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Full text: 67, 1939

{x 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1939. 
Unser Ziel ist auf eine Ermittlung der Schwächung der Strahlungsenergie im 
reinen Wasser und Meerwasser gerichtet. Wir brauchen uns daher nicht mit den 
Linienspektren, vielmehr mit den Bandenspektren zu befassen, Bandenspektren sind, 
wie aus Theorie und Experiment bekannt ist, auf die Schwingungen und Rotationen 
der Moleküle zurückzuführen, Dabei sind im flüssigen Aggregatzustande die scharfen 
Rotationsfrequenzen und damit die spektrale Feinstruktur des gasförmigen Zu- 
standes verwischt zu einfachen breiten Absorptionsbanden, Außerdem sind die 
Banden des flüssigen Wassers gegen die des Wasserdampfes, was Stärke und Lage 
anbelangt, in charakteristischer Weise verschoben. Aber auch in flüssigem Zustande 
ändert sich der Grad der Absorption und die Lage der Banden, und zwar in Ab- 
hängigkeit von der Temperatur, der Art und Menge der gelösten Substanzen sowie 
in geringem Umfange vielleicht vom Druck. Um die Wirksamkeit der einzelnen 
Faktoren aufzuzeigen und ihre Bedeutung für die Absorption der Strahlung im 
reinen Meerwasser unter den natürlichen Verhältnissen abzuschätzen, bedienen 
wir uns der Ergebnisse der experimentellen Spektralforschung, 
Mit der Einführung des Bolometers in die Spektralforschung durch 
S. P. Langley (ı) 1881 war die hochempfindliche experimentelle Arbeitsmethode 
gegeben, die auch heute noch die Grundlage der Spektralforschung im ultraroten 
Bereich bildet. Mit dieser spektralbolometrischen Arbeitsweise hat E. Aschkinaß(:) 
1895 zum ersten Male die Absorption des reinen Wassers über einen großen 
Teil des Strahlungsbereiches systematisch untersucht (zwischen 0.45 bis 8.49 4). 
Es ist bis heute die einzige systematische Untersuchung der Absorption im 
Wasser über einen so großen Spektralbereich geblieben, Die Fülle der späteren 
Untersuchungen beschränkt sich vornehmlich auf einzelne Wellenbereiche im 
Ultrarot, die gerade für die Erforschung der Molekularstruktur der Materie 
wichtig sind. Für den beschränkten Bereich 0.6 bis 0,7 x sind die Ergebnisse 
von Aschkinaß bis heute die einzig erreichbaren geblieben, im kürzeren ultra- 
roten Teil sind die Messungen den neueren nahezu gleichwertig, Erst von 1.3 x 
am werden die Abweichungen größer, und zwar wie J, R. Collins (:} 1922 nach- 
gewiesen hat, begründet durch einen Fehler von Aschkinaß in der Dicken- 
messung der verwendeten sehr dünnen absorbierenden Wasserschicht, In den 
letzten Jahren ist die Absorption des reinen Wassers im ultraroten Bereich 
häufig Gegenstand der experimentellen Untersuchungen gewesen, besonders als 
Vergleichssubstanz für die Absorption in wässerigen Lösungen, Es ist hier nicht 
der Platz, auf die Fülle der Untersuchungen und auf ihre instrumentellen Unter- 
lagen einzugehen, Es sei als wichtiges Ergebnis für unsere Fragestellungen die 
Bestimmung der Absorptionsbanden des reinen Wassers in Lage und Intensität 
festgehalten. Die gute Übereinstimmung der Ergebnisse untereinander spricht 
für die Zuverlässigkeit der Methoden. 
Tabelle 1, 
Lage der ultraroten Absorptionsbanden des reinen Wassers im Bereich 0,7 bis 2.1 j6. 
Aschkinaß (2) | Jones (4) | Collins (3) |Dreisch {2) Ellis (6) | Collins (7) | Subrmann (s)| Schaum {m} 
1895 1914 1922 | 1924 1924 1925 1933 1933 
— A775 — _ 
3.97 0.995 0.99 0.085 | 0.977 1.00 
1.20 121 1.185 1,225 1.200 1.23 
144 © 1475 | Lau 1.445 | 1.453 
a 1,97 1.96 1.960 | 1LORT 
Tabelle 2. 
Werte der maximalen Absorption (x) in den ultraroten Banden des reinen Wassers im Bereich 0.7 bis 2.1 x. 
a Aschkinaß (2} | ‚Jones (4) | Collins (s) | Dreisch (5) | Collins {?) | Suhrmann (8) Schaum (9) 
1895 1914 1922 1924 1925 1983 1938 
1 2,765 
If 2,005 
II 1.25 
IV 1.50 
1 
NV * 
1 0.0245 — 
ı 1 0,416 0.446 
III 1,221 1.297 
IV 38.4 
vw 1926 
z— — 0.0280 — _ 
0.448 0.46 0,430 0.431 8 0.484 
1,220 | 1.30 1.28 121 1.336 
204 30.5 29.8 28.8 
AS AR Fa an
	        
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