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Deutsche Antarktische Expedition 1938/39,
einem Hand-Behmlot am Rande ergab die relativ geringe Wassertiefe von 435 m,
die ebenfalls auf Landnähe deutet,
Die Eisscholle wurde von wenigen nur einige Dezimeter breiten Spalten durch-
zogen. Die geringe Dicke der Scholle kam hier deutlich zum Ausdruck, denn
die Dünung ging unter der Platte hinweg und verschob die Spaltenwände ver-
tikal gegeneinander. Eine Belastungsprobe der im ganzen etwa 3 bis 4 m dieken
Eisplatte könnte nicht durchgeführt werden,
Es scheint mir indessen ohne Gefahr, an einer solchen Stelle ein Depot
anzuladen, nur wäre zu beachten, daß die relativ dünne Eisplatte durch die
Dünung zerbrechen und durch ablandigen Wind in Stücken fjordauswärts ge-
trieben werden kann,
Wieweit es überhaupt möglich ist, die beschriebene Bucht mit einem kleinen
Schiff anzulaufen, hängt von den Treibeisverhältnissen ab. Bei dreimaligem
Anflug innerhalb von 10 Tagen
waren beide Buchten bis auf
wenige Treibeisblöcke eisfrei,
vielleicht sogar während der
ganzen Zeitspanne; aber zwei
Tage später war beim Fern-
Aug VI schon so viel Eis vor-
handen (z. T. durch Abbruch
der Schelfeisplatte, an der wir
vorher gewassert hatten), daß
eine erneute Wasserung nicht
mehr möglich war, Ich hatte
allerdings den Eindruck, daß
das Treibeis nur von außen
stammte und durch Ebbe- und
Flutstrom und lokale Winde
herein- und hinausgetrieben
wurde, Trotz gelegentlicher Ab-
drüche werden die Ränder der
Bucht nur unbedeutend an der
Treibeisbildung beteiligt sein.
Über die geologischen Verhältnisse des Gesamtgebietes gaben die Flüge nur
Andeutungen, Da auf Landungen verzichtet werden mußte, konnten auch keine
Gesteinssammlungen angelegt werden, Anhaltspunkte gaben nur ein paar winzige
Steinchen aus dem Magen eines Pinguins, unter denen ein Stück Augit ist, also
auf ältere vulkanische Gesteine, Gabbro, Diabas od, dgl. hindeutet. In den
Bildern sind häufig Nester und Schlieren von helleren und dunkleren Gesteins-
arten zu erkennen, die den Eindruck von nicht aufgeschmolzenen Gesteinstrümmern
wie in den fennoskandischen Migmatiten machen (Bild 4). Das Gestein in Bild 5
sieht wie ein Granit mit parallelen Kluftsystemen aus, Bild 6 zeigt einen an-
scheinend alten Faltenbau, Deutlich ist in der oberen Bildhälfte ein links-rechts
streichender Sattel mit den nach beiden Seiten abfallenden Schenkeln erkennbar.
Häufig ist auch eine ausgesprochene Schichtung sichtbar. In Bild 7 besteht
der Berg im Vordergrund offenbar aus schiefrigen Gesteinen, Über Art und
Alter dieser Gesteine läßt sich aus dem Lichtbild mit Sicherheit nichts aussagen,
Im ganzen genommen scheint unser Gebiet aus alten Gesteinen zu bestehen
und ähnelt vielleicht den Gebirgsmassiven auf der anderen Seite des antarktischen
Kontinents, die von der Byrd-Expedition 1928/30 vielfach zu vorkambrischen
Gneisen, Schiefern und Graniten bestimmt wurden,