Barkley, E.: Die biologischen Arbeiten,
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Nullmeridian 13 500 m-Fänge durchgeführt. Von der Eiskante stammen 6 500 m-
und 4 1000 m-Fänge mit dem 2 m-Netz und 5 500 m-Fänge mit dem 1 m-Netz.
Gesammeltes Material 28 Krillnetzfänge,
Die Fänge haben gutes, teilweise sehr seltenes Material ergeben, so daß eine
stattliche Ausbeute an Medusen, Würmern, Crustaceen, Gastropoden, Cephalo-
poden, Tunicaten und Fischen zusammengekommen ist,
Eine wichtige biologische Arbeit war die Beobachtung der Vögel, Robben
und Wale, die den Walfängern Aufschlüsse über den Nutzwert des Expeditions-
gebietes geben sollte, Es wurden täglich die Arten und die Anzahl der Tiere,
die sieh um 12 Uhr beim Schiff aufhielten, gezählt, Während der ganzen Fahrt
wurden die gesichteten Wale nach Art, Anzahl und Zugrichtung in eine Karte
eingetragen und so Beziehungen zur Planktonverteilung gefunden.
Das gesamte gesammelte Material wie Netzfänge, Vögel und Robben und die
gemachten Beobachtungen wurden dem Institut für Walforschung bzw, dem
Zoologischen Museum Hamburg übergeben, wo die Bearbeitung erfolgt.
Geophysikalischer Arbeitsbericht.
Von L, Gburek, Leipzig, Geophys. Institut,
(Hierzu Tafel 2 mit Bild 1 bis 5.)
Die geophysikalischen Arbeiten während der Deutschen Antarktischen Ex-
pedition erstreckten sich auf die zwei folgenden Aufgaben:
1. Erdmagnetische Messungen und Eisuntersuchungen im antarktischen
Arbeitsgebiet.
Strahlungsmessungen sowie Kern- und Staubzählungen während der
Expeditionsreise.
1a. Erdmagnetische Arbeiten; Für die geplanten Beobachtungen standen an
Instrumenten der vollständige magnetische Reisetheodolit Schulze 542 und zwei
QHM (Quarz-Horizontal-Magnetometer Nr. 53 und 54) zur Verfügung. Es war
vorgesehen, eines der QHM während der D- und H-Bestimmungen als Variometer
vor allem zur Bestimmung azimutaler Richtungsänderungen der Eisschollen zu
benutzen, Als Untersatz sollte der Theodolit des Marinedeklinatoriums M 6
dienen. Leider wurden die Arbeiten durch die ungewöhnlich günstigen Eis-
verhältnisse sehr erschwert, die der Gesamtexpedition so förderlich waren. Da
außerdem an Schönwettertagen die fliegerische Erkundungstätigkeit an erster
Stelle stand und dann das für Fahrten ins Treibeis geeignete Motorboot zur
Sicherung bei Start und Landung in Schiffsnähe bleiben mußte, blieben die
Möglichkeiten, auf Eisschollen zu kommen, ziemlich beschränkt,
Dennoch wurden vier Eisfahrten unternommen; doch zeigte es sich schon
bei den ersten zwei Fahrten, daß die kleinen, zu langen, schmalen KEisstreifen
angeordneten Schollen solche Unruhe aufwiesen, daß Messungen mit dem Reise-
theodoliten unmöglich waren. Daher beschränkten wir uns bei der am 3. Februar 39
anternommenen Ausfahrt in ein lockeres, aus wenigen Schollen bestehendes Eis-
leid auf die Mitnahme eines zur Brückenausrüstung gehörigen Peilkompasses in
kardanischer Aufhängung, Die von den Schiffsoffizieren Röbke und Viereck
vorgenommene Messung ergab einen Mißweisungswert von 27° W, gleichzeitig vom
Verfasser ausgeführte Messungen mit einem Schattenstift-Handkompaß ergaben
25° W auf 69° 8.5’ S und 14° 41' E. Bei einem weiteren Versuche am 6. Februar
verhinderten rasch aufgekommene Eintrübung und böiger Wind jede Beobachtung,
Günstige Arbeitsbedingungen fanden sich auf einer flach auslaufenden Stelle
des Schelfeises, wo das Flugzeug Boreas unter Führung des Flugkapitäns
Schirmacher bei einem Küstenerkundungsfluge, an dem der Verfasser teilnahm,
am 30, Januar in einer Bucht landete, Bei der kurzen zur Verfügung stehenden
Zeit beschränkten sich die Messungen auf eine D- und H-Bestimmung, Die Er-
gebnisse auf 70° 17/8 und 4° 22’ E waren:
D (Reisetheodolit, Fadenaufhängung) . . 186° W,
H (QHM 53} . . „0.1939 7
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