 
hieraus die weitgehende Genauigkeit, mit der die Einzelwerte der Deviation 
gemessen worden sind, 
Ein guter Maßstab für die Zuverlässigkeit der beobachteten Deviationswerte 
ist die Häufigkeit, mit der die Streuwerte aufgetreten sind. In Tabelle 7 ist 
diese Häufigkeit für die verschiedenen Untersuchungsreihen wiedergegeben, 
Hiernach sind die Streuwerte bis zu +5° mit 90.6% aller Einzelbeobachtungen 
vertreten, Von +6° bis +12° wurden 8.6%, und von mehr als +12° wurden 
0.8% beobachtet. Zu diesen letzteren Werten, die insgesamt 49 Stück ausmachen 
und die als offensichtliche Meßfehler anzusprechen sind, gehören allein 30 Werte 
den Deviationsuntersuchungen des Jahres 1929 an, die seiner Zeit im strömenden 
Wasser (Jadegebiet) ausgeführt worden sind. Auch die Streuwerte zwischen 
412° und +6° sind in dieser Meßreihe zahlreicher vertreten als bei den späteren 
Deviationsuntersuchungen, was besonders klar in Erscheinung tritt, wenn man 
die errechneten Prozente als Summenlinien darstellt (Abb. 13), 
Es erhebt sich nun die Frage nach der Ursache der (wenn auch nur gering- 
fügigen) Unterschiede zwischen den beobachteten Deviationsbeträgen der ver- 
sehiedenen Unterzsuchungsreihen. In erster Linie kann als Ursache der mehr 
oder weniger schnell vor sich gehende Wechsel der magnetischen Eigenschaften 
des Meßschiffes in Betracht kommen. Vor allem sind hier die Einflüsse einer 
kurzzeitigen Veränderung zu untersuchen, weil im Schrifttum darauf hingewiesen 
wurde, daß schon innerhalb einer Woche oder sogar eines einzigen Tages Größen- 
änderungen der Deviationsbeträge bis zu 63° beobachtet worden seien. Bei der- 
artig schnellen Veränderungen des Schiffsmagnetismus könnte die Vermutung 
auftreten, daß die vorliegenden Deviationsbecbachtungen nur deshalb ein fast 
unveränderliches Bild ergeben hätten, weil jedesmal zur Zeit der Vornahme der
	        
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