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Full text: 67, 1939

Penndorf, R.: Die potentiellen Äquivalenttemperaturen Islands und Mittelrußlands usw, 5925 
4. Auswertung. 
Ausgewertet werden alle Aufstiege (ausgenommen die Radiosonden) nach der 
im Wetterdienst des Geophysikalischen Instituts Leipzig üblichen graphischen 
Methode von Hänsch (3). Die 6'-Werte der Haupiniveaus wurden dann in das 
Thetagramm einge- 
tragen, und zwar je 
zehn Aufstiege auf ein 
Blatt. Ein typisches 
Beispiel ist in Abb. 1 
dargestellt, Aufge- | 
tragen sind alle Auf- 4m 
stiege vom 1.bis 9. Juli 4 
1933 und die daraus 
gewonnenen Mittel- 
werte für die TW und 
mAK, Deutlich er- 
kennt man zwei ver- 
schiedenartige Luft- 
massen, die an ein- 
zelnen Aufstiegen in 
allen Höhen angetrof- 
fen wurden. Bei eini- 
gen Aufstiegen be- 
ginnt ab etwa 2 km 
Höhe eine Übergangs- 
schicht zu einer G- 
Luftmasse und teil- 
weise schon zu einer 
TW. Diese Übergangs- 
massen sind nie be: 
rücksichtigt worden. 
Dann wurde auf Grund 
der Zirkumpolarkarte, 
der Karte der Deutschen Seewarte sowie der Breslauer Wetterkarte und den im 
Geophysikalischen Institut Leipzig täglich analysierten Wetterkarten die Luft- 
masse über Island für den entsprechenden Aufstiegstermin ermittelt. Diese 
Analyse wurde möglichst gründlich durchgeführt, einzelne zweifelhafte Fälle 
wurden ausgeschieden. Auf diese Weise ergaben sich die charakteristischen 
Typthetagramme für frisch einbrechende Luftmassen, die graphisch zu Monats- 
mitteln zusammengefaßt wurden und die in Abb. 2 (s. Taf. 51) eingetragen sind 
sowie in Tabelle 2 (s. S. 526) aufgeführt werden. Die Luftmasseneinteilung ge- 
schah nach den deutschen Vorschriften, doch mußte erwartungsgemäß die AK 
noch unterteilt werden, Es wird unterschieden zwischen: 
|. mAK, Luftmassen, die aus dem Raum Grönland — Spitzbergen stammen und 
einen weiten Weg über das Meer nach Island zurückgelegt haben; 
eAK, Luftmassen, die auf dem kürzesten Weg aus dem Raum von 
Grönland und Spitzbergen kommen und dabei vorwiegend über Eis 
und nicht über offenes Meer strömten, 
Die über offenes Meer gestrichenen Luftmassen müssen sich stärker erwärmen 
und durch die instabile Schichtung rascher durchmischen als die über Eis 
gestrichenen, ebenso ist die Länge des Weges von erheblicher Bedeutung, so daß 
die Unterscheidung notwendig und zwingend ist, 
Im Januar und Februar sind so wenig Aufstiege ausgeführt worden, daß die 
Werte recht unsicher sind; falls für ein Höhenintervall keine Typhomologe 
angegeben ist, so besagt es, daß für die charakteristische Luftmasse zu wenig 
Aufstiege vorlagen, um eine sinnvolle Mittelbildung durchzuführen. Das betrifft 
natürlich besonders die relativ seltenen TW- und hohen (über 2 km) AK-Luftmassen.
	        
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