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Full text: 67, 1939

°F 
Das vierundsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1938. 
auf den kurzen Wellen DGZ und DFC, sowie der französischen Kurzwellen- 
Zeitsignale von Paris FLD veröffentlicht. 
Der Berechnung der Verbesserungen lagen 208 an jedem klaren Abend 
angestellte Zeitbestimmungen mit durchschnittlich je 10 Sternen zugrunde. 
Die Grundlage des Zeitdienstes bildeten die 4 Quarzuhren der Deutschen 
Seewarte: außerdem wurden von zwei Quarzuhren der Physikalisch-Technischen 
Reichsanstalt, Berlin, wie bisher werktäglich die Kontakte empfangen, 
Über die Genauigkeitssteigerung bei der Berechnung der Verbesserungen 
wurden eingehende Untersuchungen angestellt und veröffentlicht. 
Das bei der Fa, Carl Zeiß in Auftrag gegebene Durchgangsinstrument von 
100 mm Öffnung und 1m Brennweite wurde Anfang des Jahres geliefert, auf- 
gestellt und durchgeprüft. Da einige Verbesserungen vorgenommen werden 
mußten, konnte das Instrument noch nicht im regelmäßigen Zeitdienst ein- 
gesetzt werden, 
Neu beschafft wurden weiter: ein Kurzwellenempfänger von Telefunken 
Typ E5390Gr, eine Zeitwaage der Fa. Thomas B. Gibbs, Chicago, ein 1000 Hz- 
Synchronmotor der Radio Cambridge, Mass. USA. 
Durch die eigene Werkstatt ausgeführt wurden: Erweiterung der Zeit- 
dienstschalttafel, um weitere Registrierinstrumente betreiben zu können, Aus- 
rüstung des Hippchranographen mit neuen polarisierten Schreibsystemen, ein 
durch Synchronuhr betriebenes Schaltwerk für selbsttätigen Uhrvergleich in 
der Nacht, ein Relaistisch mit 2 Rücksignalgebern (in Zusammenhang mit der 
Umstellung der Signalabgabe auf Doppelstrombetrieb), eine Synchronisations- 
einrichtung für den neuen Koinzidenzsignalgeber. 
Nach Fertigstellung des Quarzuhrenkellers und Einbau der Gleichrichter- 
und Akkumulatorenanlage wurden die Quarzuhren A und B dort neu aufgestellt, 
Die Quarzuhren © und D wurden fertiggestellt und in Betrieb genommen (C am 
28. 9. und D am 23. 11... Die QD wurde mit nur zwei Frequenzteilerstufen von 
10000 und 1000 Hz aufgebaut, da ein amerikanischer 1000-Hz-Synchronmotor, 
der sich ausgezeichnet bewährte, beschafft werden konnte, 
Zur Überwachung des Betriebszustandes der in den Quarzuhren und Zeit- 
zignalempfängern verwandten Röhren wurde ein Universal-Röhrenprüfgerät 
angeschafft, 
Eine 14tägige Dauerregistrierung der Spannung der drei Phasen des 
städtischen Wechselstromnelzes, an denen unsere 4 Quarzuhren hängen, ergab 
mit geringfügigen Ausnahmen eine Spannungskonstanz von 220 + 5 Volt. 
An Versuchs- und Entwicklungsarbeiten sind weiter zu nennen: Oszillo- 
graphische Messungen über die Genauigkeit des Einsatzes der Zeitzeichen; sie 
ergaben, daß durch die Leitungsübertragung von der Deutschen Seewarte zum 
Sender kein Verlust an Genauigkeit entsieht, Versuche, die Frequenzabhängig- 
keit der in den vorhandenen Uhren benutzten Quarze von der Temperatur zu 
bestimmen, sowie die Schwebungszählung zu verbessern, Ferner wurde ein 
Kontaktgeber für die direkte Zeitzeichen-Aussendung durch die Quarz- 
uhren in Verbindung mit Synchron-Motoren von 1000 Hz entworfen und die 
Konstruktionszeichnungen hierfür fertiggestellt. 
Für das Oberkommando der Kriegsmarine wurden Mond-Auf- und Unter- 
gangstafeln für 1939 sowie Sonnen-Auf- und Untergänge und Dämmerungs- 
dauern berechnet und im Druck herausgegeben. Astronomische Auskünfte und 
Gutachten wurden wie bisher erteilt. 
Die Zeitdienstanlage in Wilhelmshaven wurde von Grund auf er- 
neuert, sämtliche Leitungen neu verlegt, die Signaluhr zur Abgabe des Zeit- 
zeichens und der Tongenerator überholt und verbessert. In Bremerhaven
	        
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