Skip to main content

Full text: 68, 1940

198 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Aprıl 1940. 
Es ist ein Urteil darüber erwünscht, welche Genauigkeit man dem aus zehn 
Jahren ermittelten Kontinentalitätsgrad zuschreiben kann. Dazu wurde für eine 
Station (Pinsk) der Reihe nach K bestimmt aus 1, 2, 3... usw, bis zehn Jahren. 
Diese Werte konvergieren verhältnismäßig rasch und gut (siehe Fig, 1, S. 125), 
so daB man die aus zehn Jahren ermittelten Kontinentalitätswerte als gesichert 
für die betreffende Station und den gewählten Zeitraum ansehen kann, 
B. Die Kontinentalität Europas im Zeitraum 1928 bis 1937, 
Das Ergebnis der Bestimmung der Kontinentalität K für 39 europäische 
Stationen ist in einer Tabelle wiedergegeben. Außer den Jahreswerten wurden 
gesondert Werte für die Wintermonate November bis Februar und für die Sommer- 
monate Mai bis August 
bestimmt und ebenso 
wie die ‚Jahreswerte 
kartenmäßig dargestellt 
‘Karten 1 bis 3). ; 
In den Jahreswerten 
nimmt im großen und 
ganzen der Festlands- 
einfluß von WNW nach 
ESE zu. Die kleinste 
Kontinentalität hat Ler- 
wick mit 1.3%, das dem- 
nach tatsächlich ein fast 
rein maritimes Klima 
hat. Die größten Werte 
finden sich in Rumänien, 
In Nordeuropa (folgen 
die Linien gleicher Kon- 
tinentalität etwa der 
Küste, während sie in 
Westeuropa die Küste 
schneiden. Interessant 
ist, daß selbst im Rhöne- 
tal und in der Poebene 
der kontinentale Einfluß 
groß ist. Das ergibt sich 
übrigens auch aus den 
Werten Spitalers. Die 
Linie 50%, die also die 
Gebiete überwiegend ma- 
ritimen von denen überwiegend kontinentalen Klimas trennt, verläuft etwa durch 
Südfinnland, Ostpreußen, Schlesien, Ostmark nach Jugoslawien. 
Unsere Darstellung gründet sich nur auf Flachlandstationen. Es ist daher 
nicht zu erwarten, daß sich ein Höheneffekt in der Art einstellt, daß höher ge- 
legene Gebirge maritimer sind als das Tiefland, Ein solcher Einfluß ist aber 
auch nach dieser Methode nicht zu erwarten. Die kleinere Kontinentalität der 
Gebirge, die sich aus der Formel von Schrepfer ergibt, folgt aus der geringeren 
Jahresschwankung der Temperatur, Man kann diese Tatsache aber nicht als 
geringere Kontinentalität deuten, Denn in genügender Höhe wird die Schwankung 
auch im extremsten Landklima klein werden, dafür der Mittelwert der Jahres- 
temperatur aber auch entsprechend tief. Ein Einfluß der Gebirge auf die 
Kontinentalität nach unserer Definition könnte aus zwei Gründen zustande kommen. 
Einmal könnte es sein, daß Höhenstationen in den Bereich in der Höhe voraus 
gilender maritimer Luft kommen, bevor sich die maritime Strömung auch im 
Flachland durchsetzt. Die Höhenstation würde dadurch eine größere Häufigkeit 
maritimer Luftkörper aufweisen und damit einen geringeren Kontinentalitätsgrad. 
Die zweite Möglichkeit ist die, daß in den Tälern oder im Lee der Gebirge 
TA
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.