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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1939,
Tabelle der veränderlichen Lauvwinkel.
f Winddrehung
Steigflug
Zeit: Om 5m 10m 15m 20m
Höhe: 0m 900m | 1800m | 2700m | 3600 m |
e: 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h | 210 km/h
W: 60km/h| 74km/hl 92 km/h! 113 km/h | 140 km/h
Horizontalflug Weg
ab 20m ia 20m
3600 m auf
240 km/h Kurs-
140 km/h linie
Boden- | Höhen-
wind- | wind-
winkel | winkel
259 22°
390 330
41° 35°
31° 260
| 13° 12°
— 79 6°
— 259 / — 220
— 390 — 330
— 41° — 359
— 31° | — 269
— 18° — 120
7° 6°
250 | 220
Für die Bodenwinde 0° 30°, 60°, ‚... 330° sind die Flug- und Windwege
in der Abb. 3 wiedergegeben, Um nicht mißverstanden zu werden, enthalten die
Zeichnungen nicht die Winddreiecke, sondern es sind die gekrümmten Wege des
Flugzeuges durch die Luft (Luftweg) eingetragen. In jeder Zeichnung bedeuten
die Zahlen 5, 10, 15, 20 die Orte, an denen sich das Flugzeug nach 5m, 10m», 15m,
20m befindet. An jedem Punkt des Luftweges setzt ein veränderliches Winddreieck
mit geänderten Windverhältnissen an, das jedoch wegen seiner differentiellen
Größe nicht gezeichnet werden kann. Was in der Zeichnung als „Windweg“ ge-
krümmt eingezeichnet ist, ist die Summe aller differentiellen Windwege, Es be-
deutet 5 bis 0 den Windweg in den ersten fünf Minuten, 10 bis 0 den Windweg
in den ersten zehn Minuten usw, Die Windwege sind in allen Figuren die gleichen
gekrümmten Linien, die je nach der Anfangswindrichtung nur eine veränderte
Lage im Diagramm bekommen. Sie erscheinen in den Zeichnungen anscheinend
verkehrt und hätten eigentlich vom Standort aus in entgegengesetzter Punkt-
folge aufgetragen werden müssen, Doch wurde die Zeichnung so angelegt, damit
die zugehörigen Punkte 5, 10, 15, 20 vom Windweg und Luftweg auf dieselbe
Parallele zur Stirnlinie zu liegen kommen. Der Endpunkt des Windweges ist
schließlich der Punkt der Kurslinie, der bei der Einhaltung des Flugweges durch
die Luft, also bei Benutzung der veränderlichen Luvwinkel erreicht wird.
Die gegebene Luvwinkeltabelle beweist, daß nur sehr selten (etwa beim Boden-
wind 120° und 300°) ungefähr die gleichen Luvwinkel dauernd vorgehalten werden
können. Auch das arithmetische Mittel aus Luvwinkel am Boden und in der
Endhöhe liefert nichts besseres, da mit geänderter Windgeschwindigkeit der Luv-
winkel sich am Anfang oder am Ende schneller ändert.
Das Verläßlichste bleibt die Benutzung des Windpunktdiagramms und die
Einzeichnung der „Windlinie“, um so mehr als man dann jeder hypothetischen
Annahme über die Windänderung enthoben ist und man annehmen kann, daß
jeder Fliegerhorst über die gewünschten Windmessungen verfügt, die wenigstens
für die Zeit des Startes und kurz danach noch Gültigkeit haben werden.
Berlin. Januar 1939.
4° 9°
13° 20° ‚|
19° 250 |
20° 240 |
16° 169
7° 40
„49° — 90 |
— 180 — 200
199 .— 9259
200 — 24°
„169 | — 16°
— 75 1 4°
A“ qo
330
280
3 >
6°
18
m” Lo
T 380
Pe Se
— iso
6°
1
6°
A
39.9
46.0
58.4
75.7
92.1
100,5
96.
83.
66.1
51,8
42.9
3.1
39.9
Kleinere Mitteilungen.
1. Wetterskizzen. Nr. 52: Hoch- und Tiefzeiten im Jahreslauf. Nach
G. Richter (vgl. Bespr. S. 352 in diesem Heft) gibt es Singularitäten der Zyklonen-
frequenz und der Antizyklonenfrequenz im Jahr. Wir können die Zeiten, in denen
die Neigung zu Depressionen überwiegt, kurz Tiefzeiten nennen, die Zeiten, in
denen die Hochdruckneigung stärker ist, Hochzeiten.
Diese Tief- und Hochzeiten ordnen sich, nach einer Tabelle von G, Richter,
in der Hauptsache, wie es die nachfolgende Zusammenstellung zeigt (Tabelle 1).
Die bedeutenderen Singularitäten sind im Druck hervorgehoben.