26 Bericht über d, zweite Teilfahrt d. D. Nordatl. Exp. d. Forschungs- u. Vermessungsschiffes „Meteor“
die an den verschiedensten Stellen des Schiffes ins Meer flossen, hatten zur Folge,
daß sowohl die Phosphat- wie die Silikat- und Feintrübungswerte gegenüber
reinem während der Fahrt am Bug geschöpften Wasser erheblich erhöht waren.
In einigen Fällen erwiesen sich sogar die mit dem Wasserschöpfer in 25 m Tiefe
genommenen Wasserproben, die bereits '/, bis %/, Stunden nach Beginn der Station
an Bord waren, deut-
lich verunreinigt. In
gleich unangenehmer
Weise machte sich
diese Erscheinung
häufig auch bei der
Farbmessung mit dem
Meerwasserfarbrohr
sowie bei der Sicht-
tiefenmessung bemerk-
bar.
Bei der Besprech-
ang der Ergebnisse,
soweit sie sich bisher
überschauen lassen,
wollen wir uns zuerst
mit der Lage und der Eigenart der Sauerstoffminima und dem entsprechenden
Verhalten der Phosphatmaxima und der intermediären Silikatmaxima befassen,
da diese Frage zur Zeit im Mittelpunkt des Interesses steht. Die typische Ver-
teilung dieser drei Leitstoffe mit zunehmender Tiefe im Ozean ist bereits von
ROW E70 RAU BONO an Anm 5 am 260 zn ur H. Wattenberg!) in dem Be-
— 8 BLM ER richt über die vorjährige Unter-
suchungsfahrt des „Meteor“ in
Kurvenform wiedergegeben. Sie
war auch auf dieser Untersuch-
ungsreise im Prinzip die gleiche.
Allerdings ließ sich eine Abnahme
der P- und Si-Mengen in der
bodennahen Schicht nicht durch-
weg nachweisen. Besonders auf-
fallend waren einige im südlichen
und mittleren Schnitt vorhan-
dene P-Minimagebiete, auf die
wir nachher bei der Besprechung
der Feintrübungswerte noch zu-
rückkommen müssen. Betrachten
wir zuerst das Verhalten der Minima bzw. der entsprechenden Maximagebiete, so
ergibt sich folgendes schematische Bild (Fig. 1). Alle Linien minimalen Sauerstoff-
gehaltes sowie maximalen Phosphat- und Silikatgehaltes nehmen in ihrer Gesamtaus-
dehnung in west-Östlicher Richtung betrachtet eine horizontale Lage ein, Eine merk-
bare Senkung ist nicht festzustellen. In jedem Falle liegt das Phosphatmaximum
and das intermediäre Silikatmaximum erheblich unter dem Sauerstoffminimum,
eine Erscheinung, auf die besonders H. Wattenberg!) in letzter Zeit aufmerk-
sam gemacht hat. Und zwar beträgt die Höhendifferenz 300 bis 150 m. Eine
Differenz zwischen der Höhenlage der Linie des maximalen Phosphatgehaltes
und der des intermediären Silikatmaximums, wie sie Wattenberg gefunden
hat, ließ sich wahrscheinlich infolge der Weitabständigkeit der Tiefenproben in
dem entsprechenden Gebiet von je 100 m nicht mit Eindeutigkeit feststellen.
Jedenfalls muß hervorgehoben werden, daß neben den beiden Hauptlinien des
Sauerstoffminimums und des Phosphatmaximums dank der Empfindlichkeit des
1) Wattenberg, H., 1937. Bericht über die erste Teilfahrt der Deutschen Nordatl. Expedition
Wed al und Vermessungsschiffes „Meteor“, Beiheft zum September-Heft der „Ann, d.
var. usw.“ M