Skip to main content

Full text: 67, 1939

472 Annalen der Hydrographie and Maritimen Meteorologie, September 1939, 
vorliegende Arbeit nicht in Betracht, obwohl sie für 
Nahaufnahbmen auch eine gewiese Bedeutung hat. 
im Gegensatz dazu wird der Sehkreis dureh die 
 Wlähcbung u. U, ganz außerordentlich erweitert. 
Sie wird erkannt an der Erscheinung ausgezeich- 
neter Berpspitzen, die sonst weit außerhalb der 
normalen Sichtbarkeitsgrenze liegen. Hobbs weist 
darauf hin, daß die Lichtstrablen die verschieden 
lichten Luftschichten mit sehr schwacher Krüm- 
mung durchlaufen, so daß zum Zustandekommen 
der Bildhebung und damit Sichtbarmachung ferner 
Gebirge geradezu eine große Entfermung erforder- 
lich ist. Er bemerkt auch und belegt durch eine 
Zeichnung, daß die Höhe der Schicht mit nach 
oben zunehmender Temperatur einen Einfluß auf die 
Art der Abbildung hat. 
Für die vollständige Ab- 
bildung ferner Berge 
nimmt er eine Schicht- 
mächtigkeit von etwa 
1000 m an, während bei 
geringer Schichtdicke von 
etwa 200m u, U, nur die 
unteren Teile ferner Ge- 
birge abgebildet werden 
(irancated image «der 
runcation). . 
Die eigentliche Luft- 
spiegelung nach oben 
fällt völlig aus dem Rah- 
men der vorliegenden Be- 
trachtung heraus, da eine 
Täuschung bei Landsich- 
ungen usw. niemals er- 
folgen wird, wenn der 
gehobene Gegenstand züu- 
zieich in umgekehrter 
Stellung abgebildet ist. 
Der Verfasser hat 
bereits mehrfach an Hand 
einzelner Fälle auf die 
Bedeutung der Bildhebung 
für die Aufklärung von 
Widersprüchen zwischen 
verschiedenen Beobachtern bei arktischen und 
antarktischen Landsichten hingewiesen, u. a. in 
Geogr. Rev, 22, 1932 u. 24, 10934, Geogr, Journ. 81, 
1933, Geografiska Andaler, 1933. Er führt hier 
eine Anzahl besonders eindrucksvoller Fälle an. 
Sir John Roß ging der bedeutendsten Entdeckung 
in der Arktis, der Einfahrt in die kanadische Insel- 
welt durch den nachmals so berühmten Lancaster- 
Sund verlustig, weil dieser Fjord etwa. 308m von 
seiner Mündung ‚entfernt durch eine Gebirgskette, 
die „Croker-Berge“ vollständig abgeschlossen zu 
sein schien — das gehobene Bild der Gebirge von 
Nord-Somerset in 360 km Abstand! Einer ähn- 
lichen Täuschung unterlag sein Neffe Sir James 
Clark Roß, der bei der Entdeckung des Roßmeeres 
und der Roß-Eisbarriere 1841 an der Ostseite des 
Mi. Terror ein Gebirge als Parry-Mie beschrieb, das 
nur das Bild über 400 km entfernter Berge der 
Kön. Alexandra-Kette gewesen sein kann, Al- 
zemein bekannt ist, daß der spätere amerikanische 
Admiral Ch. Wilkes 1840 die Küste des antark- 
Hischen Kontinents auf eine weite Strecke entdeckt 
haben wollte. Jedoch ergaben die späteren genaueren 
Landsichtungen durchweg erheblich größere Breiten, 
so daß man immer wieder über die von Wilkes 
angegebene Küstenlinie zu Schiff hinüberfuhr und 
lie Augaben schließlich überhaupt anzweifelte, 
Hoahhbs, der bereits wiederholt für die Glaub. 
Ka 
würdigkeit und Zuverlössigkeit von Wilkes ein- 
zetreten ist, glanbt die Fehlangaben auf die gleiche 
3ildhebung zurückführen zu können. Er kann 
larauf hinweisen, und durch eine Karte belegen, 
jaß der gleiche Fall bei der ersten Landsichtung 
les Mac Robertson-Laudes durch Sir Douglas 
Mawson 1929/30 eingetreten ist. Die genauere 
Aufoahme im ‚Jahre 1930/31 führte Mawson bis 
00 km über sene eigene Küstenaufnahme des 
Vorjahrs hinüber. Nach Hobbs’ Karte (Abb. 7 
auf 5, 230) ist die nachstehende Abbildung ent- 
worfen worden, Die Unterschrift lautet verdeutscht: 
‚Kartierte Küstenlinien von Mawson’s Mac 
Robertson-Land nach seinen Zeichnungen von. 
1929/30 und 1930181, als günstigere Eisver- 
n 
Kr 
DZ 
hältnisse ihm eine größere Annäherung an 
die Küste ermöglichten, Seine beiden Karten 
und hier vereinigt worden‘. 
Auch im Nordpolarmeer haben solche Bild- 
hebungen eine Rolle gespielt: Peary und seine 
Kameraden sahen 1906 in nordwestlicher Richtung 
zon Axel Heiberg-Ld. im Polarmeer ein ausge- 
Jehntes, gebirgiges und schneebedecktes Land, 
‚Crocker-Land“, im geschätzten Abstand von etwa 
XO km. Vom gleichen Punkt aus erhielten 
Mc, Millan und Green 10914 die gleiche Land- 
sicht, Trotzdem ist dieses Land bisher nicht auf- 
zefunden worden. Hobba hält sein Vorhanden- 
jein inmitten des: unbekannten Gebietes um 85° N, 
120" bis 140° W, also in mehr als der doppelten 
geschätzten Entfernung, für möglich. . 
In jedem Falle ist der Hinweis des Verfassers 
uf die Bedeutung der Bildhebung für die Ent- 
fernungsangaben bei arktischen und antarktischen 
Landsichtungen wesentlich und dürfte in keinem 
Falle übersehen werden. Georgi. 
The Meteorological Magazine, 
‚Die bekannte, vom Meteorological Office, Lon- 
Jon, herausgegebene Monatsschrift, erscheint mit 
lem 74, Jahrgang schon äußerlich in einem „etn- 
Scheren Gewande“, und dies soll nach einer 
Ankündigung des Herausgebers „die Änderung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.