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Full text: 67, 1939

£00 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 193% 
Beziehungen aller Wettererscheinungen untereinander tatsächlich weltumspannend 
sind. Aus ganz ähnlichen Erwägungen heraus wird dem Seewarten-Meteorologen, 
der die Flugvorhersagen für die Strecke Bathurst (Westafrika)—FPernambuco 
(Bras.) gibt, eine Übersicht über die Wetterlage und Wetterentwicklung des ge- 
samten nordatlantischen Ozeans und der angrenzenden Länder zur Verfügung 
gestellt. Bedauerlicherweise läßt sich diese Übersicht mangels Meldungen nicht 
auch auf den Südatlantik ausdehnen, wenn es auch den Anschein hat, als wenn 
das Weiter der atlantischen Tropen, insbesondere die Lage der Mallungenzene 
und die Stärke ihrer Gewittertätigkeit mehr von den nord- als von den süd- 
atlantischen Erscheinungen abhängt. 
Unser Bestreben muß also dahin gehen, auch aus „wetterlangweiligen“ Räumen 
regelmäßig zuverlässige Meldungen in genügender Zahl zu bekommen, denn nur 
so kann man sich ein Bild von dem ganzen Wettermechanismus machen. Das 
gilt nicht nur für Seeobse aus dem Passatgebiet, sondern ebenso für Höhen- 
windmessungen in großen Höhen für jedes Gebiet, 
W. Portig, Deutsche Seewarte, Gruppe Seeflug. 
4. Klimatographische Witterangsschilderung. Nr. 134: Kamerun, — Aus 
der Sammlung des überseeischen. meteorologischen, Dienstes der Deutschen Seewarte. 
— Witterungsverlauf während des letzten Drittels der Regenzeit in 
Ndu!) (Nsungli-Hochland),. Beobachtungstag: 27, September 1938, 
Um 6% bietet sich dem Beobachter ein farbenprächtiges Bild: Im E flammt 
um die aufgehende Sonne ein Ausschnitt von etwa 15° in leuchtendem Rot. Die 
Niederungen im W und S sind mit weißen Nebelschleiern ausgefüllt. Schon nach 
5 Minuten wandelt sich das Rot im E und erscheint jetzt wie flüssiges Gold. 
Um 6%  verblaßt die Farbensinfonie schnell. — Fast der ganze Himmel ist mit 
Acu-Ballen bedeckt, die nur am Horizont im W und S einen schmalen Streifen 
von ungefähr 10° Breite freilassen. Schwacher Wind aus SW, t 13% — 8%; Im 
E erscheinen unzusammenhängende Cunb, die die Sonne jedoch nicht verdecken, 
— 9b; Die Acu-Wolken sind in Auflösung begriffen. Dagegen nehmen aus W 
heranziehende Nbst-Wolken schnell an Ausdehnung zu. Sie haben den Zenit 
jedoch nicht erreicht, so daß sich noch immer durehbliekendes Himmelsblau zeigt, 
— 10%»; Die Wolkenbildung befindet sich in einem beständigen Übergangsstadium. 
Himmelsbedeckung 8. Die Sonne dringt noch zeitweise durch die Wolkenlücken 
hiadurch. Der Wind dreht auf W und schwillt auf Stärke 4 an, 
11%: Die Banso-Berge sind vom W bis SE mit Regenschleiern bedeckt. Dichte 
graue Nebelschwaden branden von dort heran und verhindern schnell jede Sicht. 
— 11%®n; Leichter Sprühregen, Der Wind dreht auf NW. — 12h: t 16% Es 
regnet in Abständen stärker und schwächer — 12%®%h; Die St-Bedeckung geht in 
dunkle Ast-Bewölkung über, aus der schwere Regenschauer niedergehen, Zwei 
Stunden lang strömt der Regen ununterbrochen. Um 15% läßt er nach, und es 
klart auf, Wind W 3, — 15%2, Erster Donner aus NW. In längeren Pausen 
donnert es noch einigemal, doch verzieht sich das Gewitter nach S. Erneut 
werden Nebelschwaden mit überraschender Schnelligkeit aus W vorgetrieben, 
and im Nu ist die ganze Landschaft in grauen Nebel eingehüllt. Wieder setzt 
Regen ein, der bis 17° anhält. Es ist alles triefend und düster. — Die Abend- 
Regenmessung ergibt 39 mm. — 1810h; t 14° Die Bewölkung geht in Steu und 
Cu über, und die Wolkendecke lichtet sich mehr und mehr. Im E werden einige 
Atarnbilder klar sichtbar. J. Sieber 
5. Die Winkeltreue der Azimutmeßkarte (D. Adm. Krt. Nr. 1982). Gleich 
nach Erscheinen des Diagrammes von Weir entwickelte G. M, Reeves im Nautical 
Magazine die Konstruktionsgleichungen aus der Cotangentenformel der sphärischen 
Trigonometrie; sie sind also seit fast 50 Jahren bekannt. In den Ann, d, Hydr. 
1910 und Astr. Nachr. 1910 und an anderen Stellen habe ich bewiesen, daß auf 
der Kugel die Azimutgleichen A, und A, über Bogen "desselben Funkmeridians 
-) Wegen der Lage der Missionsstation Ndu und weiterer klimatogr. Wittrgsschldrg. d. Verf, s. 
Ann. d. Hydr. usw. 1937. 5, 92 u. 159: 1938. 8, 140,
	        
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