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Full text: 67, 1939

Wegener, K,, und Trojer, H.: Die Temperatarstrahlung der Erde und ihre Messung. 429 
Die Messung der Ausstrahlung mit dem Kompensations-Pyrheliometer hatte 
den Nachteil, daß diese Messung auf einer Null-Methode beruht und infolgedessen 
Zeit erfordert, während deren sich sowohl die effektive Strahlungstemperatur 
der über uns befindlichen Luftmassen, als die "Temperatur des Instrumentes 
bzw. der umgebenden Luft ändern kann. 
Es bleibt wünschenswert, durch Vergleichsmessungen zwischen einem der Para- 
bolspiegel und dem Angströmschen Meßinstrument festzustellen, welches der Instru- 
mente überlegen ist, Es bleibt zunächst prinzipiell möglich, daß die Strahlungs- 
messungen mit dem Parabolspiegel einer Korrektur bedürfen wegen der Wärme- 
teitung (Windumspülung). In Graz konnten diese erwünschten Vergleichsmessungen 
nicht angestellt werden, weil sich im Institut für Meteorologie und Geophysik kein 
Angströmsches Instrument zur Messung der Strahlungsdifferenz Q befindet. 
IL 
Zur Registrierung wurde ein Apparat, wie ihn Abb. 6 zeigt, gebaut, In dem 
Parabolspiegel aus etwa 0.5 mm starkem Aluminiumblech, den Kurt Wegener 
beschrieben hat (siehe 5. 426), 
wurde ein Bimetallthermo- 
meter von der Form eines 
nach unten offenen Ringes, 
dessen Durchmesser eiwsa 
20 mm betrug, derart ein- 
gebaut, daß der Brennpunkt 
etwa 2 mm unter der Bi- 
metalloberfläche lag. Der 
sine Ansatz des Ringes wurde 
an einer Stütze, die zugleich 
den Parabolspiegel trug, an- 
geschraubt, der andere An- 
satz konnte sich Irei be- 
wegen. An diesen beweg- 
lichen Arm wurde dann ein 
Winkelhebel angelötet, der 
den Ausschlag zuerst auf 
einen Stahlstift, dessen eine 
Spitze in einer Gelenks- 
pfanne gelagert war, und 
dann erst auf die Achse des 
Zeigers übertrug. Durch die 
Verwendung der Spitzen- 
übertragung wurde die Rei- 
bung soweit als möglich 
verringert, Die noch vor- 
handene Reibung wurde durch die ständig leichte Erschütterung einer in den 
Apparat eingebauten Klingel überwunden. Die Glocke und der Klöppel der 
Klingel waren abgeschraubt. An dem der Schreibfeder gegenüberliegenden 
Ende des Zeigers wurde ein ganz kleines Übergewicht angebracht, das den 
Stahlstift ständig unter leichten Druck setzte. Die erzielte Vergrößerung ergab 
einen Ausschlag von ungefähr 3 mm/Grad, 
Zur Registrierung der Lufttemperatur wurde ein normaler Thermograph ver- 
wendet, dessen Ausschlag ebenfalls auf 3 mm/Grad eingestellt wurde. Um beide 
Thermographen auf ein und derselben Trommel registrieren zu lassen, wurden sie 
erstens so eingestellt, daß sie die gleiche Nullinie besaßen und zweitens die Feder 
derart angebracht, daß ihre Spitzen knapp nebeneinander schreiben konnten. Der 
Zeitfehler, weicher dadurch zustande kam, betrug 2—3 Minuten. Diese Zeitdifferenz 
wurde dann bei der Auswertung der Registrierungen in Rechnung gezogen, 
Die Eichung des Apparates wurde auf folgende Weise durchgeführt: Der 
Registrierapparat wurde mit einem Pappdeckel zugedeckt, und in einen Raum von 
möglichst konstanter Temperatur gebracht; dort wurde er Jange stehengelassen,
	        
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