158 .. Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1939,
Jie Dreiteilung des Diagramms sind Mißgriffe völlig ausgeschlossen, Negative
Abweichungen finden sich im rechten Drittel des Diagramms, Sollte der End-
punkt B der eingezeichneten Strecke in diesen Quadranten zu Hegen kommen,
so wäre die Höhe des Gestirnes negativ, das Gestirn also unter dem Horizont,
Es besteht übrigens ein leicht zu übersehender Zusammenhang mit der
Kohlschütterschen Meßkarte (Verlag Dietrich Reimer, Berlin 1929). Was im
meridianständigen Orthogonalentwurf eine Verschiebung ist, kann bei Kohl-
schütter durch eine Drehung um das Breitenkomplement erreicht werden. Es
würde bei Kohlschütter vollkommen genügen, einen Dreharm auf seiner Grund-
platte, auf dem der Sternpunkt S angemerkt werden könnte, anzubringen, so
daß das manchmal verwirrende Ablesen auf zwei Diagrammen, der Grundplatte
and der durchscheinenden Platte, vermieden werden könnte, Beiden Methoden
ist nachteilig, daß ihre Benutzung in der Nähe der Ost-West-Punktes versagt,
bei Kohlschütter, weil er in den Drehpunkt fällt, bei der meridianständigen
Projektion, weil er ins Unendliche fällt. Bei Höhen von 4° ab sind diese Bedenken
jedoch hinfällig,
Mit der Eigenschaft als Zylinderprojektion hängt es zusammen, daß der
Arbeitsvorgang des Verschiebens des Sternpunktes S in der transversalen
Merkatorkarte auch mechanisiert werden kann. Zu diesem Zwecke kann man
die Karte um eine zum Randmeridian senkrechte Achse aufrollen, Setzt man
das aufgerollte Diagramm in einen Kasten, so kann dieser oben einen Sehschlitz
bekommen, in dem ein Fadenkreuz gleitet, Durch Drehung des Diagramms und
Verschieben des Fadenkreuzes kann in dessen Mitte der Sternpunkt S des.
Diagramms herangeholt werden. Der Drehknopf der Walze schaltet sich nun
durch eine Raste auf den Anfangspunkt A des Breitenmaßstabes, so daß beim
Weiterdrehen des Knopfes dieser Breitenmaßstab mitgenommen wird, bis an einer
Sehmarke die gewünschte Breite erscheint, In dieser Stellung kann am unverstellt.
gebliebenen Fadenkreuz Höhe und Azimut des Gestirnes abgelesen werden,
Daß die Probleme der Funkortung in der transversalen Merkatorkarte schon
untersucht worden wären, ist mir nicht bekannt. Ihre Verwendung dafür soll
daher im folgenden erläutert werden,
Im allgemeinen gilt ja der Lambert-Littrowsche Kartenentwurf (Weirs
Diagramm) als die Karte, in welcher die Azimutgleiche als Gerade am bequemsten.
niedergelegt und damit die Funkortung am einfachsten durchgeführt werden
kann, Es ist allerdings bei Verwendung dieser Karte der Sender immer auf
den geradlinigen Mittelmeridian zu verlegen, wodurch die Kreuzpeilung nach
zwei Sendern, die nicht auf demselben Meridian liegen, erschwert wird, weil erst
eine Verschiebung der gewonnenen Standlinie (Azimutgleiche) um den Längen-
unterschied der Sender vorgenommen werden muß (s. Immler, Grundlagen der
Flugzeugnavigation 1937 S, 100).
Es seien zunächst die rechtwinkligen Koordinaten eines Endpunktes @, 2 im
den beiden Karten noch einmal einander gegenübergestellt:
Weirs Diagramm: Tranversale Merkatorkarte:
X == SEC 8in Ä Zang X = sin x = cos sin 2 } o
y = tangg cos 2 ang T = = tanggsecift 8
Die Gleichung des Meridians wird
EA all Sin X sec y = tag 1.
Die Gleichung des Breitenparallels wird
x? v: . ‘
or unge 5 Sec Xsiny=8ia@ .
Differenziert man die laufenden Koordinaten x, y bzw. X, y nach @, so erhält
man in Ce => A die Richtungstangente des Kartenmeridians im Punkte @, 4
gegenüber dem Mittelmeridian (Örtliche Meridiankonvergenz)
hier: a == tang Asing dort: Sr = -— fang Äsin g
(und nach (3) und {4}
= — Yang X tang y).
Dies ist aber bei beidemal die Tangente des Wedemeyerschen Winkels w, der
A