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Full text: 67, 1939

Deutsche Antarktische Expedition 1938/39, 
Die Bartenwale des Südlichen Eismeeres ernähren sich fast ausschließlich 
von dem Walkrebschen, Euphausia superba Dana, Dieses wiederum lebt von dem 
Phytoplankton, welches durch eine Art Filtermechanismus aus dem Wasser 
herausfiltriert wird. Deshalb mußten als biologische Arbeiten quantitative und 
qualitative Untersuchungen des Mikro- und Makroplanktons des Expeditions- 
gebietes vorgenommen werden und deren Ergebnisse mit dem quantitativen 
Vorkommen von Vögeln, Robben und Walen verglichen werden. 
Zur Klärung der Ernährungsverhältnisse wurden daher folgende Arbeiten 
durchgeführt: 
1. Quantitative Oberflächenplanktonproben (Methode Hentschel). 
2, Planktonnetzfänge 200 bis 0 m (Apstein-Planktonnetz 50cm @#). 
3. Brutnetzfänge 200 bis 0m, 100m 6, 
4. Kriüllnetzfänge 500 bis 0 m, 200 und 100 em g@, 
Oberflächenplanktonproben, 
Nach der Überquerung des 31.°S wurde mit der Untersuchung des Ober- 
flächenplanktons begonnen. Täglich wurden zwei 3-Liter-Proben genommen, 
Aurch ein Bronzegazenetz filtriert und die Rückstände konserviert. Das Volumen 
des so gewonnenen Planktons wurde in einem graduierten Reagenzglas gemessen 
and so zunächst ein Bild über die Dichte des Planktons in den einzelnen 
Gebieten gewonnen, Die Werte schwanken zwischen 0.05 und 5.1 cm%. Insgesamt 
wurden 65 Oberflächenproben genommen, von denen 16 aus der Nähe des 
antarktischen Kontinents stammen, der Rest aus dem Gebiet zwischen 69° bis 39° S 
und 4° 30’ W bis 15° O0. Sowohl die Volumenunterschiede als auch die zonale 
Verteilung der Arten dürften nach der Auszählung einen guten Einblick in die 
Ernährungsbedingungen des Makroplanktons geben, Das gesammelte Oberflächen- 
plankton ist besonders wertvoll, da es aus einem verhältnismäßig walarmen Gebiet 
stammt, Das bisher von den Walfangbiologen gesammelte Oberflächenplankton 
stammt fast ausschließlich aus Gebieten mit einem reichen Walbestand, da nur 
diese von den Walfängern aufgesucht werden. Es ist so Planktonmaterial gewonnen, 
um Vergleiche zwischen walreichen und walarmen Gebieten ziehen zu können, 
Planktonnetzfänge 200 bis 0 m, 
Zur Ergänzung der Oberflächenplanktonproben dienten die 200 m-Netzfänge, 
da sich das Plankton hauptsächlich in den oberen 200 m aufhält. Es wurden 
6 Fänge an der Schelfeiskante zwischen 4° 30’ W und 15° O0 und 13 Fänge auf 
dem Nullmeridian zwischen 39° S und 69° S im Abstand von 150 Seemeilen durch- 
geführt, Die Fänge geben einen Einblick in das gesamte Plankton der Eiskante 
und des Nullmeridians und zeigen die zonale Verteilung der Arten und das Vor- 
herrschen bestimmter Arten in dem durchfahrenen walreichen Gebiet. Die Stationen 
auf dem Nullmeridian stimmen mit denen der ozeanographischen Serien überein, 
so daß nach der Aufarbeitung Vergleiche mit den ozeanographischen Ergebnissen 
vorgenommen werden können, Gesammeltes Material 19 200 m-Planktonfänge. 
Brutnetzfänge 200 bis 0 m, 
Um gewisse Beziehungen zwischen dem Mikro- und Makroplankton klarlegen 
zu können, mußten Vergleichsfänge mit dem Brutnetz durchgeführt werden. Es 
war besonders wichtig, die Verteilung der Walkrebse und ihrer Jugendstadien 
festzustellen. Entsprechend den Planktonoberflächenproben und den 200 m-Plank- 
tonnetzfängen auf dem Nullmeridian wurden auf den gleichen Positionen insge- 
samt 13 200 m-Brutnetzfänge durchgeführt, Zwischen 68° bis 70° S und 4° 34 W 
bis 15° O0 wurden weitere 12 200 m-, 6 500 m- und 3 1000 m-Fänge gemacht. 
Gesammeltes Material 34 Brutnetzfänge, davon 21 an der Eiskante und 13 
alle 150 Seemeilen auf dem Nullmeridian. 
Krillnetzfänge, 
Zum Fang der größeren Planktonorganismen waren Netze nach den Er- 
fahrungen des Discovery Committee’s hergestellt worden, die eine Öffnung von 
1 bzw. 2m % hatten. Entsprechend den anderen Netzfängen wurden auf dem
	        
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