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Full text: 67, 1939

164 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1939. 
Fig. 5 stellt die im Höhenwetterdienst am 8, Juli um 13 Uhr fertiggestellte 
Vorhersagekarte für den 9, Juli, 8 Uhr, in genauer Reproduktion dar; die Lage 
der jütländisch-nordfranzösischen Kaltiront wurde dort angenommen, wo sich 
gine deutliche Ausbuchtung der Isobaren ergab. Außerdem mußte sich nach der 
Vorhersagekarte eine weitere noch markantere Konvergenzlinie über Südwest- 
deutschland ausbilden als Folge des dorthin gelangenden spanischen Fallgebiets, 
die, als Grenze zwischen kontinentaler und maritimer Tropikluft, als Kalt- und 
Gewitterfront auf dem überhitzten Festland wirken mußte. Wenn nach dieser 
Berechnung beide Fronten schon um 8 Uhr über Westdeutschland liegen sollen, 
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80 kann man annehmen, daß der größte Teil des Reiches von ihnen im Laufe 
des Tages noch überquert wird und daß also entgegen der vorläufigen Vorher- 
sage im ganzen Reich verbreitete Gewitter mit nachfolgender Abkühlung zu 
erwarten sind. 
Fig. 6 stellt die tatsächlich am 9. Juli um 8 Uhr eingetretene Wetterlage 
dar!), wobei sich ergibt, daß beide Karten eine recht große Übereinstimmung 
aufweisen. Bei Zugrundelegung der Vorhersagekarte war entgegen der vwor- 
herigen Mutmaßung damit zu rechnen, daß die westliche Kaltluft sogar in zwei 
Staffeln die Witterung des Reiches an diesem Sonntag beeinflussen würde, was 
dann auch tatsächlich eintrat, wobei aber die norddeutsche Kaltfront noch etwas 
rascher gezogen ist als berechnet, weil sich das zugehörige Skagerrak-Tief noch 
um 5 mb mehr als berechnet vertieft hat. Im übrigen kann man feststellen, daß 
Fig. 8. 
ij Die südwestdeutsche Kaltfront ist allerdings im „Täglichen Wetterbericht der Deutschen See- 
warte“ zu diesem Termin noch nicht und erst in der Mittagskarte dieses Tages in allerdings auch 
oicht ganz analoger Weise gezeichnet worden, doch kann an ihrer Realität wohl kaum ein Zweifel 
gestehen: sie prägt sich am Abend vorher durch einen ausgesprochenen „Gewittersack“ über Süd- 
{rankreich aus und brachte dem Rhonegebiet in der Nacht Schwergewitter, schon am Vormittag 
‚raten an dieser Front über großen Gebieten Süddeutschlands Gewitter auf,
	        
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