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Full text: 67, 1939

454 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1939, 
erhoben wird, daß in jedem Falle den Labilisierungsvorgängen entscheidende 
Bedeutung zukommt, so ist dies doch wiederum ein neuer Fall, in welchem die 
Betrachtung der Labilisierungsfelder zum richtigen Verständnis der Wettervor- 
gänge beiträgt. Auch hat Sellenschlo gezeigt: In diesem Falle hätte eine 
Beachtung der Labilisierungsvorgänge im Nordseeraum schon am Vortage die 
Prognose erlaubt, daß das Sturmtief in der Nordsee eine orkanartige Steigerung 
erfahren wird. 
Die „säkulare“ Erwärmung des isländischen Küstenwassers. 
Von Erich Goedecke, Hamburg. 
In einer kürzlich erschienenen Abhandlung des Verfassers (ı) wurden die 
von Thomsen (2) berechneten jährlichen Temperaturanomalien des Oberflächen. 
wassers der Selvogsbank-Region (Island) auf Grund eines 42jährigen Beobachtungs- 
materials (1895 bis 1936) einer näheren Betrachtung unterworfen. Es hatte sich 
nämlich herausgestellt, daß die Jahre seit 1928, außer 1930/31, bis 1936 mit sehr 
großen Werten positiver Temperaturanomalien behaftet waren. Durch ihren Ver- 
gleich mit ähnlichen gleichzeitigen hydrographischen Erscheinungen im Englischen 
Kanal und in der Deutschen Bucht und mit simultanen meteorologischen Faktoren 
wurde der Schluß gezogen, daß diese ungewöhnlichen hydrographischen Verhält- 
nisse in den letzten Jahren einzig und allein auf die von meteorologisch-klima- 
tologischer Seite zuerst nachgewiesene säkulare Erwärmung der Atmosphäre und 
darunterliegenden Hydrosphäre der Nordhalbkugel zurückzuführen sind (3) vis (s)]. 
Heute soll zu diesem für die Hydrographie wie für die Klimatologie wichtigen 
Problem der Erwärmung der Hydrosphäre im Gebiet des Nordatlantischen Ozeans 
ein weiterer kleiner Beitrag geliefert werden. Der dänische Ozeanograph 
H. Thomsen hat in einer gedrängten Übersicht eine vorzügliche Hydrographie 
der Island umgebenden Gewässer der Öffentlichkeit vorgelegt (e). In einer 
Tabelle dieser Arbeit [siehe unter (s) die Tabelle 1 auf S. 10/11] werden Monats- 
mittel der Oberflächenwassertemperaturen, die aus täglichen Beobachtungen der 
10jährigen Periode 1924 bis 1933 berechnet worden sind, für einige isländische 
Küstenstationen wiedergegeben. Es ist nun für das Problem der säkularen 
Erwärmung zu untersuchen, ob tatsächlich diese neu berechneten Monatsmittel 
gegenüber früheren für dieses Gebiet abgeleiteten Beobachtungsergebnissen höhere 
Temperaturwerte aufweisen. Zu diesem Zweck sind diese neuen Mittelwerte mit 
den auf Grund des Beobachtungsmaterials von 1876 bis 1915 berechneten Tempe- 
raturmonatsmitteln (7) verglichen worden. Eine Zusammenstellung der für die 
beiden Perioden 1876 bis 1915 und 1924 bis 1933 abgeleiteten Temperaturmonats- 
mittel gibt die nachstehende Tabelle 1 wieder, 
Tabelle 1. Mittlere Monatstemperaturen des Oberflächenwassers 
an vier Küstenpunkten Islands für die Periode 1876 bis 1915 und 1924 bis 1933. 
Beobach- | En | Jan. | Febr. Märzl Anıit] Mai | uni| Juli | Aug. [Sept.| Okt. | Nor. | Des. | zanr [Sehr 
Vestman- (1 p = 63° 24'’N 
naeyjar Ü 2=20 17 W 
45 42 47 61| 77 9.5 10,9 9.1| 7.01 5,3) 44 
6.0 Sn 1a 7.0] 84 + 10,9, 10.0 78| 68 6,3 
„2.7141.7/426+0.9/40,7 40.1 200 09 +08 +13 41,9 
120) 0.1 02| 17 48) 82 104 9.1 65! 38 18 
12) 12° 15 30| 5,8| 8.7 108 94 65° 38 27 
0.2 +1.1 +1.3'4+1.31+10 +05 +04 „0.3 -0.0150.0 +09 
19) 0,9) 06} 14 25 44 35 24 67 53! 8.8 
25! 22 2,2 3.0| 46 86l 83 39 75 59 45 
+0.6/+41.31+1.6)+16 +21 422/418 15 08/+0.6/+0.6 
09) 05| 0515| 3.0| 48 en 65| 81) 44| 2.7] u 
22 19 % 26 41 61] 76 81 74 56 4 2 
8a l4 13 11 411413 416 18413112 438144 
70] 67 
8.01 5,3 
„LOL 
49 95 
5.5] 9.7 
0.6 +02 
37 65 
1667 
12 +02 
32° 60 
45' 63 
„12 023 
Ad 
Stykkis- f 
holmur. 
= 65005 N 
4=229 46 W 
P=66°33 N 
2= 18° 01' W 
a | 
Grimsey . - 
+ d 
Paper 
= 641036 N 
A 14012 W 
Sn 
Periode 
1876-1915 
1924-1933 
1876-1915 
1924-1933 
1876-1915 
1924-1933 
1876-1915 
19241933
	        
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