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Full text: 67, 1939

392 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1939, 
aur um — 0.2 im Mittel für Bft. 1 bis Bft, 10, absolut um 0.5, während die 
größte Abweichung 0.7 m/sec beträgt, so daß Hergesell in der Meteorologischen 
Zeitschrift!*) schrieb: „Die Werte der Perlew£tzschen Gedächtnisregel stimmen 
im ganzen mit den neuen internationalen Umrechnungswerten überein.“ 
Für die praktische Anwendung der Umrechnung mittels fester Brücke zwischen 
den beiden gegenüberliegenden Ufern, Beaufort und m/sec, dürfte m. E. kaum 
eine einfachere Regel mit passenderer Zahlenreihe aufgestellt werden können 
als Regel 11. 
c) Voll-lineare Reihen, 61, Der erste Versuch, die ganze Beaufortskala 
durch eine lineare Reihe abzulösen, wurde im Weltkrieg 1914/18 gemacht. 
Statt Beaufort wurden Doppelmeter (Doms) vielfach benutzt!*)., Köppen 
schrieb dazu, in *) S.59: „Eine Messung des Windes in Doppelmetern der Beaufort- 
skala gleichzusetzen, würde also mit dem Wesen der letzteren in Widerspruch 
stehen und die vorhandene Verwirrung vergrößern.“ 
Die Gleichung für Doms ist: 
(1) Y=2B Domsreihe, 
Aus ihr jst ersichtlich, daß 13 Stufen für B nicht genügen würden, um alle 
Windstärken wiederzugeben, sondern mindestens 16 Stufen erforderlich wären. 
Der Versuch, Doms einzuführen, ist nicht geglückt; die Reihe wird seit 1918 
nirgends mehr angewandt, 
e2, Im Abschnitt IIIa wurde festgestellt, daß die „Meteor“ Skala für die 
Tropen, die nur bis Bft. 7 reicht, fast eine gerade Linie ist. Ebenso ist auch 
die „Meteor“ Skala für die höheren Breiten (Reihe 15) beinahe in ihrer ganzen 
Ausdehnung eine Gerade, 
Diese Beobachtungsergebnisse veranlaßten Scherhag zur Aufstellung einer 
neuen, voll-linearen, und zwar der Dekaden-k m/h-Reihe für Beaufort (Tab. 1, 
16 und 20a bis d). In ihr fällt der Bereich Beaufort 0 allerdings fast ganz fort; 
88 bleibt für ihn (Tab. 1) nur 0 bis 0.1 m/sec (0 — 0,86 km/h) übrig; der Bereich 
ist nur „4 des Bereichs von Bft. 1 (01— 2,9 m/sec), Praktisch bedeutet dies, 
daß die neue Reihe nur 12 Stärkegrade statt 13 hat. Nun werden für Bft. 12 
(nach Tab, 1) zufällig etwa 120 km/h als Äquivalent angesehen, Es fallen also 
auf jeden Bereich, wenn man statt 13 nur 12 Stafen nimmt, 10 km/h, eben eine 
Dekade. Man kann dies kaum als „verblüffend“?) bezeichnen. Aus der Zeichnung 
der Kurven (Abb. 3} sieht man deutlich, daß nur der Anfangs- und Endpunkt 
der Geraden mit den Beaufortkurven übereinstimmt. 
Die Dekaden-km/h-Reihe (16 oder 20) würde als Gleichung (nach Powel) lauten; 
(16 oder 20c) v= 2,78 B — 1.25 für v in m/set (Y = 108 — 4,5 für v im km/h). 
Diese Reihe setzt sich aus den Mittelwerten der km-Zahlen 1 bis 10, 11 bis 20 
usw. oder 0,5 bis 10.5 usw., also aus 5,5, 15.5 ,,., zusammen. Als Stufengrenzen 
wurden 10.5, 20.5 usw, gewählt, Dadurch wird die nahe Angleichung an die 
Reihe 15 erreicht. 
Zu c2, Bemerkungen zur voll-linearen Reihe, Eine Reihe mit gleichen Be- 
reichen für die Geschwindigkeiten, wie es die Dekaden-km/h-Reihe ist, besitzt 
den Nachteil, daß sie die am häufigsten vorkommenden kleinen Windgeschwindig- 
keiten ungenauer wiedergibt als die Beaufortskals. Also bleibt auch eine Yer- 
schlüsselung nach solchen Bereichen, wie sie von Scherhag vorgeschlagen 
ist, gegenüber der alten Verschlüsselung nach Beaufort im Nachteil, Im übrigen 
ist solche Verschlüsselung auch nicht erforderlich, da man neben der Beaufort- 
skala andere, genauere Schlüssel im metrischen Maß schon benutzt, Z. B. ist die 
Angabe in km/h wohl die einfachste und auch die verständlichste für Luftfahrer 
and Flieger, 
Der heute und früher verwendete Schlüsse] hat sich jeweils mit der Zeit 
umgestaltet, erweitert und der Entwicklung der Klimatologie, Technik und Aero- 
logie angepaßt. Er ist nicht erst neu „eingeführt“. Das wesentlichste Verdienst 
an der Einführung hatte die Deutsche Seewarte (van Bebber und Großmann) 
1, Met, Ztschr, 1928, 8.66. H. Hergesell, Gedächtsisregel £. d, Vergleich von Windgeschwindig- 
keiten nach DE und Windstärke nach Beaufort. -— 7) Prochnow, Fliegerwetterkunde, S, 2. 
Verlag Nemmich, Mannheim 1916.
	        
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