Dietrich, G.: Die Absorption der Strablung im reinen Wasser und im reinen Meerwasser. 417
Wenn man die angegebene Relativverteilung der Empfindlichkeit einer
blauempfindlichen photoelektrischen Zelle [0.346—0.526 u, Max, 0.436 u (17)] auf
die grünempfindliche überträgt, würde die von Clarke verwendete Photozelle
etwa x = 0.000839 für die Grünabsorption im reinen Wasser und reinen Meer-
wasser ergeben. Für subtropische Wassermassen beträgt also die Grünabsorption
mit x = 0.00042 bis 0.00050 (Tab. 7) nur wenig mehr als für reines Wasser. Auch
für die Spektralbereiche von rot, violett und blau ist die Übereinstimmung der Ab-
sorption im reinen Wasser und im subtropischen Ozeanwasser ähnlich gut. Das
Wasser der Subtropen verhält sich also im Hinblick auf die Absorption
der Strahlung beinahe so wie reines Wasser. Die Tabelle der Absorption der
Strahlung im reinen Wasser kann darum auch in manchen Fragen für die sub-
tropischen Gebiete der Ozeane, das bedeutet für den größten Teil des Welt-
meeres, Anwendung finden. Demgegenüber weichen die Absorptionsverhältnisse
im Schelf- und Küstenwasser von dem des reinen Wassers beträchtlich ab.
Erstes zeigt nach den Beispielen in Tab. 7 eine Verdoppelung, letztes eine
Versechsfashung der Grünabsorption. Die Werte sollen nur als Beispiele einen
rohen Anhalt vermitteln. Im einzelnen ist die Absorption im Schelf- und Küsten-
wasser starken zeitlichen und lokalen Schwankungen unterworfen,
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%
Der niedrige Wasserstand am 24. November 1938
an der deutschen Ostseeküste.
Von Dr. A. Endrös, München.
Zusammenfassung, Die Pegelaufzeichnungen vom 21. bis 26. November 1938 enthalten im
wesentlichen 2 periodische Schwankungen des Wasserstandes, von denen die eine sich als freie
Schwingung der ganzen Ostsee, die andere als diejenige des südlich der Alandsinseln gelegenen Teiles
zrweisen läßt. Eine dritte freie Schwingung ist noch im Gang der täglichen Mittelwasser enthalten,
die als Buchtenschwingung der Ostsee mit dem Knoten am Eingang zu deuten ist, Es sind dies
3 wichtige Schwingungen der Östsee, die bis heute noch nicht aufgedeckt waren,
Am 24, November 1938 senkte sich der Wasserstand an der deutschen Ost-
seeküste bis 1,80 m unter Mittelwasser, was nur einmal in 25 Jahren der Fall