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Full text: 67, 1939

366 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juh 1939. 
Arbeitsvorschrift nicht erwähnt worden: Die quantitative Filtration der 
Wasserproben vor der eigentlichen Alkalinitätsbestimmung. 
Im folgenden soll noch einmal in kurzen Zügen diese Forderung der vor 
der Titration auszuführenden Filtration der einzelnen Wasserproben näher unter- 
strichen werden. 
Die Alkalinitätsuntersuchung von Wasserproben aus kontinentbeeinflußten 
Meeresgebieten, z. B, der Deutschen Bucht und ihren Flußmündungen, die stets 
eine mehr oder weniger starke Trübung aufweisen, stellte den Verfasser zwangs- 
läufig vor die Aufgabe, sämtliche aus diesen Meeresräumen stammenden Wasser- 
proben vor der eigentlichen Titration in systematischer Weise quantitatir zu 
filtrieren, Hierzu wurden die sogenannten Kapillar-Rohrbecktrichter und die 
feinporigen Blauband-Rundfilter Nr. 589% der Firma Carl Schleicher & Schüll, 
Düren-Rhld,, benutzt. Die „Maschenweite“ dieser quantitativen Filter ist so klein, 
daß sämtliches Mikro- und Nannoplankton auch der kleinsten Dimensionen zurück- 
gehalten wird [siehe unter Ja) auf 5,12]. Das Filtrat der mit diesem Filter 
behandelten Wasserprobe ist demnach praktisch als eine „reine“ elektrolytische 
Lösung anzusprechen, 
Neuere Erfahrungen haben bei Untersuchung von Wasserproben aus anderen 
Gebieten der Nordsee {siehe unter 1b)], der Ostsee (Bornholmbecken und Got- 
landmulde) und der ostisländischen sowie ostgrönländischen Gewässer hinsichtlich 
ihres Kalkgehaltes?) ergeben, daß auch bei den mehr „klareren“ Wasserproben 
der Ostsee und den mehr „Ozeanischen“ des Nordostatlantischen Ozeans beträcht- 
liche Kalkgehaltsunterschiede zwischen gleichzeitig unfiltrierten (Au) und filtrierten 
(As) Proben bestehen, Dieser Unterschied zwischen A, und A; ist in der be- 
treffenden Wasserprobe auch dann noch festzustellen, wenn man sich in irgend- 
einem dieser Meeresgebiete aus der Zone der lokalen Einflüsse des Kontinentes 
entfernt, Außerdem ist diese Kalkgehaltsdifferenz nicht nur in horizontaler, 
sondern auch in vertikaler Richtung wahrzunehmen, Die folgenden tabellarischen 
Zusammenstellungen sollen noch 
LA 1, einmal das Gesagte durch einig 
Vertikale Gesamtkalkgehalts- und Alkalinitätsverteilung bei SAN SS 
zinigen ausgewählten Serienstationen der mittleren Ostsee, Cahlenangaben erhärten. In der 
) — m m m m T’ahölle 1 sind aus zwei verschie- 
Tiefe | An | Ay | AA Tiefe | Ay | A, | 4A | denen Jahren (1933 und 1935} 
Stat. 31. g= 55° 19.0 N ' Stat, 16. g=55° 19.5 N von verschiedenen Stationen des 
A= 15° 400 E Ä= 15° 385YE  Bornholmbeckens der Ostsee, die 
* TV aa 16. IT 1035 bestimmt außerhalb des lokalen 
Festlandeinflusses liegen, Kalk- 
gehaltswerte von gleichzeitig un- 
Hitrierten und filtrierten Wasser- 
proben aus verschiedenen Tiefon 
wiedergegeben), 
Die Stationen 31 (1933) und 
16 (1935) stammen aus dem so- 
genannten Bornholmtief, Station 
15 (1935) aus dem Tief bei 
Christiansö, Station 22 (1985) 
vom östlichen Rande des tieferen 
Bornholmbeckens und Station 40 
(1933) aus dem westlichen Teil 
der Gotlandmulde, Wenn wir 
von zwei Ausnahinen  absehen 
380 m Tiefe der Station 31 und 
Oberfläche von Station 40), sind die Unterschiede zwischen den Kalkgehalts- 
werten Ay und Ay in horizontaler und vertikaler Richtung sehr erheblich, Diese 
betragen ein Vielfaches des mittleren Fehlers von + 0.0027 mäquiv/L [siehe auf 
3) Die Titrationsalkalinität ist ein Maß für den Gehalt an gelöstem Kalziumkarbonat. 
. 2 Diese Werte sind mir in dankenswerter Weise von Herrn Prof, Dr. B. Schulz für den vor- 
Hegenden Zweck zur Verfügung gestellt worden (d, Verf).
	        
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