{0 Bericht über d, zweite Teilfahrt d, D. Nordatl, Exp. d. Forschungs- u, Vermessungsschiffes „Meteor“. 
Nacht frischte der Wind schnell bis auf NNO Stärke 10 bis 11 auf, See und 
Dünung nahmen rapide zu, so daß das Schiff am 10, VI. zeitweise beigedreht 
nur mit langsamster Fahrt vorwärts kam, Vor der Insel Gran Canaria wurden 
kurz nach Mittag 38 m/sek, (Windstärke 12) registriert. Am Abend des 10. VI. 
war schließlich Las Palmas erreicht. 
Die Ruhetage in dem nun schon altbekannten Hafen bis zum 18. VI, 
brachten — nicht zumindest dank der gastlichen Aufnahme durch die deutsche 
Kolonie — der Besatzung die nach dem langen überaus rauhen und arbeitsreichen 
Seetörn nötige Erholung. 
8, Las Palmas (Kanaren)— Lissabon 19, Juni bis 11. Juli 1988, 
Nach Durchführung der auf Gran Canaria vorgesehenen Magnetmessungen 
and nach Übernahme von Öl, Wasser und Proviant lief das Schiff am Sonntag, 
dem 19. VL, wieder aus. 
Der Kurs führte zunächst südwärts zu Wiederholungsmessungen auf der 
Position der letzten Dauerstation (464). Nach Erledigung wurde der Marsch 
zur nächsten Dauerstation (466) vor Kap Jubi, die der Wetterlage wegen, Wind- 
stärke 7 bis 8, Seegang 6 mit hoher Dünung, wiederum auf Kreuzkursen an- 
gesteuert und am 21. VI. morgens erreicht wurde, 
Das Wetter wurde aber in den nächsten Wochen derart rauh und naßkalt 
mit starken Tauniederschlägen, daß am 21. VI, dem kalendermäßigen Sommer- 
anfang, hier in Sicht der Sahara die Dampfheizung im ganzen Schiff in Betrieb 
genommen und bis Lissabon beibehalten werden mußte,um das Schiff auszutrocknen 
und den sich häufenden Erkältungskrankheiten zu begegnen. 
Am 23, VI. nachmittags wurde der Weitermarsch nach N angetreten und 
nach Erledigung der planmäßigen Zwischenstationen vom 26, bis 29. VI, die 
nächste Dauerstation (469) planmäßig erledigt. 
Am Morgen des 29, VI. erfolgte der Marsch nach Lissabon, bei dem das 
Schiff bis zum 30, VI, früh noch einmal gegen NW 8 mit hoher Dünung gegen- 
anboxen mußte, Kap St, Vinzent wurde am 30, VI, in dichtem Nebel gerundet, 
und am Abend des gleichen Tages wurde vor Lissabon in der Bucht von Cascais 
gzeankert, Am 2, VIL wurde in Lissabon eingelaufen und vormittags an der Mole 
festgemacht. Die vorgesehenen magnetischen Messungen bei Coimbra konnten mit 
Unterstützung der portugiesischen ‚Stellen durchgeführt werden, 
Mit der deutschen Kolonie von Lissabon verbanden das Schiff noch vom 
Vorjahre her viele und herzliche Bande. So wurde schnell durch die gastliche 
Fürsorge der deutschen Kolonie für die Besatzung des Schiffes Lissabon als der 
letzte Auslandshafen der Expedition zu einem weiteren Höhepunkt der Reise, 
Am 9, VII, abends war ein größerer Teil der Besatzung Gäste des Reichsorgani- 
aationsleiters Dr, Ley auf dem K.d, F.-Schiff „Wilhelm Gustloff“, An dem Staatsakt 
der Ausreise des portugiesischen Staatspräsidenten, General Carmona, zur Be- 
siehtigung der Kolonien, beteiligte sich „Meteor“ am 12. VII. durch Paradieren 
vor dem Staatspräsidenten. 
4. Lissabon— Wilhelmshaven 12. bis 21. Juli 1988, 
Am 12, YII. morgens lief „Meteor“ aus Lissabon aus; der Rückmarsch zum 
Kanal war in der Biscaya von völlig glattem Wetter begünstigt. Am Westausgang 
des Kanals führte das Schiff auf der letzten Ankerstation dieser Reise, be- 
yinnend am 14, VIL, 60stündige Beobachtungsserien erfolgreich durch und trat 
am 17. VIL die Heimreise an. 
Damit waren nicht nur sämtliche dem Schiff gestellten Planaufgaben restlos 
erledigt, sondern es waren noch darüber hinaus da, wo es notwendig erschien, 
eine große Zahl zusätzlicher Stationen und Untersuchungen eingelegt und durch- 
geführt worden. 
Insgesamt wurden zurückgelegt: 
20590 Sm, zu denen noch rund 300 Stunden Manöverieren auf den Stationen 
kommen.