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Full text: 67, 1939

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Annalen der Hydrographie und Maritimern Meteorologie, Juli 1939. 
Der Pegel Swinemünde war wegen Umlegung vom 23. XI. bis 4. XIL außer Betrieb. 
Durch kleinere Störungen gingen die Pegelaufzeichnungen der nachstehend 
aufgeführten Tage verloren. Die fehlenden Wasserstände konnten in graphischer 
Form ergänzt werden, 
Marienleuchte: 6. und 7. XIL, 
Swinemünde: 10. IL 18b bis 11. II. 6h; 4. IX. 0h bis 5. IX. 0% 
Am Pegel Travemünde zeigte sich vom 14. bis 21. VIII. eine undeutliche 
Aufzeichnung der Kurve. 
Starke Dämpfung zeigten die Pegelkurven bei 
Marienleuchte vom 24, XI bis 5. XIL, 
Swinemünde, „ 18. VIII Oh bis 22, VIIL 12% 
Stolpmünde „ 26. V. bis 20. VI. 
3. Wetterskizzen. Nr. 53: Aus der Entstehungsgeschichte zweier west- 
indischer Hurrikans. Die folgenden Zeilen bringen nur Beobachtungstatsachen 
und ihre mutmaßliche Verknüpfung, ohne die Kausalität der Tatsachen zu erörtern. 
Hurrikans, d. h, westindische Orkane, pflegen sehr häufig eine Bahn zu be- 
schreiben, die etwa einer liegenden Parabel mit dem Scheitel im Westen oder 
einer Hyperbel mit dem Scheitel im Südwesten ähnelt. Für die Vorhersage ist 
e8 dabei ungünstig, daß der südliche Ast dieser Kurven aus einem Gebiet kommt, 
das wenig von Schiffen befahren wird. Und die wenigen Schiffe, die dieses 
Gebiet durchqueren — meist Tanker oder kleine Frachter — verfügen nicht über 
Kurzwellensender, so daß ihre Obse dem Synoptiker nicht zugänglich sind, 
Die beiden vorliegenden Fälle sind nun dadurch interessant, daß sich der 
arste Teil der Hurrikanbahnen nicht nur bis in den Schiffahrtsweg Europa— 
Südamerika, sondern noch weiter bis in den afrikanischen Kontinent hinein ver- 
folgen lassen. Es hat sogar den Anschein, daß diese Fälle gar nicht selten sind, 
so daß man in den afrikanischen und kapverdischen Meldungen vielleicht ein 
Mittel in der Hand hat, um für die amerikanischen Gewässer, besonders für den 
Seeraum Bermuda-— Barbados, langfristige Sturmwarnungen zu geben. 
Fall 1. Ende August 1937 erstreckte sich — wie normal in dieser Jahres- 
zeit — die Mallungenrinne etwa vom Senegalgebiet westsüdwestwärts nach 
Guayana. In dieser Rinne befand sich am 28. VIII 1937 von zahlreichen Gewittern 
begleitet am oberen Senegal ein ausgedehntes, sehr flaches Tief. Langsam be- 
wegte es sich westwärts, wobei sich sein 
Kerndruck etwas erhöhte, Da der Druck- 
anstieg am 31, VIII. ein recht großes Gebiet 
etwa gleichmäßig erfaßte, blieb die relative 
Tiefe der Zyklone erhalten. Abb, 1 zeigt 
die Passage des „Druckwellentals“ in Bat- 
hurst (Brit, Gambia), wie sie sich aus den 
Obsen des Lufthansa-Flugstützpunktes „Ost- 
mark“ ergibt. Weiter westlich zeigt sich 
der Durchgang der Zyklone noch einmal an 
der Windrichtung, die durch die Schiffe des 
Südamerikatrecks beobachtet wurde, Dann 
verlieren sich die Spuren zunächst mangels 
Meldungen. Erst am 6, IX. beginnt bei dem 
Schiff „F. H. Bedford jr.“ das sich mittags 
auf 15° N 53° W befindet, der Passat langsam von E auf ENE zu drehen, gleich- 
zeitig treten bei langsam fallendem Luftdruck chaotische Acu auf. Die weiteren 
Meldungen dieses Schiffes zeigen sehr deutlich den Vorübergang des Tiefs am 
7.1X. um 2 Uhr MGZ,. (Diese Daten wurden der Sammlung meteorologischer 
Schiffstagebücher der Deutschen Seewarte entnommen.) Obwohl dabei das Baro- 
meter nicht unter 1008 mb fiel, zeigt dieser zeitlich genau zu erfassende Wind- 
umsprung, daß inzwischen aus der Zyklone ein Zyklon geworden ist. Erst am 
10. IX. wird ein Luftdruck unter 1000 mb gemeldet, und von da ab zeigt sich 
nichts an dem Orkan, was nicht schon von anderen Hurrikans bekannt wäre,
	        
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