Lüders, K,: Die Ablenkung (Deviation) der Kompaßnadel in Strömungsmessern usw. 171
Deviationsuntersuchung 1934. Zwischen den Deviastionsuntersuchungen
1933 und 1934 hat das Meßschiff einen neuen eisernen Schiffsboden erhalten,
Durch eine solche Werftarbeit wird das Schiff bekanntlich besonders stark in
seinen magnetischen Eigenschaften beeinflußt,
Die Deviationsbeobachtungen sind unmittelbar im Anschluß an den Umbau
ausgeführt worden, Im ganzen wurden 562 Deviationswerte beobachtet; fehler-
hafte Werte sind nicht aufgetreten,
Im Winter 1934/35 hat das Meßschiff eine Echolotanlage erhalten; außerdem
sind kleinere schiffbauliche Instandsetzungsarbeiten ausgeführt worden.
Deviationsuntersuchungen 1935, In diesem Jahre sind zwei Unter-
suchungsreihen durchgeführt worden,
Bei der ersten Untersuchung im März 1935 wurden 651 Deviationswerte
gemessen, die sämtlich fehlerfrei waren,
Bei der zweiten Untersuchung im Oktober 1935 war von 991 beobachteten
Werten ein Wert fehlerhaft. Unmittelbar im Anschluß an diese Untersuchungs-
reihe ist noch eine Sonderuntersuchung, über die im Abschnitt II, 5 berichtet ist,
durchgeführt worden, bei der insgesamt 304 Werte beobachtet wurden.
{m Jahre 1936 konnten aus besonderen Gründen keine Deviationsbeobach-
lungen ausgeführt werden, Am Meßschiff sind nur kleinere schiffbauliche und
maschinenbauliche Instandsetzungsarbeiten vorgenommen worden. Das Strom-
meßgerät ist unverändert geblieben,
Deviationsuntersuchung 1937, Beobachtet wurden im Juni dieses Jahres
457 Werte, die sämtlich fehlerfrei waren.
Im Frübjahr und Sommer 1938 wurden am Meßschiff die normalen Über-
holungssarbeiten ausgeführt. Der Strömungsmesser ist wiederum unverändert
geblieben,
Deviationsuntersuchung 1938, Im September/Cktober 1938 wurden
unter sehr ungünstigen Witterungsverhältnissen 807 Ablenkungswerte beobachtet;
6 Werte davon waren fehlerhaft.
Wie aus dieser Zusammenstellung zu ersehen ist, muß das Meßschiff „Ahne“
im Laufe der Zeit durch bauliche Maßnahmen starke Veränderungen seiner
magnetischen Eigenschaften erfahren haben. Auch am Strömungsmesser und an
seinem Aufhängungsort sind Veränderungen vorgenommen worden; und endlich
ist ein Wechsel im Ort eingetreten, an dem die Deviationsbeobachtungen durch-
geführt wurden. Welchen Einfluß a!le diese Veränderungen auf die Größe und den
Verlauf der Deviationswerte ausgeübt haben, soll im folgenden erörtert werden.
Betrachtet man zunächst den Verlauf der Deviationskurven im allgemeinen
(Abb. 4 bis 12), so fällt sofort die weitgehende Übereinstimmung des Kurvenver-
laufes zwischen den einzelnen Bildern auf. Selbst die größeren Reparaturen am
Meßschiff, wie z.B. der Einbau des eisernen Deckes (1930) und die Erneuerung
des eisernen Bodens (1934), haben ebensowenig eine nennenswerte Änderung des
Kurvenverlaufes verursacht, wie der Ersatz des Strömungsmessers I durch ein
neues Gerät (vom Jahre 1933 ab).
_ Sämtliche Bilder zeigen übereinstimmend zwei Maxima, Das positive Maximum
ist meist kleiner als das negative, Wie sich die Maxima in ihrer Lage und Größe
im Laufe der Zeit verändert haben, geht aus Tabelle 3 hervor, Das negative
Maximum zeigt in der zehnjährigen Zeitspanne nur geringe Schwankungen, Der
Unterschied zwischen dem kleinsten Wert (— 25° im Jahre 1938) und dem größten
(— 38° im Jahre 1929) beträgt 18% Das positive Maximum dagegen weist über
den gesamten Zeitraum eine etwas größere Schwankung (20°) auf, die offensichtlich
durch den Strömungsmesserwechsel bedingt ist. Für jeden Strömungsmesser
gesondert sind jedoch die Unterschiede ebenfalls nur gering; für den Strömungs-
messer I beträgt der größte Unterschied 4° und für den zweiten Strömungs-
messer 11°.
Die größten absoluten Unterschiede zwischen den Deviationsbeträgen der
verschiedenen Tauchtiefen aus den sechs Untersuchungsreihen für den Strömungs-
messer II (von 1983 bis 1938) sind in Tabelle 4 zusammengestellt. In mehrfacher
Hinsicht ist diese Tabelle aufschlußreich, Zunächst einmal ist aus ihr zu erschen,