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Full text: 67, 1939

IV. Einige morphologische Ergebnisse der „Meteor“-Fahrt Januar bis Mai 1938. 23 
der Richtlinien für die Isobathenführung in der Tiefenkarte des Atlantischen 
Ozeans, Sie nehmen eine vermittelnde Stellung ein, indem wohl die Möglich 
keit paralleler Höhenzüge anerkannt wird, aber eine einwandfreie Zuordnung 
als praktisch nicht durchführbar angesehen wird. Die Lotungen auf dem Zick- 
zackkurs über dem Mittelatlantischen Rücken geben zu diesen Fragen einen- 
neuen Hinweis, Die einzelnen Profile sind in Abbildung 2 untereinandergesetzt. 
Danach scheinen meridionale Zusammenhänge der Formen zu bestehen, Neun 
durchgehende Wellenzüge lassen sich den drei Überquerungen zuordnen, wobei 
die Eindeutigkeit dieser Zusammenhänge im einzelnen sehr verschieden ist. Wahr- 
scheinlich dürfte sie bei den Höhen a, b, c, d und e sein, sowie bei den dazu- 
gehörigen Einsenkungen B, C, D, E und zum Teil F. Auch im Echolotprofil XXI 
lassen sich die korrespondierenden Formen auffinden; aber bereits in dem nörd- 
lichen Profil XXII und dem südlichen Profil XX ist die Folge der einzelnen 
Erhebungen so weit geändert, daß von der Möglichkeit einer eindeutigen Zuordnung 
nicht mehr gesprochen werden kann. Einer derartigen Mannigfaltigkeit im 
ozeanischen Relief kann man nur mit enggelegten Lotprofilen gerecht werden. 
Schon im Bereich des Zickzackkurses verlagert sich die Gipfelhöhe des Mittel- 
atlantischen Rückens von der Welle b in den beiden südlichen Profilstücken weit 
nach Osten zur Welle e im nördlichen Profilabschnitt. Im einzelnen erreichen 
die erloteten Gipfelhöhen auf den 6 Lotprofilen folgende Werte: 
Profil XXIE . . 2015m 30° 0’N, 43° 48' W 
A 2400m 27° 4’N, 44° 12’ W 
Zack-. . . 2580 m 26° 8’ N, 45° 34’ W 
Kurs, .. 2800m 23° 58’ N, 45° 42’ W 
Profil XXI. . .. 1820 m 23° 53’ N, 45° 53' W 
Profil XX ; © 1930 m 16° 45’ N, 46° 42’ W 
Immerhin lassen die Echolotprofile eindeutig erkennen, daß es keine ge- 
schlossenen massigen Rücken gibt, wie es notgedrungen bei kleinmaßstabigen 
Tiefenkarten erscheint. Das wirre Durcheinander von Aufragungen und Ein- 
sgenkungen im Gebiet des Mittelatlantischen Rückens löst sich in eine Folge an- 
genähert paralleler Wellenzüge im Meeresboden auf, die sich zumindest über 
begrenzte Entfernungen verfolgen lassen. Über die Struktur kann man, da nur 
topographische Ergebnisse vorliegen, nur die Vermutung hegen, daß es sich um 
Faltenzüge handelt. 
V. Die chemischen Arbeiten auf der „Meteor“- Fahrt Januar bis Mai 1938. 
Von Kurt Kalle, Hamburg, Deutsche Seewarte. 
Die Hauptaufgabe, welche Jer Chemie auf der vorliegenden Teilfahrt des 
„Meteor“ in dem tropischen und subtropischen Teil des nördlichen Atlantik oblag, 
bestand darin, an Hand eigener Untersuchungen den chemischen Aufbau der 
Wassermassen einer Klärung entgegenzuführen. Der Leitgedanke hierbei war, 
den durch die Untersuchungen rein hydrographischer Art gewonnenen Einblick 
in das Hauptproblem der „Meteor“-Expedition, die ozeanische Zirkulation, nach 
Möglichkeit zu vertiefen, Alle anderen Fragestellungen, soweit sie von Interesse 
waren, konnten nur nebenher gestreift werden. Vor allem war es nicht möglich, 
die in dem Südatlantik so erfreulich begonnene Parallelarbeit zu den biologischen 
Untersuchungen fortzuführen, da infolge Raummangels leider kein Arbeitsplatz 
für einen Biologen mehr zur Verfügung gestellt werden konnte. 
Da die Aufgaben demnach die gleichen waren wie auf der vorjährigen Unter- 
suchungsfahrt des „Meteor“, so konnte das dort mit Erfolg eingearbeitete Arbeits- 
programm im großen und ganzen auch für die vorliegende Fahrt übernommen 
werden. Allerdings waren einige kleine Abänderungen nötig, da die bevorstehende 
Fahrt im Gegensatz zur vorjährigen Reise durch ein extrem klares und armes 
Meeresgebiet führte. Unter diesen und den oben erwähnten Gesichtspunkten wurde 
folgendes Arbeitsprogramm entwickelt,
	        
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