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Full text: 67, 1939

568 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1939. 
Erwartungen und Hoffnungen haben sich in der 
gun fast einjährigen Benutzung des Instrumentes 
roll end ganz bestätigt und erfüllt, Ein weiterer 
Vortrag von Dr. A. Repsold über „Ergänzung zur 
Signalgeberanlage des Nauener Zeitsignals“ be- 
schäftigt sich mit einem mit Kontakibericbtigung 
versehenen Synechronmotor für die Steuerung des 
Haupt- und Koinzidenzsignals durch die Quarz- 
uhren. Dureh diere Anlage soll die überragende 
Gangkonstanz der Quarzuhren den Funkzeitsignalen 
lirekt nutzbar gemacht werden. 
Prof, Dr. M. Schuler berichtet über „Gang- 
argebnisse der Schulemuhren zu Göttingen im ‚Jahre 
1937“, Über die mit Ausgleichsperdeln ausge- 
rüsteten Schulernhren sind schon mehrere Ärbeiten 
in der Schriftenreihe veröffentlicht worden, Der 
Verfasser zeigt diesmal sprungweire Gangände- 
rangen seiner mit [ovarpendeln ausgerüsteten 
Uhren von der Größenordnung 0.001 see/dies auf, 
Er vermutet auf Grand seiner Vergleiche mit den 
die Rugby-Zeiteignale auslösenden Greenwicher 
Shborituhren, daß sich diese Störungen über ganz 
Europa erstrecken, und daß ihnen jede Pendeluhr 
anterworfen ist, ohne daß bis heute die Ursache 
dieser Störungen angegeben werden kann, 
Ing, E. Treusein behandelt in seinem Vortrag 
‚Ferneinstellung von Pendeluhren“ die Methoden 
der Ferneinstellung, insbesondere die elektrodyna- 
mische Beeinflussung des Uhrstandes, die die 
Grandlage des bei der Deutschen Keewarte be- 
nutzten Synchronisationspriozipes darstellt, 
Einen Beitrag zu der ebenfalls heute im 
Vordergrund des Interesses stehenden Nivarcx- 
Spiralfeder liefert Ing. R.Straumann mit seinem 
Vortrag „Kompensationseffekt und Ferromsgnetis- 
mus der selbstkompensierenden Spiralfeder, Insbe- 
sondere der Nivarox-Spiralfeder“, Nach Aufstellung 
Jer Bedingungen für die Selbstkompensation be- 
fichtet der Verfasser über seine mit der Siemens- 
Straumannschen Zeitwange durchgeführten Ver- 
suche sowie über ein neues Verfahren zur Korrektur 
des thermischen Koeffizienten, 
A, W, Krause berichtet über „Die Spiralfeder- 
Abzählmaschine der Firma Gitbs“. Der Verfasser 
veschreibt, unterstützt durch viele Abbildungen, 
ausführlich die für die Feinstellung von Uhren 
genutzte Maschine, bei der als Zeitnormale und 
Steuerorgan ein echwingender dans und zur Fein- 
ablesung eine Braunsche Röhre dient. 
Dr. J. Pfaffenberger beschreibt in seinem 
Vortrag „Vergleichsprüfung von Federn durch 
Rückfederung“ den Rückfederungsprüfer der AEG, 
der nicht nur einge Abnakmepröfung, sondern 
darüber hinaus auch eine Charskterisierung der 
einzelnen Werkstoffe ermöglicht, 
A, A, Krumm schließlich berichtet über „Kraft 
der Zugfeder und Kraftabfall während des Ablaufs*, 
Sowohl die Kraft als auch der Kraftabfall können 
‚heoretisch streng nicht errechnet werden. Der 
Verfasser zeigt jedoch theoretisch auf Grund seiner 
Srfahrungen wie auch praktisch mittels der Feder- 
kraft-Waage und der Hemmungszahndruck- Wasge 
die Wege auf, die zur genäherten Bestimmung 
dieser Werte Führen, 
Die letzten Seiten des Bandes enthalten den 
Bericht über die achte ordentliche Mitgliederver- 
sammlung der Gesellschaft vom 25, bis 28. August 
‚938 in Dresden und Glashütte, die von der Ge- 
sellschaft neu formulierte Begriffsbestimmung der 
Bezeichnungen „Präzisions-Taschenuhr“, „Chrono- 
meter‘ und „„Präzisions-Pendeluhr“, die Aufforde- 
ang zum wissenschaftlichen Wettbewerb der Ge 
sellschaft und schließlich die Satzungen und das 
Mitgliederverzeichnis der Gesellschaft, 
Ausgehend von der Astronomie, der Grundlage 
‚jeglicher Zeitmessung und über Physik, Chemie 
und Technik zu den rein fabrikatorischen Gebieten 
Jes Zeitmeßwesens gelangend, haben alle diese 
Wissens-, Forschungs- und Fertigungszweige ihren 
Beitrag zu diesem in Druck und Ausstattung wieder 
vorzüglich gelungenen Band geliefert, der jedem 
Freunde der Zeitmeßkunde und ihrer Nachbar- 
gebiete wärmstens empfohlen werden kann, 
E. Lange 
4, J. Asknasij: Zur Frage der langfristigen 
Weitervoraussage. „Meteouologia i Hydrologia.“ 
Moskau - Leningrad 1938, Nr. 1. S&. 21285. 
"Kussisch,) 
Die Frage nach der Möglichkeit langfristiger 
Voraussagen stellt sich im wesentlichen heraus als 
sine Frage danach, In welchem Maße ein gegebener 
Zustand der Atmo-, Hydro- und Lithosphäre und 
zuch die Einwirkungen, welche die Erdkugel VOL 
außen erfährt, das zukünftige Weiter bestimmen. 
Kanlı man annchmen, daß annähernd gleiche 
Verbältuisse der Hydro-, Litho- und Atmospbäre 
in einer „Jahreszeit zu annähernd gleichen Ver- 
hältnissen der folgenden Jahreszeit führen, oder 
können, Im Gegenteil, dank der Kompliziertheit 
der Einwirkung der Orographie der Erde auf die 
n der Hydro- und Atmosphäre erfolgenden Vor- 
ränge nahestehende Ausgangslawen in der folgen- 
len Jahreszeit, wenn sie sich „über der Orographie 
serteilt“ haben, zu ganz verschiedenen synoptischen 
Situationen führen! Wenn die erste Vermutung 
öchtig ist, wird das Problem der langfristigen 
Prognose früher oder später gelöst werden; ist die 
zweite Tichtig, erscheint es, wenigstens zu unserer 
Zeit, unlösbar, Zur Verteidigung der ersten Ver- 
xutung kann man einen, wenn auch indirekten, 
doch sehr schwer wiegenden Grund anführen: das 
iynoptische. Beharrungsvermögen. 
Ka ist natürlich anzunehmen, daß die Oro- 
graphie, d, h, der Zustand der unterlagernden 
Oberfläche die Beständigkeit der atmosphärischen 
Situationen befördert, Verbindungen zwiechen dem 
Charakter der atmosphärischen Tätigkeit zweier 
jogar längerer Zeitabschnitte, z, B. eines Sommers 
and des darauf folgenden Winters, sind. vorhanden, 
Sie verwirklichen sich, so muß man annehmen, 
nicht unmittelbar, sondern durch Einwirkung der 
mterlagernden Oberfläche — vor allem der Meere 
und Ozeane, welche die atmosphärische Tätigkeit in 
der einen und in der anderen Jahreszeit bestimmt. 
Man kann sich auch vorstellen, daß die unter- 
'agernde Oberfläche sich gesetzmäßig ändert, Diese 
Veränderungen machen sich in den atmosphärischen 
Zuständen geltend, Es kann auch der Fall ein- 
;xeten, daß eine im bestimmter Weise gerichtete 
Tätigkeit der Atmosphäre selbst solche Verände- 
tungen in der Unter lo gernden Oberfläche hervor- 
ruft, welche ibrerseits diese oder jene atmosphä- 
nischen Vorgänge in der folgenden Jahreszeit 
bedingen, Verf, bält es sicht für ausgeschlossen, 
laß die Berechnung der atmosphärischen Zustände 
ür irgend eine Jahreszeit in gewissem Maße den 
Oharakter der atmosphärischen Vorgänge in der 
künftigen Jahreszeit vorherbestimmen kann. 
Verf. weist auf den sehr unbeständigen und 
anzuverlässigen Charakter der erwähnten Ver- 
dindungen hin; so kann die Verbindung zwischen 
rein atmosphärischen Vorgängen durch hydro- 
logische Momente gestört werden, Im besten Fall
	        
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