Hilgenberg, 0, C.; Über Beziehungen zwischen den Stellen maximaler Änderung usw. 493
von Kesslitz (11) in den Jahren 1827, 1892, 1905, 1916; vgl. gestrichelte Linien
in Bild 2, Tafel 40. Nach Przybyllok (:2) fallen Maxima der Polabweichung auf
die Zeiten 1891.0, 1897.4, 1903.5 und 1910.0. Auch die Minima der Amplitude der
Polabweichung von 1894, 1900/01 und 1906 decken sich gut mit den Extrem-
werten der Sonnenflecken-Relativzahlen, nämlich dem Maximum von 1894, dem
Minimum von 1900/01 und dem Maximum von 1906; vgl. untenstehendes Bild 3.
Aus Bild 2, Tafel 40, ist zu ersehen, daß während der letzten 50 Jahre regel-
mäßig jeder auf- und absteigende Ast der Schwankungen der Sonnenfleckenzahl
einen durch eine gestrichelte Linie gekennzeichneten Bereich enthält, in dem die
Hauptmaxima der angeführten Erscheinungen liegen. Die in den Bändern 1 bis 5
von Bild 2 dargestellten Zusammenhänge wurden schon in einer früheren Schrift (18)
des Verfassers angegeben,
Ob eine plötzliche Anderung, eine rasche Zu- oder Abnahme, der Zahl der
Sonnenflecken irdische Erscheinungen beeinflußt, wurde bereits vor 15 Jahren
3.4
®O
1.37
0) 9
117
0}
15695 1900 180
Bild 8.
a) Unabgeglichene Werte der Amplituden der Polschwankung in Bogensekunden
(Skala links) nach den polaren Diagrammen von Przybyllok,
ö) Abgeglichene Werte der Amplituden der Polschwankung.
*} Wolfersche Sonnenflecken-Relativzahlen (Skala rechts).
1890
+”
30
10
()
von Kawazoe mit Erfolg untersucht. Aus der von Nakamura (14), der auch
diese Arbeit bespricht, gebrachten Tabelle geht hervor, daß kurz, bevor Zyklonen
und Antizyklonen des asiatischen Festlandes das Maximum ihrer Entwicklung
erreichen, die Anzahl der plötzlichen Änderungen der Sonnenflecken-Relativzahlen
ein Maximum wird. Es handelt sich dabei um Zeitdauern von null bis drei
Tagen, Auch hier ist es wie bei der 11jährigen Periode belanglos, ob die Zahl
der Sonnenflecken zu- oder abnimmt.
Beachtung verdient die Ansicht von Luby (2), daß die von den vier großen
Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, und zwar in erster Linie von
Jupiter, infolge der Abweichungen der Planetenbahn-Ebenen von der Äquator-
ebene der Sonne auf die durch ihre Eigendrehung ellipsoidisch verformte Sonne
ausgeübten Drehmomente dem gasförmigen Äquatorwulst der Sonne Präzessions-
wirkungen aufzwingen, im Zusammenhang mit denen die Sonnenflecken entstehen.
Für den Zeitraum von 1868 bis 1922 decken sich die Maxima der von Luby
angegebenen, von Jupiter allein auf die Sonne ausgeübten Drehmomente gut mit
den gestrichelten Linien von Bild 2, Tafel 40, so daß die Berechtigung besteht,
auf dieser Grundlage eine Prognose zu stellen für die fehlenden und kommenden
Lagen der gestrichelten Linien in Bild 2. Nach Luby ergeben sich hierfür die
Zeiten 1932.66, 1939.16, 1944.52, 1951.02, 1956.38, 1962.88, 1968.24 usw. Wir
befinden uns somit gerade jetzt wieder in einem Zeitabschnitt, in dem Höchst-
werte der genannten Erscheinungen zu erwarten sind [Erdbeben in Chile! Bild-
bericht von Colton (15) über den verheerenden Hurrikan am 21. IX. 1938 über
New England!] Wenn das von Nicholson und Sternberg Mulders (6) an-
gegebene Maximum der Sonnenflecken-Relativzahlen vom Jahre 19837 bereits das
Ende des aufsteigenden Astes der Fleckenkurve kennzeichnet, so ist diese Voraus-
sage zwar nicht sehr zutreffend. Die Abweichung läßt sich dann vielleicht durch
die Einwirkung der anderen großen Planeten erklären. Jedoch ist auch die