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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1939,
2. Die Abgängigkeit der Kernzahlen von den Luftkörpern.
Die Luftkörper wurden in engster Anlehnung an den örtlichen Witterungs-
verlauf festgelegt, Als maritime Luftkörper wurden nur solche anerkannt, die
direkt mit Seewindrichtung den Beobachtungsort erreichten,
Tabelle 1, Luitkörper und mittlere Kernzahlen für 1938.
Ix | 4
Januar ....
Februar, +. |
März 1...)
April ,.....
Mai v.0..0
Jüni......4 1
Juli...)
August ....
September. . /
Oktober ..,
November... |
Dezember .. |
Jahresmittel | 2000 | 2030 | 3070 | 5320 | 7200 4370 | 3740 | 3260 3 3270 | #760
| D 9 35 28 33
Ein Mittelwert, der sich aus 3 und weniger Beobachtungen zusammensetzt, ist in (} angeführt,
(4650
2
2650
5
1930}
3
4930 |
5
(4850)
1
4220 |
6
(2490)
1
(2860)
3
2040)
(3470) (3560)
3 ] 1
(1710) 4510
PD ir
Infolge der zyklonalen Zirkulation können die maritimen Luftkörper einen
schmalen Streifen der Nordseeküste überströmen und mit SSE- und S-Winden
die Insel Föhr erreichen, Diese Luftkörper können in ihren Temperatur- und
Feuchtigkeitsverhältnissen durchaus noch charakteristisch für maritime Luft-
körper sein, sie sind es aber nicht mehr in bezug auf das Kern-Aerosol. Mari-
time Luftkörper, die einen kurzen Weg über das Festland zurückgelegt haben,
wurden bei dieser Zusammenstellung nicht mehr zu den maritimen gerechnet,
Ein gleich strenger Maßstab wurde bei den Windrichtungen angelegt. Da
bei einer Winddrehung von Land- auf Seewind zunächst noch die ungereinigten
maritimen Luftmassen zurückkommen, wurde bei einem Windwechsel nach an-
haltendem Landwind erst nach 24 Stunden, bei yorherrschendem Seewind und
nur kurzem Rückdrehen ausnahmsweise nach 12 Stunden reiner Seewind ange-
nommen,
Die Tabelle 1 zeigt, daß die geringsten Kernzahlen bei polarmaritimen Luft-
körpern und die höchsten in den tropisch-kontinentalen Luftkörpern vorkommen.
Dazwischen finden sich je nach dem Herkunftsweg der Luftkörper und
ihrer meteoralogischen Eigenschaften auch die verschiedensten Kernzahlen.
3. Der jährliche Gang der Kernzahlen, der Seewindhäufigkeit und der Windstärke,
Im wechselvollen Ablauf des jährlichen Witterungsgeschehens treten längere
und kürzere See- und Landwindperioden auf, die einen charakteristischen Ver-
lauf der einzelnen meteorologischen Elemente und auch der Kernzahlen bedingen.
Der allgemeine Ablauf des Witterungsgeschehens soll durch die Seewind-
häufigkeit dargestellt werden,
Für die Darstellung bestimmter Zeitintervalle werden die 5-tägigen Mittel-
werte der Seewindhäufigkeit, der Kernzahlen und der Windstärke verwendet.