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Full text: 67, 1939

344 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1939. 
Bodenwindes berechnet ist, in einen kreisförmig gekrümmten Windweg AB" über- 
T 
geht, Der Radius dieses Kreises ist = (« = Winddrehung), und dieser 
Kreis berührt den Windweg AB in A. Ändert sich dagegen auch die Wind- 
geschwindigkeit, so wird die Kreislinie in eine Kurve AB” ausgezogen, deren 
Gesetzmässigkeit sich nach der Art der Windgeschwindigkeitsänderung richtet. 
Ähnliche Betrachtungen lassen sich anstellen, wenn der Luywinkel mit dem Höhen- 
wind berechnet worden wäre. 
Diese Frage erscheint jedoch weniger wichtig als die Frage, wie man zweck- 
mäßigerweise den Luvywinkel während des Steigens zu ändern hat, um von der 
Kurslinie nicht herunterzukommen, und auf welchem Punkt der Kurslinie man 
dann schließlich steht, wenn man in den Horizontalfiug übergeht, 
Jber dem Luvwinkel gibt am besten das Windpunktdiagramm Aufschluß 
{siehe Immler, Grundlagen der Flugzeugnavigation, 1937, S. 72), Man erinnere 
sich dabei, daß im Windpunktdiagramm die Linien gleicher Luvwinkel Parallele 
zur Stirnlinie sind. Trägt man nun in dieses Diagramm der Reihe nach die 
Windpunkte ein, die den einzelnen Flughöhenstufen entsprechen, so erhält man 
als Repräsentant des Windes nicht mehr einen einzigen Punkt, sondern eine 
„Windlinie“, An jedem Punkte dieser Windlinie läßt sich ohne weiteres der zu- 
gehörige Luvwinkel ablesen und seine gesetzmäßige Abhängigkeit von der Flug- 
höhe und der Flugzeit erkennen (Abb, 2). Dies dürfte der praktischste Weg sein, 
der leicht vor dem Fluge vorzubereiten und durchzudenken ist. 
Wenn man nun versucht, zahlenmäßige Angaben zu machen, so stößt man 
auf die Schwierigkeit, daß man Annahmen über die Veränderlichkeitsverhältnisse 
des Windes zugrunde zu legen hat, die nicht von vornherein gesichert erscheinen. 
Am einfachsten wird man noch damit auskommen, daB man der Winddrehung 
ein lineares Gesetz zugrunde legt, Sei @ die Winddrehungsgeschwindigkeit, 80 
schreibt sich der Windwinkel zur Zeit t 
W=W. Tat, 
x berechnet sich dann aus der Tatsache, daß 
(im Beispiel.—= 20m =—= 1b) erreicht wird, als 
Was Wa + aT 
Wa — Wu 
m 
Zu 
{im Beispiel + & = a © =— 2.094). 
Für die Windgeschwindigkeit möge ein logarithmisches Gesetz angenommen 
werden: 3 
W = WO * x 
woraus sich die Zahl 8 berechnet zu 
gm 12 Wein WE 
{im Beispiel # == 2.542). 
Bei dieser Annahme läßt sich die „Windlinie“ sehr leicht gesetzmäßig in das 
Windpunktdiagramm einzeichnen, Die Windlinie schneidet nämlich alle Radien- 
vektoren des Windpunktdiagrammes unter einem konstanten Winkel », der sich 
berechnet aus wa 
Wr a 
tanug » = Aw SE 
{im Beispiel wird y = 59° 27%. 
Man beachte, daß unter Einsatz von (4) und (6) 
We Wa 
an DW 
von der Steigzeit T unabhängig ist. Die Windlinie ist also eine „Loxodrome“ im 
Windpunktdiagramm, die sich darin auch leicht nach Augenmaß einzeichnen läßt, 
am, wie oben gewünscht, die jeweiligen Luvwinkel ablesen zu lassen. Die Loxo- 
drome ist im Diagramm rechtsherum gedreht, wenn der Wind sich rechts dreht.
	        
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