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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1939,
auf Freiheit von Störungen und Deviation zu prüfen. Eine aus vier Kreisen
mit je zehn Windungen von r, = 84.10 und 5, = 60.35 cm bestehende doppelte
Helmholtzsche Spule, die in jede beliebige Stellung gebracht werden kann,
ermöglicht die Herstellung eines genügend ausgedehnten homogenen Arbeitsfeldes
bis zu etwa ein Gauss Feldstärke bei zwei Ampere Strombeschickung, Dieses
Feld soll dazu dienen, Induktionswirkungen zu untersuchen und das Verhalten
von Relativgeräten in jedem vorgegebenen Felde zu prüfen.
Die an erster Stelle zu erledigende Aufgabe des neuen ÖÜbservatoriums war
es, die absoluten Werte der erdmagnetischen Elemente durch Anschluß an das
Observatorium Niemegk zu sichern, Auf Grund von einer Reihe von Messungen,
ausgeführt mit dem Reisetheodoliten Schulze 542 durch Angehörige der Deutschen
Seewarte, mit Schulze 541 durch Prof. Bock gelegentlich von Wiederhbolungs-
messungen an den deutschen Säkularstationen, in deren Netz Wingst nunmehr
eingeschlossen ist, durch Herrn Gburek mittels zwei Quarzfadenmagnetometer,
and nach Anschluß des Stationsinstrumentes Schulze 75 sind für das Observalo-
rium für die Epoche 1939 die folgenden vorläufigen Werte einzusetzen:
D= —6°35; J= 66° 58'; H= 17638 %
Die Differenzen gegen das Adolf Sch midt- Observatorium in Niemegk
ergaben sich für die gleiche Epoche zu
Niemegk— Wingst: 4 D = 1° 39,7
A4d=-— 1° 138
Die Nachprüfung der Homogenität des Feldes jm Öbservatoriumsbereiche
mittels der Z-Feldwaage zeigte im Abstande bis zu 25m von den beiden Beob-
achtungshäusern nur Abweichungen unter 5». Bei Annäherung an die im süd-
lichen. Teile des Geländes nicht völlig störungsfreien Leitungssysteme und beim
Laboratorium erreichen die Störungen größere Beträge,
Die Aufgabe des Observatoriums, welches am 30. IV. 1938 vor einem Kreise
von geladenen Gästen im Rahmen einer kleinen Feier seiner Bestimmung über-
geben werden konnte, wird es sein, die erdmagnetischen Elemente laufend zu
beobachten und die Ergebnisse der Beobachtungen für wissenschaftliche und
praktische Zwecke verfügbar zu machen. Eine Berichterstattung, wie sie sonst
in Form von Jahrbüchern geübt wird, ist nicht vorgesehen, weil diese Aufgabe
bekanntlich einen unverhältnismäßig großen Aufwand an geldlichen Mitteln und
Hilfskräften bedingt, die verfügbaren Kräfte vor allem aber den durch die prak-
tischen Bedürfnisse der Seefahrt gestellten Aufgaben zur Verfügung stehen sollen,
Die ausgezeichnete Anlage und Ausstattung des Öbservatoriums bringt aber
auch die Verpflichtung mit sich, der Förderung der erdmagnetischen Forschung
selbst eine Stätte zu bieten.
Bericht über die 62. Chronometer-Wettbewerbprüfung (1938/39)
in der Deutschen Seewarte.
Amtlich,
(Hierzu Tafeln 37 und 35)
Die 62, Chronometer -Wettbewerbprüfung (1938/39) begann, wie üblich, Anfang
November 1938 und endete Anfang März 1939. Es wurden 30 Instrumente ein-
geliefert, und zwar von;
A, Lange & Söhne, Glashütte i, Sa. . . . . 14 Chronometer,
Fr. Lidecke, Wesermünde . oo. +. 0.70... 13 ” ;
Öhronometerwerke Gerh, D. Wempe, Hamburg 3 » .
Von den 14 Chronometern der Firma A. Lange & Söhne waren diesmal
nur 2, und zwar die der Nrn, 711 und 712 mit Federhemmung sowie Schnecke
und Kette versehen, während die andern 12 Chronometer solche mit Ankergang
and 36stündiger Laufzeit waren, die keine Schnecke und Kette besaßen, Von