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Full text: 68, 1940

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Annalen der Hrdrographie und Maritimen Meteorologie, April 1940, 
Diese Firma wurde 1875 durch R. Fueß übernommen und entwickelte sich 
unter dem Namen R, Fueß, vormals J, 6. Greiner jr. u. Geißler zu einer 
Instrumenten werkstatt von internationalem Rufe, die außer ihrem ursprünglichen 
Sondergebiet der mikroskopischen, mineralogischen und metallographischen 
Instrumente, vorzugsweise die beiden großen Arbeitsgebiete der meteorologisch- 
aerologischen. sowie der wasserwirfschaftlichen Meßgeräle (Pegel) pflegt und 
hierbei insbesondere auch mit der Seowarte im einer traditionellen, für beide 
Teile förderlichen Zusammenarbeit steht, So begleiten die besten Wünsche für 
eine weiterhin für Deutschlands Kulturwillen repräsentative Entwicklung der 
Werkstätten von R. Fueß diese Ins neue Vierteljahrhundert*}.. Georgi. 
Kleinere Mitteilungen. 
i. Triftende Eisfelder (Hierzu Tafel 8 mit Abb. I bis 4) üben auf alle 
Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen, ungeheure Kräfte aus. Der Vfs, 
hatte Gelegenheit, die Wirkung eines derartigen Eisschubes zu studieren, wovon 
im folgenden berichtet werden soll. Anfang März d. J, war bei stürmischem 
NW das gesamte KEisfeld der Kieler Bucht und der Beltsee in Bewegung g®- 
kommen und südostwärts in die Hohwacht-Bucht getrieben worden, Nach dem 
in Neuland angetroffenen Zustand und den Aussagen des Leuchtfeuerwärters 
ergibt sich der Eindruck, daß die großen Eisfelder in küstenparallele Streifen 
von 10% bis 10? m Breite zerbrachen. Durch den Widerstand beim Anstau an 
die Küste kam es zu Pressungen, die Schollen zwischen den einzelnen Kisstreifen 
schoben sich übereinander und zerbrachen in kleinere Stücke von 10’ m Seiten- 
länge; über dieses Hindernis türmten sich neue Schollen auf, so daß es zur 
Bildung von „Eisbergen“ kam, die stellenweise 10 m Höhe erreicht haben (Abb, 1), 
Die Ausbildung derartig mächtiger Schichtungen wird durch Scherkräfte unter- 
stützt worden sein, die die von der Windrichtung abweichende Strömung hervor- 
gerufen hat. Der Küstensirom war ganz außergewöhnlich stark und ist durch 
den Stau verursacht worden. Da die Schichtung jeweils an den Rändern der 
streifenförmigen Eisfelder entstand, wuchsen geradezu „Gebirgszüge“ empor, 
zwischen denen die ungebrochene Eisdecke stand (Abb, 2). Das Trümmerfeld 
in Landnähe bildete sich am Rande des anstehenden Küsteneises, das wegen der 
vyeringen Wassertiefe und seiner größeren Dicke nicht durchbrochen werden 
konnte. Die Abb, 3 zeigt diese landseitige Grenze, die Aufnahme ist auf 3 m 
Wassertiefe, 80 m von der Küste entfernt, gewonnen worden, Die Dicke der 
einzelnen Schollen beträgt etwa 80 em; man hat beim Anblick des Bildes geradezu 
den Eindruck der erstärrten Brandung des Schollenmeeres. — Diesem ganz 
außergewöhnlich heftigen Eisgang sollte nun ein Seepegel der Deutschen See- 
warte standhalten. Die Konstruktion der Pegel ist in der Ztschft, f. Geophysik, 
1989, S. 107, beschrieben; der hier in Frage kommende Pegel Neuland ist ein 
Eisenbeton-Klinkerbau, Der äußere Durchmesser beträgt 2 m, der Brunnen steht 
auf 4 m Wassertiefe und ist 5 m tief im Grund verankert, sein Kopf ragt 4 m 
über die Wasseroberfläche empor (Abb, 4). Die Eisschollen sind am Pegel hoch- 
gedrückt worden und brachen, als sie den Kopf erreichten, nach links und rechts 
auseinander, Das Bild läßt eine solehe Phase noch erkennen. Der Pegel ist 
trotz seines mehrere 10* kg betragenden Gewichtes aus dem Boden gerissen 
und zur Seite gedrückt worden; daß er als Ganzes nicht beschädigt worden ist, 
stellt für die Konstruktion das beste Zeugnis aus. Fr. Model, 
2, Das aschgraue Mondlicht im Jahre 1939°). Im Jahre 1939 konnten 
41 Schätzungen der Helligkeit des aschgrauen Mondlichtes nach der Plass- 
mannschen Skala gemacht werden, An 17 Abenden wurden 36, an. 2 Morgen 
5 Schätzungen angestellt, Wir sind damit bis zu Nr, 673 der ganzen Beobach- 
fungsreihe gelangt. Damit ist diese Reihe (nunmehr 12 Jahre, von gelegentlichen 
4) An, Weitere Finzelheiten wolle man entnehmen ans den Aufsätzen von Ebert (Zeitschr. 
f, Instrumentenkunde 1940) und von M, Robitzsch (Meteorolog, Zeitschr, 1940). 
2% Fortsetzung von: Ayn, d. Hydr, 1939, Märzheit, S. 155.
	        
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