Feldhusen, W,: Zur Genauigkeit der Mittelbreite,
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Mit der Tafel 13 sind die Grenzen
schon größer; siehe nebenstehende
Tafel.
Aber auch mit Tafel 13 darf man
in der Nordatlantikfahrt nicht Etmale
über 300 sm durchkoppeln! Bei einem
20 kn-Schiff beträgt das Etmal aber
schon etwa 500 sm. Hier müßte man
also schon die Verwandlung von Abw.
in LgU alle 12 Std. vornehmen, wenn
man sicher sein will, daß die Längen-
minute sicher garantiert werden soll.
Zusammenfassung, Die mathematische Genauigkeit des Mittelbreitenverfahrens
ist praktisch immer ausreichend, Dagegen ist der Einfluß der Abrundungsfehler
in der Mittelbreite so groß, daß die Bordpraxis ihn berücksichtigen muß.
Die Bedeutung der quantitativen Filtration von Wasserproben
für die Bestimmung der Titrationsalkalinität. \V-
Von Erich Gocdecke, Hamburg.
Die Wattenbergsche Methode für die Bestimmung der Titrationsalkalinität,
d.h. des im Meerwasser jeweils vorhandenen Überschusses der Basen über die
starken Säuren, ist in den letzten Jahren vor allem bei Untersuchung der hydro-
graphischen Verhältnisse der südlichen Nordsee und hier insbesondere der Hoofden
und der Deutschen Bucht mit Erfolg angewandt worden!). Der Arbeitsgang
dieser Methode war vom Verfasser soweit verfeinert und vereinfacht worden,
daß sie für die Aufbareitung von Massenanalysen geeignet war, Dabei mußten
insbesondere die außergewöhnlichen hydrographischen Eigenschaften des Unter-
suchungsgebietes vor allem der Flußmündungen berücksichtigt werden. Drei
Momente waren damals hinsichtlich der Vereinfachung der Bestimmungsmethode
maßgebend:
1. Die Verringerung der bei der Titration anzuwendenden Meerwasser-
menge um die Hälfte (von 200 auf 100 ccm).
Die Anwendung einer automatischen Aufkoch- und Abkühlvorrichtung
für die zu titrierenden Meerwasserproben,
Die Einführung der Filtration von Meerwasserproben und
Anwendung von quantitativen Filtern zur Bestimmung des
Gesamtkalkgehaltes und der Alkalinität des Meerwassers,
Neuerdings haben Wattenberg und Wittig?) ihre Methode für die Be-
stimmung der Titrationsalkalinität veröffentlicht. Diese Methode, die von ihnen
nochmals systematisch überprüft und vereinfacht wurde, kann wohl nunmehr als
die „Standardmethode“ angesehen werden, Die Verfeinerung des Arbeitsganges
dieser Methode besteht darin, daß man ohne weiteres die Meerwassermenge auf
30 ccm reduzieren kann und ohne Durchleitung eines CO,-freien Luftstromes
auskommt, wenn man hinsichtlich der Anwendung des Mischindikators bei der
Rücktitration der überschüssigen Salzsäure und der Vergleichspufferlösung
zur Sicherung des genauen Umschlagpunktes besondere Vorsichtsmaßregeln
obwalten läßt.
Nur ein Punkt, der nach neueren Erfahrungen des Verfassers für die Be-
stimmung der Titrationsalkalinität des Meerwassers von außerordentlicher Wichtig-
keit ist und bleiben wird, ist in der von Wattenberg und Wittig festgesetzten
NV a) Erich Goedecke, Der Kalkgehalt im Oberflächenwasser der Unterelbe und Deutschen
Bucht. Archiv Seewarte, 55 (1936), Nr. 1, S. 11;
ders., Die Gesamtkalkgehalts- und Alkalinitätsverhältnisse im Oberflächenwasser der Hoofden
im Januar 1935 in Beziehung zu früheren Kalkgehaltsuntersuchungen in der Nordsee.
Ann, d. Hydr. usw. 65 (1937), H. IX, 8. 143.
4) H. Wattenberg und H., Wittig, Uder die Bestimmung der Titrationsalkalinität des See-
wassers. Kieler Meeresforsch. IM (1939), H. 1, 8. 258.
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