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Full text: 67, 1939

398 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1939. 
Heraeus-Bimetall dargestellt, Wir bestimmen für beide zunächst den Trägheits- 
koeffizienten, indem wir die Bimetalle tangential in der X-Richtung anströmen lassen. 
Das ist die normale Strömungsrichtung, in der auch die Bimetalle beim Aufstieg 
ventiliert werden, Dann ist für das gekrümmte Bimetall g= 11 sec bei v = 5 m/sec 
und für das gestreckte «= 15 seo bei v= 5 m/seo, obwohl bei beiden = 0.02 
ist. Diese und die folgenden Ergebnisse der Trägheitsmessungen sind in Tabelle 1 
zusammengestellt. Das 0.4 mm gekrümmte Bosch-Bimetall besteht aus dem 
Material 2742 der Firma Heraeus, ebenfalls das 0.3 mm gestreckte Bimetall; 
die übrigen gestreckten 0.4 und 0.5 mm Bimetalle gehören dem Fabrikat 2736A 
der Firma Heraens an. Die in Tabelle 1 angegebenen x-Werte stellen Mittel- 
werte aus mehreren Beobachtungsreihen dar, bei denen kein Strahlungsschutz- 
rohr um das Bimetall war. 
Dann lassen wir das gestreckte Bimetall in der Y-Richtung auch tangential 
anströmen, was in dem TrägheitsmeBßgerät leicht möglich ist. In diesem Fall 
ergibt sich bei v — 5 m/sec nicht 
% = 15 sec, sondern «== 11 sec, 
der Trägheitskoeffizient ist 
also dadurch, daß das ge- 
streckte Bimetall nicht in 
der Längsrichtung, sondern 
in der Querrichtung ange- 
strömt wird, um 4 seckleiner 
zeworden, Wir können uns 
diesen Fall der Anströmung in 
der Y-Richtung für die Praxis 
80 vorstellen, daß das ursprüng- 
lich gestreckte Bimetall in ein 
rundes umgebogen wird. Damit 
ist der gleiche Fall wie in Figur I, 
gegeben. Die Verkleinerung von & 
kann nur ein Effekt des Fak- 
tors h sein. Da Form und ÖOber- 
flächenbeschaffenheit des Bimetalls sowie die Dichte der Luft, von denen die 
Wärmeleitfähigkeit h abhängt, bei den Versuchen gleich war, kann der Effekt 
nur durch die Ventilation erklärt werden, und zwar kann es nur ein Effekt der 
Anströmungsrichtung sein, denn die Strömungsgeschwindigkeit war bei beiden 
Versuchen dieselbe, 
Man kann sich den größeren Trägheitskoeffizienten bei Anströmung in der 
Längsrichtung so erklären, daß sich zwischen Wurzel und Spitze des Bimetalls 
eine Temperaturdifferenz ausbildet, derart, daß die Spitze besser abgekühlt wird 
als die Wurzel, weil der Luftstrom auf dem Wege über das Bimetall von der 
Spitze nach der Wurzel erwärmt wird. Infolge der Temperaturdifferenz auf 
dem Bimetall geht die Abkühlung langsamer vor sich; @ bleibt größer als wenn 
das Bimetall überall gleichmäßig abgekühlt wird. 
In der Y-Richtung beträgt der Strömungsweg über das Bimetall an der 
Wurzel nur den vierten Teil und an der Spitze nur den siebenten Teil desjenigen 
in der X-Richtung, In der Y-Richtung bildet sich die Temperaturdifferenz nicht 
in dem Maße aus, weil die Luft auf der kurzen Strecke über das Bimetall nicht 
so stark erwärmt wird wie in der X-Richtung, Dieser Effekt wird durch {fol- 
genden Versuch noch anschaulicher: Wir halbieren ein 0.4 mm starkes Bi- 
metall wie in Figur I, angegeben so, daß die Längsrichtung erhalten bleibt. 
Bei Anströmung in der X-Richtung wird @= 15 sec für v=5 m/sec, 
genau wie beim nichthalbierten Bimetall, weil in beiden Fällen alle Größen, die 
den Trägheitskoeffizienten bestimmen, die gleichen geblieben sind. Durch An- 
strömung in der Y-Richtung wird & erheblich vermindert, Es ergibt 
sich «= 9,5 sec für v=5 m/sec. Daraus geht hervor, daß der Träg- 
heitskoeffizient x eine Funktion der Weglänge ist, die die Strömung 
über das Bimetall zurückleet.
	        
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