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Full text: 67, 1939

Aunalen der Hydrographie and Maritimen Meteorologie, Dezember 1939, 
Tafel 2. 
Unterschied As der Kernzahlen an Luy- und Leeseite am Njamlagira, ferner Kraterdurchmesser x 
and nach der Schmidtschen Formel berechnete Kernproduktion 5, Entsprechende Werte für 
den Vesur nach Messungen von Melander in und neben der Rauchfahne des Vesur (15). 
Njamlagira Vesur 
Hauptkrater Neben krater 
10% n/em* 4 + 10° n/em? > 2. 104 n/om® 
32km = 0.05 km = 2 km 
102 — 109% n/am? soo >> 104 n/em® sec > 10 n/em® 00, 
Die Werte As, die in die Schmidtsche Formel eingehen, ergeben sich zu einigen 
10* beim verhältnismäßig schwach tätigen Hauptkrater des Njamlagira (Gipfel- 
höhe 8050 m) und zu einigen 10* bei einem lebhaft tätigen Parasiten an der 
Flanke des VYulkanes, Der Riesenkrater des benachbarten Niragongo (Gipfel- 
höhe 3500 m) konnte wegen ständiger Aushauchungen von Gasen nur an seiner 
Luvseite von uns begangen werden. Seine Kernproduktion entspricht wahr- 
scheinlich derjenigen des Parasiten am Njamlagira. Nach vorsichtigen Abschät- 
zungen mittels der Schmidtschen Formel, in die wegen der größeren Meeres- 
höhe entsprechend veränderte Werte für A und u einzusetzen sind, ist als Durch- 
schnittswert für diese Krater des Virunga-Gebietes eine Kernproduktion von 
10% n/cm? sec anzusetzen, Hierbei ist noch der Tatsache Rechnung gotragen, daß 
bei wirklichen Ausbrüchen eine außerordentliche, allerdings kurzfristig bemessene 
Steigerung der Auswurfmengen eintritt, Nach Tafel 2 wird übrigens die für die 
Virunga-Vulkane erhaltene Kernproduktion durch Messungen von Melander am 
Vesuv bestätigt (15), Allerdings wurden die Messungen in ziemlich beträchtlicher 
Entfernung vom Krater ausgeführt, sind demnach als zu niedrig anzusehen. 
Nach Sapper {(2:) gibt es z. Z, 430 tätige Vulkane, Die tätige Gesamtfläche 
aller werde, da genauere Angaben mir nicht zugänglich waren, mit 5.10% km® 
abgeschätzt, d.h. 0.01%, der Erdoberfläche, Diese Zahl wird insofern nicht zu 
hoch sein, als z. B. am Njamlagira und am Niragongo die effektiv tätige Fläche 
jatsächlich zu jeweils mehr als 10 km? angenommen werden kann, während bei 
Ausbrüchen wesentlich größere Flächen in Frage kommen. 
Die mittlere Kernproduktion sämtlicher Vulkane, bezogen auf die durch- 
schnittliche Oberflächeneinheit der Erde, ergibt sich somit zu: 
Bu == 0.1 n/cm* ee, 
In diesem Zusammenhang muß noch erwähnt werden, daß es auch vulka- 
nische Vorgänge gibt, welche nicht kernerzeugend wirken, So berichtet Lands- 
berg (1), daß an einem Geysir im Yellowstone-Park weniger Kerne in der 
Dampffahne als außerhalb zu finden waren. Am Vesuv gibt es sogar Spalten, 
aus denen Dampf unsichtbar herausströmt infolge des Mangels an Kondensations- 
kernen. Sofern Kerne durch Hinhalten einer brennenden Fackel zur Verfügung 
gestellt werden, erscheint die Dampffahne, Es darf in diesen Erscheinungen 
jedoch kein Widerspruch zu dem obigen Befund erblickt werden, da es sich 
nicht um die eigentlichen primären, sondern um sekundäre vulkanische Vor- 
gänge handelt, 
Mit der Besprechung der Ergiebigkeit der Vulkane möge die Liste der kern- 
erzeugenden Vorgänge abgeschlossen werden. Die Wirkung radioaktiver Sub- 
stanzen oder die der durchdringenden Höhenstrahlung oder auch anderer Strah- 
(ungsarten spielt gegenüber den behandelten Vorgängen eine verschwindende 
Rolle. Als Beleg hierzu Jäßt sich wieder die geringe Kernzahl über den Ozeanen 
anführen, wo grundsätzlich dieselbe von außen kommende Strahlung wie über 
dem Festland zur Verfügung steht. Die quantitativ nicht berücksichtigten 
weiteren unbekannten terrestrischen und die kosmischen Vorgänge fassen wir in 
einem Bilanzposten S, zusammen. Dann gilt für die mittlere Kernerzeugung von 
der Oberflächeneinheit im Durchschnitt für die ganze Erdoberfläche je Sekunde: 
SS SS Spt Sy 45, 
=004+03404-102+01 = 1.04 x n/em?see, 
Da der unbekannte Betrag x wahrscheinlich klein ist, läßt sich zusammenfassend 
sagen, daß im Durchschnitt für die ganze Erde ein Kondensationskern je cm* 
256 
ed
	        
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