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Full text: 67, 1939

{8 Bericht über d. zweite Teilfahrt d. D, Nordatl. Exp. d. Forschungs- u. Vermessungsschiffes „Meteor“. 
aus lockeren Foraminiferenschalen, also einem Kalksand, und ferner aus einigen 
Bruchstücken einer Kalkkruste. . 
In der Umgebung der Bahamas — aus dem Providence-Kanal und aus der 
Florida-Straße — wurden neun Proben (Nr. 4 bis 12) gesammelt. Bemerkenswert 
sind die beiden Kalkschlamme Nr. 4 und 5, die, abweichend von der übrigen Be- 
deckung des Ozeanbodens, auffallend wenig Foraminiferen- und Pteropodenschalen 
enthalten und in der Hauptsache aus unregelmäßigen Kalkstückchen bestehen. 
Es dürfte sich hierbei trotz der Tiefen von 2620 m und 940 m um Trümmer der 
Riffe der Bahamas handeln, die anorganisch ausgeschiedenen Kalk einschließen. 
Die Sedimente aus der Florida-Straße (grünliche Kalksande, Pteropoden- 
schlamm und -sand) sind auffallend grobkörnig. Sie weisen darauf hin, daß 
hier bis zu Tiefen von über 1000 m am Boden ein beträchtlicher Strom 
laufen muß. 
Schließlich wurde auch auf der zweiten Teilfahrt die Gelegenheit wahr- 
genommen, in dem Gebiet starker säkularer Variation des Erdmagnetismus 
Wiederholungsmessungen von D, H, J vorzunehmen, Die Anschlüsse bei Melenara, 
Porto da Praia und Coimbra wurden wiederholt, außerdem wurden mit der 
Z-Waage nach Schmidt Messungen der lokalen Störungen bei den Anschluß- 
punkten vorgenommen, 
Die zweite Teilfahrt ist in altbewährter Zusammenarbeit zwischen der 
Kriegsmarine und der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorbereitet und mit 
den notwendigen Mitteln ausgestattet worden. Ebenso waren an Bord Wissen- 
schaft und Besatzung einig in dem Bestreben, die gestellten Aufgaben in der 
vorgesehenen Zeit zu erfüllen, 
Ill. Auslegung von Hochseepegeln. 
Von H., Geissler, Wilhelmshaven, Marineobservatorium. 
Während des 2. Abschnitts der 2, Teilfahrt der Deutschen Nordatlantischen 
Expedition wurden im Verfolg einer langjährigen Versuchsreihe Hochseepegel 
ausgelegt. Dabei gelang es zum erstenmal, auf hoher See bei einer Tiefe von 
über 300 m eine Auslegung erfolgreich durchzuführen, und zwar auf der süd- 
lichen Echobank: 
25° 23.0' N, 19° 26.4’ W, vom 19, bis 22. Mai 1938 (312 m Tiefe). 
Eine weitere Pegelstation liegt bei den Kapverdeschen Inseln. Hier ist in 
rund 100 m Tiefe mit zwei Hochseepegeln gearbeitet worden, um eine Vergleichs- 
möglichkeit zwischen beiden Geräten und damit einen Eindruck über ihre Meß- 
genauigkeit zu erhalten: ; . 
a} 15° 40.05’ N, 23° 16.2’ W, vom 25. bis 28. Mai 1938 (94 m Tiefe), 
5) 15° 39.45’ N, 23° 15.95’ W, „ 25. „ 28. „ 1938 (95m „ ). 
Wasserstandsbeobachtungen sind zunächst an die Küste gebunden, da die 
üblichen Latten- und Schreibpegel sich nur dort aufstellen lassen. Für Gezeiten- 
untersuchungen besteht aber von jeher auch das Bedürfnis nach Beobachtungen 
auf offener See, um die Erscheinungen nicht allein linienhaft, sondern flächen- 
haft zu erfassen, und so die bestehenden Theorien in allen Punkten prüfen und 
an Hand des neuen Beobachtungsmaterials gegebenenfalls ergänzen zu können. 
Da man auf tiefem Wasser im freien Meer die Wasserstandsänderungen nicht 
durch unmittelbare Pegelmessungen bestimmen kann, ist die indirekte Methode 
angewendet worden, durch Auslegen sogenannter „Hochseepegel“ auf den Meeres- 
boden mittels photographischer Registrierung die sich ändernden Druckwerte des 
Wassers aufzeichnen zu lassen und aus ihnen die Wasserstände zu berechnen. 
{Es ist dafür also die Kenntnis der Dichtefunktion der Wassersäule und ihrer 
zeitlichen Änderung notwendig.) 
Die Arbeiten des Marineobservatoriums Wilhelmshaven reichen bis weit vor 
dem Kriege zurück, haben aber erst mit der Zeit der Machtübernahme einen 
starken Impuls erfahren. Es wurden Erprobungen erst auf flachem, dann auf 
tieferem Wasser der Nordsee und schließlich auch im norwegischen Fjordgebiet
	        
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