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Full text: 68, 1940

Neuere Veröffentlichungen, 
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Luftdruckverhältnisse, die In einer bestimmten Zeit’ 
zor dem Symmetriepunkt über den Ort und seinen 
Nachbarbereich hinweggezagen sind, in gleichem 
Abstand nach dem Symmetriepunkt wieder wahr- 
jehmbar sein müssen, - Die Richtigkeit dieses 
Stetigkeitsschlusses und ihr allgemeiner Gült‘g- 
keitsbereich wird vom Verfasser in seiner Disser- 
ration in einer theoretischen Betrachtung untersucht, 
Ein reichhaltiges Beobachtungsmaterial wird am 
Anfang der Untersuchung erläutert. und dient zur 
Veranschaulichung der gewonnenen Ergebnisse. 
Model schließt picht wie Weickmann vom 
Luftdruckgang eines festen Ortes auf die Isobaren- 
führung eines größeren Gebietes, sondern er gcht 
auf die Ursache der Symmetrieerscheinung: zurück, 
lie ja durch geeignete Superposition von Wellen 
antsteht. Demeutsprechend stellt er den Lault- 
gang als eine Summe (harmonischer!) Schwin- 
gungen im Form einer Fourierschen Reihe in 
Abhängigkeit von der geogr, Breite @, der Länge A 
und der Zeit t dar, « Ist nun tatsächlich Wetter- 
kartensymmetrie vorbanden, dann muß €& ZU- 
einander symmetrische Zeiten t, und t, geben, für 
die die entsprechenden Druckfunktionen jmmer 
identisch gleich sind. Unter diesen Bedingungen, 
die in das Gleichungssystem eingehen, ergeben Bich 
daraus die Voraussetzungen der tatsächlichen 
Wetterkartensymmetrie, 
Seine Ergebnisse: 1. Im Falle einer einzigen 
harmonischen, wandernden Welle stellen sich Tage, 
an denen eine räumliche Gleichheit auftritt, genau zu 
den Zeiten ein, für die die Ableitung der Luftdruck- 
kurve dp/dt=O ist, Es ist in dem Fall theoretisch 
eine exakte räumliche Symmeirie zu erwarten, 
2. Sind mehrere Wellen, die einen Symmetrie- 
punkt bilden, vorhanden, £0 weicht infolge der 
Superposition der mathematisch genaue Eintritt 
der räumlichen Symmetrie etwas von den Zeiten, 
für die dyydt= 0 gilt, ab. Diese Annäherung 
kann ron der Atmosphäre durch experimentelle 
Abweichungen verbessert oder noch verschlechtert 
werden, Es ist das Verdienst des Verfassers, 
diesen Punkt genau herausgestellt zu haben, denn 
das Beobachtungsmaterial über die Wellen ist mit 
zum Teil größeren experimentellen Fehlern be- 
haftet, insbesondere kann der Vergleich von 
Wetterkarten bestimmter Daten bei der Kigenatt 
dieser Untersuchung nicht statistisch bebandelt 
serden, sa daß es schwer zu erkennen ist, wie 
yeit auftretende Abweichungen experimentelle oder 
iheoretische Ursachen hatten. 
3. Bei funktional verbundenen Wellen {freie 
Schwingungen nach Margules oder irreversible 
Wellen nack Ertel} treten neben dem Haupt- 
symmetriepunkt symmetrisch dazu gelegene Neben- 
symmetilepunkte auf, Der Verfasser kommt hier 
zu der Absicht, daß unter bestimmten Voraus- 
setzungen eine der Luftdruck kurvensymmetrie ent- 
sprechende angenäherte, räumliche Symmetrie 
auftreten kann, Das notwendige Kriterium hierfür 
ist, daß die Luftdruckkurre mehrere Neben- 
aymmetriepunkte aufweisen muß, Damit ist der 
allgemeinste Fall des Problems geklärt, denn wenn 
überhaupt ein Symmetriepunkt auftreten soll, 50 
können ihn entweder nur wenige domipierende 
Wellen gebildet haben, oder die einzelnen Wellen 
müssen gegenseitig gekoppelt. sein. — 
Da alco die beste Symmetrie durch eine einzige 
dominierende Welle gebildet wird, so untersucht der 
Verfasser zum Schluß noch das Aussehen der 
\Wetterkartenbilder in eiyem solchen Falle an einem 
praktischen Beispiel, Es zeigt sich hierbei, daß 
zwar die dominierende Welle die geforderten 
Symmetrien bildet, aber während der Hochdruck: 
>hase dieser dominierend Jangen Wellen Laufen die 
iberlagerten kürzeren Wellen — die Zyklonen — 
am das Gebiet der langen Wellen — Hoch — 
derum; dagegen laufen sie während der Tiefdruck- 
phase quer durch das Gebiet der Welle hindurch, 
Es ist somit gezeigt worden, daß sich das 
Amplitudengebiet einer kurzen Welle mit der 
Schwingung der überlagerien langen Welle ver- 
lagert. H. Gräfe 
J.J. Makarow, Psychrometer mit scheibenför- 
migen Schutzschildchen, ‚„Meteorologia ı Hydro- 
lozla.“ Moskau und Leningrad, 1838, Nr. 1. 
S, 108—110; mit 4 Tab, und 1 Zeichnung. 
(Russisch.) 
Der Gedanke der Anwendung messingver- 
»iekelter Scheiben für die Beschattung der Thermo- 
meterbehälter gegen die direkten Sonnenstrahlen 
and ihre Bewahrung vor der Wirkung der nächt- 
lichen Ausstrahlung von der Erdoberfläche und 
von den Scheiben selbst wurde von Prof, P. Bo- 
tisow verwirklicht. Auf Grund des u. a. vom Verf, 
Jurchgeführten Experimentes wurden fTolgende 
Anderungen in der Konstruktion vorgenommen: 
i, Die Aufstellung des Thermometers wurde längs 
des Achsenhalters, d. b. parallel zu ihm, und nicht 
senkrecht wie früher ausgetührt. 2, Die inneren 
Scheiben wurden aus 2 mm starkem Ebonit aus 
lünnen Plättchen bergestelit, Die Versuche mit 
dem Messing-Thermometerschutz der Konstruktion 
Prof. Borisows zeigten in den Verhältnissen des 
‚üdlichen Ufers der Krim, daß infolge der starken 
[nsolation die Unterschiede zwischen den Angaben 
Jes Frockenthermometers, des Aßnannschen D’sy- 
;hrometers und den Angaben des Thermometers im 
Schutz sebr hohe Größen erreichen, An einzelnen 
Vagen wurden unt 13 Uhr Unterschiede von 3° 
js 3,5° bemerkt, in. den durchschnittlichen monat- 
icken Ergebnissen bis 1.5°, Tab, 1 zeigt den 
Tahresverlauf der Unterschiede des Aßmannschen 
sychrometers und des Thermometers mit Schutz, 
In den Morgen- und Tagesstunden erwärmt sich 
las in dem System der metallischen Schutzscheiben 
angeschlossene Thermometer zu stark und iu den 
Abendstunden erkaltet, es. Die Veränderung der 
ıbsoluten Größe der Unterschiele von Monat zu 
\lonat läßt den Schluß zu, daß als Hanptfehler 
les Schutztypes von Prof, Borisow die große 
Wärmeleitung der messingvernickelten Scheiben 
arscheint. Die Richtigkeit dieses Kchlüsses wird 
och anschaulicher bei Betrachtung der Veräude- 
ung der Unterschiede nach Monaten in Abhängig- 
keit von der Bewölkung = Tah, 2. Ze allen 
Zeitpunkten eind die absoluten Werte der Unter- 
schiede bei klarem Himmel größer als bei bewölktem, 
Verf, ersetzte die inneren Messingscheiben durch 
wenig wärmeleitendes Material, Ebonitplättchen, 
Zeichn. 1 zeigt das Psychrömeter in den Schutz- 
scheiben, Es folgt die genaue Beschreibung, Statt 
Ebonit kann man auch Glas nebmen. 
Im Observatorium von Sewastopol wurden 
vom November 1930 bis Dezember 191 mit aller 
Sorgfalt sowohl am Ufer als auch auf schwimmenden 
Schlffen Versuche angestellt, welche mit pasitiver 
Wertbestimmung abschlossen. 
Tab. 3 zeigt die Unterschiede der mittleren 
Monatstemperatur nach dem Aßmannschen Psy- 
chrometer und dem Thermometer im Schutz (bn 
lem Sewastopoler Meeresobservatorium 1930 bis 
1931 beobachtet}.
	        
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