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Full text: 67, 1939

Dietrich, G.: Die bisherigen Ergebnisse der niederländischen „Snellius“-Expedition usw. 483 
(s. Abb. 5 u. 6 S. 482). Charakteristische Merkmale lassen sich daran leicht erkennen, 
Bei der halbtägigen Welle haben für den Fall, daß die Stationen starke Gezeiten- 
stromkomponenten aufweisen und in einer Meeresstraße gelegen sind, die Haupt- 
achsen nahezu die gleiche Richtung wie die Siraße (135, 253, 354). Bei der 
ganztägigen Gezeit ist diese Übereinstimmung viel weniger ausgebildet, auch die 
Phasen ändern sich sprunghafter mit zunehmender Tiefe, Der Hauptgrund dafür 
dürfte nach L. Lek die kurze Beobachtungsperiode sein (im Mittel 24 Stunden), 
Bei halb- und ganztägigen Gezeiten stehen die Stromellipsen weder im Achsen- 
verhältnis, noch im Drehungssinn in Übereinstimmung zu der Gezeitenstrom- 
theorie, In Äquatornähe wären bei dem Fehlen der ablenkenden Kraft der 
Erdrotation alternierende Ströme zu erwarten. Falls aber die ablenkende 
Kraft in Erscheinung träte, z. B. bei den südlichen Stationen, müßte der Umlauf 
zum sole erfolgen. Wahrscheinlich 
stehen die Stromellipsen im 
Achsenverhältnis und Drehungs- 
sinn, wie L. Lek hervorhebt, stark 
unter dem störenden Einfluß der 
Landnähe. 
Neben den halb- und ganz- 
tägigen Gezeitenströmen werden 
auf allen Stationen periodische 
Restströme gefunden mit einer 
Schwingungsdauer von 6.1 Mond- 
stunden im Mittel. Sie werden als 
erste Öberschwingung der halb- 
tägigen Gezeitenwelle gedeutet, 
Die Reststromkomponenten in 
einzelnen Tiefen. sind in Abb. 7 
wiedergegeben. Sie vermitteln An- 
deutungen für die beständigen 
Austauschbewegungen zwischen 
den einzelnen Becken, L.Lek be- 
schränkt die Auswertung auf 
kurze Andeutungen, Wir wollen 
uns darum auf keine Diskussion 
einlassen und die angekündigte 
eingehende Erläuterung im Zu- 
sammenhang der noch ausstehen- 
den Bearbeitung der Temperatur- 
und Salzgehaltsschnitte abwarten. 
In dem Beispiel der Station 253a zeigt L. Lek die engen Zusammenhänge 
zwischen Strom und vertikaler Verlagerung im Aufbau einer fortschreitenden 
Welle. Dieselben Verhältnisse treffen für die Station 135a zu?); sie stehen in 
guter Übereinstimmung mit der Theorie der internen Wellen im geschichteten 
Dzean von J, E. Fjeldstad, Da der interne Gezeitenstrom stark mit der Tiefe 
wechselt, der beobachtete Gezeitenstrom aber aus diesem internen und dem nor- 
malen Gezeitenstrom besteht, wäre zugleich ein Hinweis gegeben für eine Erklärung 
der recht komplizierten Stromverhältnisse auf den einzelnen Ankerstationen. 
Die Oberflächenverhältnisse in maritim-meteorologischer wie in 
ozeanographischer Hinsicht erfahren in den Bänden Vol. III und Vol. II, 4 
lurch S.W. Visser®*®, %®) eine eingehende Untersuchung. Das Schwergewicht 
liegt auf der Herausarbeitung des täglichen Ganges der einzelnen Elemente und 
deren Änderung mit zunehmender Entfernung von der Küste. Regional gesehen 
ist in diesem tropischen Untersuchungsgebiet der tägliche Gang weit allgemein- 
+. 
2) L Lek, Interne Wellen in den Niederländisch-Ostindischen Gewässern, Comp. Rend. Congr. 
Int. de Geogr. Amsterdam 1938, To. 11, Leiden 1938, — % S. W. Visser, Meteorological observations. 
The Snellius Expedition, Vol, IIX. Leiden 1936, — 2%) S, W. Visser, Surface observations, tempe- 
rature, salinity, density, Ebenda, Vol. lI, 4. Leiden 1938, 
Ann, d, Hydr. usw. 1939, Heft X.
	        
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