Skip to main content

Full text: 67, 1939

Kleinere Mitteilungen. 
365 
{1. P. Shirshör and E, Federov, Nature 141, 629, 1938. 
12. R. N, Rudmose, Pan-American (Gjeologist 48, 161— 190, 1927, 
3. A, Defant, Naturwissenschaften 24, 12, 1936, 
14. V, Stefänsson, The Geogr, Rev, 24, 104—114, 1934, 
15. R. A, Harris, Natl. Geogr, Mag, 15, 255—261, 10904, 
16, R. A, Harris, Report St3 Internatl, Geogr. Congr., U, S. A. 1904, Washington 1905, £, 397—406, 
17. R. A, Harris, Arctic tides, U, 8. Coast and Geodetic Survey, Washington 1911, 
18, R, A. Harris. Amer, Museum Jour, 13, 57—61, 1913. OÖ. €, Hilgenberg, Berlin. 
2. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 139: Chile, —- Aus der 
Sammlung des überseeischen meteorologischen. Dierzstes der Deutschen Seewarte, — 
Wetterbeobachtungen auf einem Ritt von Cucao (Westküste. von 
Chiloe) südwärts nach dem Rio Medina. Beobachtungszeit: Ende 
Januar 1936. 
Um 6'/,h morgens sind unsere Pferde gesattelt und stehen zum Abritt bereit. 
Alles notwendige Gepäck ist kunstgerecht verpackt, um nicht hindernd beim Ritt 
durch den fast weglosen Urwald zu wirken, Da unsere Exkursion auf vier Tage 
berechnet ist, gilt vorerst ein prüfender Blick den Wetteraussichten. Chilo@ ist 
das Land des Regens und Cucao ein bekannter Wetterwinkel, Bisher -— sehon 
i4 Tage — waren wir vom Wetter begünstigt gewesen: wir hatten keinen Tag 
Regen, immer nur Sonnenschein und klaren, blauen Himmel, Jedoch nach einem 
Umspringen des stetigen SW-Windes auf West, ja fast auf NW am voraufgegangenen 
Abend, hatte sich noch in den späten Abendstunden in kurzer Zeit der Himmel 
mit einer dichten Wolkendecke überzogen, In der Nacht war der von der Land- 
wirtschaft lange herbeigesehnte Regen gefallen, aber in unbedeutender Menge, 
Am Morgen war der Himmel noch mit lichten Steu bedeckt, Der Wind von ge- 
ringer Stärke schien von W langsam auf SW zu drehen, mithim schienen die 
Wetteraussichten gut zu sein. Das Meer lag in einem Dunstschleier varhüllt, Hier 
und dort wurde er fahlgelb erheilt durch das durch Wolkenrisse oder lichte 
Wolkenvorhänge gedämpfte Sonnenlicht, Nach der Tageshelligkeit zu urteilen, 
schien ihre Scheibe noch nicht völlig hinter den Bergen im E emporgetaucht 
zu sein, In gleicher Richtung lagen über dem langausgestreckten Cueao-Seea 
dichte Nebelstreifen. Teils zogen sie sich auch an dem steilen Küstenufer entlang. 
Sie gerieten langsam in Bewegung. Noch konnte man aber nicht unterscheiden, 
ob sie aufstiegen oder sich senkten. Die Wiesen und Felder auf den weiten Sand- 
dünen und der diehte Urwald waren offenbar nicht allein naß von dem in der 
Nacht gefallenen Regen, sondern auch durch den reichlichen Morgentau. Dicke 
Peritropfen hingen an den Zweigen der Bäume, tropften von den breiten Flächen 
der Blattvegetation herab, Die Luft (t 11°} war feuchtkalt. Man fröstelte. Be- 
sonders im Urwald, den wir nach einem kurzen Ritt am Strand entlang durch- 
Jueren mußten, verspürte man die Feuchtigkeit, Feucht fühlten sich auch die 
Kleidungsstücke an. 
Gegen 10h war der Himmel völlig aufgeklart. Die Temperatur stieg um die 
Mittagszeit auf 21° Zugleich hatte auch merklich die Windstärke zugenommen, 
die in den frühen Nachmittagsstunden ihren größten Wert (etwa Stärke 5) er- 
reichte, Unangenehm bemerkbar machte der Wind sich beim Ritt über die weit- 
ausgedehnten Sanddünenfelder, die sich jeweils zwischen zwei vorgeschobenen 
Höhenrücken mit dichtem Urwald in den halbkreisförmigen, tief in das Land 
singreifenden Einsenkungen gebildet hatten. Der scharife SW trieb von den 
Kämmen der Dünen dem Reiter und Pferd die Sandkörner ins Gesicht, Im 
Hintergrund der Bucht zogen an den Hängen feine Sandschleier an der Küste 
nord- und landeinwärts. Stellenweise konnte man riesige Wanderdünen beobachten, 
die weit in das Land vorgeschoben waren, in kleinen Schluchten empordrangen 
and große Teile das Urwaldes verschüttet hatten, Im Windschatten eines Hügel- 
zuges, dessen Hang seewärts mit Urwald bestanden war, fanden wir auf einer 
geneigten waldlosen Fläche eine mehrere Meter hohe Düne. Ihr Weiß stand in 
einem farbenprächtigen Gegensatz zu dem saftigen Grün des Urwaldes, Infolge 
des Sandstaubes, der uns auf den Dünenflächen belästigte, war für uns der 
3treckenweise Ritt durch den Urwald eine Erholung, obwohl hier für Pferd und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.